2499 - Das Opfer
leben. Dein Perry könnte in seiner Vorstellung sogar Großadministrator bleiben ... oder was für ein Amt auch immer er zur Zeit bekleidet ... und weiterhin die Wunder des Kosmos schauen. Aber mit Delorian an seiner Seite! An eurer Seite! Endlich hätte Perry den Sohn, den er sich schon immer gewünscht hat!«
»Das wäre kein Leben«, erwiderte Mondra. »Das wäre ... eine billige Flucht!«
»Ihr würdet den Unterschied nicht bemerken. Das verspreche ich euch. Ergreift euer persönliches Glück! Ihr werdet nicht mehr oft Gelegenheit dazu erhalten!«
Mondra würdigte ihn nicht einmal einer Antwort.
Perry atmete auf.
Auch Mondra weiß, dass er uns nur in Versuchung führen will, dachte er. Sobald er die Ritteraura hat, sind all seine Versprechungen hinfällig. Dann wird er uns einfach töten. Und auch das Solsystem vernichten. Die insektoide Seite wird ihn dazu treiben. Er kann ihrem grenzenlosen Zorn nicht widerstehen.
Nein, es gab nur eine Möglichkeit. Er musste KOLTOROC töten, um Mondra, die Menschheit und sich selbst zu retten.
Aber wie? Es gab wohl wirklich nur eine Möglichkeit. Aber das Opfer, das er dafür bringen musste ...
Doch Mondra hatte bislang sämtlichen Verlockungen widerstanden, genau wie er. Sie waren eine Einheit. Die Loyalität zur Menschheit und die persönliche Treue zum jeweils anderen gaben den Ausschlag.
Er wusste, weshalb er Mondra als einzige Begleiterin ausgewählt hatte. Inkadye hatte sich ja mehr oder weniger aufgedrängt und ihre Entscheidung bereits mit dem Leben bezahlt.
Die Summe der einzelnen Teile ...
»Was hast du bei deiner Ausbildung in der Negasphäre gesehen, KOLTOROC?«, fragte Rhodan. »Du hast am Neganen Berg die Antwort auf die Dritte Ultimate Frage empfangen und verstanden, behauptest du! Du kannst deshalb sowohl ins Standardkontinuum als auch in Regionen blicken, die Vorstufen einer Negasphäre darstellen. Was besagt die Antwort auf die Dritte Frage? Und wieso hast du sie verkraftet? Wieso hast du nicht den Verstand verloren, als du sie erhalten hast? Denn deshalb habe ich damals die Antwort verweigert!«
»Ich verrate es dir, sobald ich die Ritteraura habe.«
»So kommen wir nicht weiter.«
»Oder wenn du in unsere Dienste trittst. Dann wirst du endlich all diese Geheimnisse erfahren!«
»Du musst es mir nicht verraten. Ich weiß es auch so!«
»Ach ja?«
»Du konntest nicht den Verstand verlieren, du konntest nicht verrückt werden, weil du bereits irre bist! Seit siebzig Millionen Jahren leidest du unter Schizophrenie! Deine Herkunft aus unvereinbaren Gegensätzen hat dich schon im Augenblick deiner Entstehung in den Wahnsinn getrieben!«
KOLTOROC ließ sich nicht provozieren, und Rhodan musste einsehen, dass auch dieser Schachzug nicht zum Ziel führte. »Das sagt ihr mir?«, entgegnete die Superintelligenz lediglich. »Ihr, primitive Einzelwesen?« Sie wollte ihn nicht einmal verhöhnen, sie stellte es nur fest.
Nein, so konnte er dem Chaopressor nicht beikommen.
Im Gegenteil, KOLTOROC erhöhte den Druck. »Deine Menschheit stirbt, Perry Rhodan ...« Die String-Legaten rückten vor, damit sie die Bilder auf ihren Spiegeloberflächen besser präsentieren konnten, und KOLTOROC trat näher zu Rhodan und Mondra heran, um seinen Dienern Platz zu machen.
Ja, dachte Perry, ja, das ist es! Noch ein paar Meter, KOLTOROC, nur noch ein paar Meter, und ich kann es versuchen!
»Deine Menschheit stirbt«, sagte der Chaopressor. »Kannst du das verantworten?«
Rhodan verfolgte die Aktionen VULTAPERS, ohne sie wirklich zu verstehen. Der Chaotender unternahm etwas, aber der Terraner wusste nicht, was.
»Ich sehe nichts«, erwiderte er. »Ich sehe nur Bilder, die genauso trügerisch und falsch sein können wie ein gemeinsames Leben mit Delorian!«
»Dann sieh genau hin!« Nun lag eine gewisse Schärfe in der Stimme der Superintelligenz. »Wiegt deine Aura denn alle Terraner auf?«
Rhodan sah hin. Millionen Lichtjahre entfernt, in der Milchstraße, schien der Kristallschirm zu brennen, in Flammen zu stehen. Der Unsterbliche konnte die Hitze fast körperlich spüren.
Die Sorge um die Menschheit zerriss ihm das Herz.
»Ich sehe noch immer nichts!«, wiederholte er trotzdem.
KOLTOROC wich nicht von seiner Linie ab, verlor nicht die Geduld, wurde nicht wütend oder unbeherrscht. Er zerrte an Perrys Aura und schmeichelte ihm, versuchte ihn zu verlocken. »Du willst die Ritteraura doch seit Langem nicht mehr ... «
Nein, dachte Rhodan. Er
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