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2499 - Das Opfer

2499 - Das Opfer

Titel: 2499 - Das Opfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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Irrsinns beseelt, tobend seine Kollegen anzugreifen, wahllos auf sie einzuschlagen, bis er dann, von einem Paralysatorstrahl getroffen, endgültig zu Boden ging.
    Die Bilder bereiteten Reginald Bull geradezu körperliche Schmerzen.
    Aber er sah auch andere dreidimensionale Darstellungen, von den Zugängen der TANKSTELLEN, an denen sich einsatzfähige Globisten drängten und dann zu ihren Plätzen strömten.
    Sehenden Auges, dachte Bull, denn jeder bekommt an den Ausgängen nebenan mit, was ihn erwartet!
    Dennoch wich keiner der Terraner zurück oder wandte sich ab. Sie alle wussten, worum es ging. Sie waren die letzte Hoffnung der Menschheit, die einzige Hoffnung.
    Sie alle kämpften um ihr eigenes Leben und das ihrer Männer, Frauen und Kinder, ihrer Freunde und Verwandten.
    Reginald Bull spürte, dass er die Beherrschung über seine Gefühle verlor. Diese Untätigkeit, diese Hilflosigkeit ...
    »Ich halte das nicht mehr aus!«, rief er, sprang auf und ging zur Tür.
    Homer G. Adams trat ihm in den Weg. »Was hast du vor?«
    »Was wohl? Ich werde zur nächsten TANKSTELLE fliegen und dort meinen Platz einnehmen!«
    Adams schüttelte den Kopf. »Das halte ich für keine gute Idee!«
    »Unsinn! Hier in der Residenz kann ich nichts, aber auch gar nichts tun, was unsere Situation verbessert!« Er wollte sich an dem Wirtschaftsminister vorbeidrängen.
    Adams hielt ihn mit einem Stoß vor die Brust auf.
    Bull fragte sich, woher der verkrümmt gehende, auf einmal uralt wirkende Mann die Kraft dazu nahm.
    »Du kannst im Moment nichts tun, das ist wahr! Aber wer garantiert, dass das auch so bleibt? Schon in der nächsten Minute kann sich das Blatt wenden!
    Deine Verantwortung ist PRAETORIA, ist VULTAPHER, ist die Verteidigung
    des Systems!«
    Der Verteidigungsminister zögerte kurz.
    »Wer soll den Gegenschlag führen, wenn die Chance kommt?«, bedrängte Adams ihn.
    Das gab den Ausschlag. »Glaubst du wirklich daran«, schrie Bull, »dass wir noch die geringste Chance zu einem Gegenschlag haben?«
    Er schüttelte den Arm des alten Freundes ab. »Mein Gleiter steht auf der obersten Terrasse der Residenz bereit. Kommst du mit?«
    Homer G. Adams schüttelte nur den Kopf.
    Bull stürmte aus dem Büro.
     
    4.
    Die Duale Metropole
    Rhodan hätte niemals gedacht, dass es so schrecklich sein würde, sie zu verlieren.
    Die Ritteraura ... was hatte sie schon zu bedeuten?
    Sie war da, sicher, er trug sie mit sich herum, andere Wesen nahmen sie mitunter wahr, aber sonst ...? Er selbst hatte sie irgendwie nie bemerkt, als zu sich gehörend aufgefasst.
    Das tat er erst jetzt, als sie nicht mehr Teil von ihm war.
    Etwas fehlte, fehlte ihm furchtbar, und er konnte die Leere, die dadurch in ihm entstanden war, einfach nicht ausfüllen.
    Es zerriss ihn. Etwas von ihm wollte in das Vakuum strömen, das plötzlich in ihm entstanden war, doch er hatte nicht genug Substanz dafür. Der klaffende Abgrund war zu groß.
    Ist es so, wenn man seine Seele verliert?
    Wie mächtig die Aura eines Ritters der Tiefe tatsächlich war, wie viel sie von ihm ausgemacht hatte, wurde ihm vollends klar, als KOLTOROC sie an sich
    riss und in sich aufzunehmen versuchte.
    Perry Rhodan konnte sich nicht vorstellen, was tatsächlich geschah, wie dieser Transfer wirklich funktionierte. Wieso er die Aura freiwillig hatte aufgeben müssen, damit die negative Superintelligenz sie für ihre Zwecke nutzen und sie sich einverleiben konnte. Aber er sah, dass etwas mit KOLTOROC geschah, geistig wie auch körperlich.
    Der titanische Dual glühte plötzlich auf wie in einer unheiligen Mischung aus Heiligkeit und Verdorbenheit, aus Hell und Dunkel, die ihre ureigene Leuchtkraft hatte. Ein dunkles Leuchten, dachte Rhodan. Ein Widerspruch, der sehr gut zu der Superintelligenz passte.
    Die Duale Metropole verblasste unter diesem grellen Zwielicht, war nur noch schemenhaft zu erkennen.
    Schiefe Bilder, dachte Rhodan, alles nur Umschreibungen, die mir helfen sollen, etwas zu verstehen, was ich einfach nicht verstehen kann!
    Aber er hatte sein Ziel erreicht. Er hatte alles gewagt, das einzig mögliche Opfer gebracht ... und gewonnen.
    KOLTOROC war abgelenkt. So sehr abgelenkt, von seinem Triumph und der Aura in Anspruch genommen, wie es vermutlich nie wieder der Fall sein würde. Der Chaopressor achtete nicht mehr auf seine »Gäste«. Er führte seinen ureigenen Kampf und versuchte, die Ritteraura, die Rhodan freigegeben hatte, irgendwie unter Kontrolle zu bringen.
    Es fiel ihm nicht

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