Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
2544 - Gefangene des Handelssterns

2544 - Gefangene des Handelssterns

Titel: 2544 - Gefangene des Handelssterns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
Vom Netzwerk:
Leute.«
    Sie ergriffen einander an den Händen. Die Teleporter beförderten sie in Rhodans Kabine.
    Alle Schränke standen offen und gähnend leer. Aber darin war sowieso nichts zu finden gewesen außer stapelweise Folienausdrucken mit keloskischer 7-D-Mathematik, die gewiss noch manchen armen Okrivar zur Verzweiflung treiben würde.
    Trotz des Deflektors nahm der Obeliskenraumer ihre Anwesenheit wahr. Sein Avatar erschien, die Projektion einer zerbrechlich wirkenden, 160 Zentimeter großen, jugendlichen Terranerin.
    MIKRU-JON war ein Schiff, wie es kein zweites gab. Schon vor Jahrzehntausenden hatte es eine Persönlichkeit entwickelt, zusammengesetzt aus den mentalen Echos aller Piloten, die es je gesteuert hatten.
    Auch von Perry und nicht zuletzt Mondra Diamond war ein wenig dazugekommen. Warum sonst hätte Mikru ihre aktuelle, menschliche Gestalt angenommen?
    »Seid mir gegrüßt«, sagte sie. »Euch zieht es zur Gepäckaufbewahrung, vermute ich?«
    Rhodan bejahte. »Plan B nähert sich seinem Höhepunkt.«
    »Bitte sehr.«
    In der eben noch fugenlosen Wand entstand eine Nische. Darin lag ein leicht oval geformtes Gerät, etwa handtellergroß, mit einem Touchscreen an der Oberseite: der B-Controller, der Perry von ES zugespielt worden war.
    Ihn dort zu deponieren, hatte sich als richtig erwiesen. Nicht auszudenken, wenn er nach ihrer Gefangennahme in Feindeshand gefallen wäre!
    Mit einer gewissen Ehrfurcht nahm Rhodan das ungemein wertvolle Gerät aus der Nische. Die Farbe wie auch der taktile Eindruck erinnerten an Elfenbein.
    Er trommelte mit den Fingern in einem ganz bestimmten Rhythmus auf die etwas dunklere Sensorfläche. Darüber bildeten sich Leuchtsignale, berührbare Symbole, virtuell-holografische Tastaturen. Die Schrift war in der Sprache der Mächtigen ausgeführt.
    »Ich habe den Controller aktiviert«, murmelte Perry Rhodan, während er weitere Schaltungen vornahm. »Wie gehabt: Er findet keine Verbindung.«
    »Wir sind zu weit vom Kern des Handelssterns entfernt, durch immer noch zu viele Hyperbarrieren von den wesentlichen Einrichtungen isoliert«, sagte Jawna.
    Nun, damit hatten sie gerechnet. Der unsterbliche Terraner schaltete den Controller wieder ab und steckte ihn ein.
    »Die Okrivar streben geschlossen der Bodenschleuse zu«, informierte Mikru. »Sie hauen ab, mitsamt ihrer Drohnen. Dafür nähern sich mehrere Trupps von Klonsoldaten.«
    »Weiter geht’s!«, sagte Rhodan, nicht ohne sich dabei zu ertappen, dass er die Narbe auf seinem Nasenflügel befummelte.
    Der Feind war ihnen hart auf den Fersen. Ihr Vorsprung schmolz dahin...
    *
    »Das erbeutete Kleinraumschiff umgibt sich seinerseits mit einem hyperenergetischen Schutzschirm!«, meldete Feerfautz; alle in der Kommandozentrale konnten auf den Übertragungsbildern das charakteristische Flimmern erkennen.
    »Feuert!« Bhustrin knurrte. »Feuert aus allen Rohren!«
    Vastrear beherzigte den Rat seines engsten Vertrauten. Er war nicht sonderlich überrascht, als die Strahlenkanonen des Schwebepanzer-Bataillons keine Wirkung erzielten.
    »Nächster Schnitzer«, sagte er zu Satwa. »Wieso wurden diesem Vehikel nicht längst sämtliche Energievorräte entzogen?«
    »Die Okrivar waren damit beauftragt. Aber der innere Aufbau gleicht einem Labyrinth, behaupten sie. Sie verirrten sich immer wieder, sie drangen nicht zu den Meilern und Triebwerken durch.«
    »Und mir dies mitzuteilen, fandest du nicht der Mühe wert?«
    »Ach, Okrivar jammern ständig! Der Fremdraumer besitzt nicht einmal die Ausmaße eines unserer Standard-Beiboote«, verteidigte sich die Tefroderin, die in den letzten Pulsen einiges von ihrer Überheblichkeit eingebüßt hatte.
    »Dennoch müssten wir, um seinen Schirm zu knacken, schwerste Geschütze heranschaffen«, sagte Vastrear. »Welche wir jedoch nicht einsetzen können, ohne den tragenden Strukturen des Handelssterns empfindliche Schäden zuzufügen.«
    Beinahe fand er Gefallen an der Situation. Seine Ordonnanzen waren hoffnungslos überfordert. Wenn der obskure Zwischenfall erst einmal bereinigt war, würden sie sich umso beflissener seiner Autorität beugen. Daher nahm er die Sache selbst in die Hand.
    »Energieflüsse umleiten. In konzentrischen Kugelschalen Reusenschirme um die Zentralregion errichten.«
    »Kommandeur ...« »Ja?«
    »Die Gefangenen«, druckste Feerfautz kleinlaut herum. »Beide. In Kerker eins und zwei. Sie sind...«
    »Ausgebrochen, nicht wahr?«
    Vastrear, derlei billigen Vergnügungen

Weitere Kostenlose Bücher