2544 - Gefangene des Handelssterns
Perry Rhodan Nr. 2544
> Gefangene des Handelssterns <
von Leo Lukas
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Psychospiel um FATICO - Rhodans Team trifft auf ebenbürtige Gegner
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Die Hauptpersonen des Romans:
Perry Rhodan – Der unsterbliche Terraner begibt sich
in höchste Lebensgefahr.
Vastrear – Der Frequenzfolger herrscht über den Handelsstern FATICO.
Gucky und Pral – Der Ilt und der Schattenmaahk ergänzen einander fast zu perfekt.
Fellmer Lloyd/Ras Tschubai – Das Mutantenkonzept trifft auf ein ähnlich begabtes Duo.
Satwa und S’Karbunc – Die Tefroderin und der Maeddont können sich ausgezeichnet in ihre Gegner hineinversetzen.
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Was ist Arglist, wenn nicht die klügere Schwester der Friedfertigkeit?
(Genistos Befurisfagis)
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Prolog
Persönliches Logbuch von Atlan da Gonozal, 5. April 1463 NGZ
Es läuft nicht wie geplant.
Vor über einer Stunde sollte Perry den Handelsstern erreicht haben. Seit sein Schiff in die scheinbare Sonnenkorona eingetaucht und aus unserem Erfassungsbereich verschwunden ist, warten wir auf ein Lebenszeichen; bislang vergeblich.
Ein ums andere Mal suche ich mit dem Blick Shaline Pextrel, die Cheforterin der JULES VERNE. Ein ums andere Mal schüttelt sie den Kopf, die Lippen aufeinander gepresst.
Nichts passiert. Weder trifft das vereinbarte Signal zum Großangriff ein, noch ändert sich das optische oder energetische Erscheinungsbild des Handelssterns.
Was bedeutet: Die Hoffnung, Perry könne mit seinem B-Controller bereits beim Anflug die Sonnentarnungs- und Verteidigungssysteme der Gigantstation abschalten, hat sich zerschlagen.
Deswegen ist lange nicht gesagt, dass die Aktion als Ganzes gescheitert wäre. Allerdings wächst mit jeder verstrichenen Minute die Wahrscheinlichkeit, dass unser Einsatzkommando in Schwierigkeiten steckt.
Sind unsere Leute aufgeflogen, trotz der Verkleidung sowohl des Obeliskenschiffs als auch der Besatzung?
Wurden sie gefangen genommen? Werden sie vielleicht just in diesem Augenblick verhört, gefoltert, einer nach dem anderen exekutiert? Es wäre nicht das erste Mal – Michael Rhodan war dies schon so ergangen in den Fängen der Terminalen Kolonne ...
Mach dich nicht verrückt, Narr!, mahnt mein Extrasinn.
Ihr könnt jederzeit losschlagen. Es liegt in deiner Hand. Ein knapper Befehl
von dir genügt.
Das stimmt. Die Flotten der Alliierten haben ihre Positionen bezogen.
20.000 Maahkwalzen und 5000 kugelförmige tefrodische Schlachtschiffe sowie 15.000 Fragmentraumer der Posbis sind einsatzbereit. Sie alle fliegen mit
ausreichender Geschwindigkeit, um augenblicklich für den Zielanflug in den Linearraum wechseln zu können.
Auch die JULES VERNE duckt sich gleichsam zum Sprung. Ein Wort von mir an Saaroon, den Ersten Piloten, und die 409 Lichtjahre, die uns vom Handelsstern trennen, wären im Nu überwunden.
Aber dann ... Dann stünden wir einem mehr als zweitausend Kilometer durchmessenden Moloch gegenüber, über dessen defensive und offensive Kapazitäten wir so gut wie nichts wissen.
Was, wenn dagegen unsere geballte Feuerkraft nichts ausrichtete? Wenn wir erfolglos anstürmten?
Eine derart schwere Schlappe würde das eben erst geschmiedete Bündnis der Völker aus Andromeda und der Milchstraße wohl kaum verkraften. Nur deshalb zögere ich, sofort dem Freund zu Hilfe zu eilen und auf diese verfluchte Pseudo-Sonne einzuprügeln mit allem, was wir haben.
Falls sich der Holzhammer als zu weich und wirkungslos erwiese ...
Genau so hat Rhodan argumentiert: Hier sei stattdessen die feine Klinge gefragt, das heimlich im Stiefelabsatz eingeschmuggelte Skalpell.
Außerdem sollten wir anstreben, den Handelsstern unbeschädigt zu erobern. Schließlich möchten wir sein wertvolles Transportpotenzial nutzen.
»Die Chance, dass wir ihn uns unversehrt unter den Nagel reißen, ist größer, wenn du mich gewähren lässt. Auch wenn meine Begleiter und ich dazu den risikoreicheren Weg beschreiten müssen.«
Die klassische terranische Methode: tarnen und täuschen. Klammheimlich einschleichen, ruck, zuck rein ins Vergnügen, den Löwen in seiner eigenen Höhle hinterrücks erdrosseln, am besten mit bloßen Händen, spöttelt der Extrasinn.
Perry hat damit nicht die schlechtesten Erfahrungen gemacht, erwidere ich.
Man kann das Glück immer nur einmal zu oft herausfordern. Statistisch gesehen findet irgendwann jeder seinen Meister.
Ich erspare mir, darauf hinzuweisen, welche übermächtigen Feinde wir auf diese Weise schon besiegt oder zumindest zur Flucht
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