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2544 - Gefangene des Handelssterns

2544 - Gefangene des Handelssterns

Titel: 2544 - Gefangene des Handelssterns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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kommen.«
    »Soll der Frequenzfolger ebenfalls in Kenntnis gesetzt werden?«
    Ohne Zögern verneinte Satwa. »Kein Grund, ihn bei seinen Kontemplationen zu stören. Alles verläuft nach Plan.«
    Tatsächlich frohlockte sie, weil Vastrear den feindlichen Stoßtrupp falsch eingeschätzt hatte. Der Kommandeur des Handelssterns FATICO hatte die Devise ausgegeben, die Gefangenen eine Weile schmoren zu lassen, und sich, auf deren Passivität vertrauend, in sein Privatgemach zurückgezogen.
    Bloß taten sie ihm offenbar nicht den Gefallen, vor Schreck zu erstarren, sondern ergriffen ihrerseits die Initiative. Ganz so, wie auch Satwa in einer solchen Situation gehandelt hätte.
    Fleisch von meinem Fleisch, dachte sie triumphierend. Der vertrocknete Vatrox hat keine Ahnung, wozu unsereins imstande ist.
    Ihr Seelenpartner Pü S’Karbunc erwiderte verdrießlich: Sich zu weit hinauszulehnen bar jeder Rückversicherung wäre sehr unklug. Du begibst dich auf harschigen Schnee ...
    Weil ich firngleiten kann.
    Längst hatte Satwa ihren Symbionten mental unterworfen und sich seine beträchtlichen Psi-Fähigkeiten angeeignet. Sie beherrschte ihn und wucherte mit seinem Talent, wie es ihr gefiel.
    Dennoch schätzte sie den Maeddont, dessen Nervenfühler in ihrem Rückenmark ankerten; und nicht nur, weil sie auf Gedeih und Verderb verbunden waren. Weder konnte noch wollte sie ohne ihn existieren.
    Wenn Satwa jemals ein anderes Wesen geliebt hatte, dann diesen jammervollen, übervorsichtigen, aus der fernen Galaxis Anthuresta stammenden Geschwürbatzen. S’Karbuncs Rat war ihr teuer, und sie schlug ihn keineswegs arrogant in den Wind. Jedoch war Satwa diesmal ihrer Sache sicher.
    Per raumtemporalem Saugtunnel versetzte sie sich an den Kontrollplatz, wo Feerfautz um seine Fassung rang.
    »Sieh selbst, Ordonnanz! Aus der Schleuse ergießen sich Darturka, einer nach dem anderen, und fächern sich zwischen Schiff und Schirm auf. Vierundzwanzig, siebenundzwanzig, einunddreißig ...«
    Und noch einer und noch einer. Nach dem Dreiunddreißigsten versiegte der Strom.
    Viermal sieben plus fünf, kommentierte S’Karbunc. In unseren Legenden ist dies die Zahl der Überwindung.
    Oder dreimal elf, was bei den Tefrodern hemmungslos frivole Blödsinnigkeit bedeutet, schmetterte Satwa den irrationalen Einwand ab. Und jetzt schweig! Ich habe einen Feind zu analysieren.
    *
    Entlang der Schiffswandung bildeten sie eine Kette, jeweils nur eine Schulterbreite voneinander entfernt.
    Pral spähte vergebens in die endlose Finsternis. Trotz der Sichtverstärker seiner Kokonmaske ließ sich weder die Energiebarriere erkennen noch, was jenseits davon im Dunkeln lag.
    Er nahm dieselbe Haltung ein wie die Mitstreiter links und rechts von ihm: breitbeinig, leicht vorgebeugt, zum Sprung bereit. Beide Handballen ruhten auf den Kolben der Strahler in den Gürtelhalftern.
    Bloß, dass es sich bei Prals Waffen um Attrappen handelte. Wie alle Schattenmaahks war er überzeugter Pazifist.
    Er hatte sich ausdrücklich nur unter der Bedingung an dieser Mission beteiligt, dass nicht von ihm verlangt wurde, persönlich direkte Gewalt anzuwenden. Perry Rhodan hatte anstandslos akzeptiert.
    »Du musst nicht schießen, mein Freund, oder sonstwie aggressiv gegen Diener der Frequenz-Monarchie vorgehen. Dir sind andere Mittel gegeben, unserer Sache zum Sieg zu verhelfen.«
    Pral fühlte sich verstanden von dem unsterblichen Terraner, dem er vor wenigen Wochen das Leben gerettet hatte. Das Paradoxe an dieser Aussage gefiel ihm.
    Wie er es überhaupt genoss, neben dem Zellaktivatorträger und ehemaligen Ritter der Tiefe zu stehen. Auf gleicher Augenhöhe – und damit waren nicht ihre Tarnkörper gemeint.
    Einfach würde es nicht werden, dessen war er sich schon bewusst gewesen, als er seine Zustimmung zu dem gemeinsamen Risikoeinsatz gegeben hatte. Das Stichwort hieß gemeinsam.
    Seit er denken konnte, wurde seine Volksgruppe von der traditionsverhafteten, Emotionen verachtenden, fundamentalistischen Mehrheit der Hathorjan-Maahks nicht bloß angefeindet, sondern bis aufs Blut bekämpft, gejagt und gnadenlos ausgemerzt. Bis kürzlich Rhodan eine Auszeit, ein Ruhen der Verfolgungen erwirkt hatte.
    So lautete sein Versprechen: In zwei terranischen Standardjahren, mit Stichtag 14. März 1465 gemäß der Zeitrechnung des Milchstraßen-Galaktikums, würde es keine Schattenmaahks mehr in Hathorjan/Andromeda geben.
    Rhodan hatte, wenn nicht geblufft, so doch auf dünnem Eis getanzt. Er

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