Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
2544 - Gefangene des Handelssterns

2544 - Gefangene des Handelssterns

Titel: 2544 - Gefangene des Handelssterns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
Vom Netzwerk:
es also mit einer Tefroderin zu tun?
    Außerdem klang sie sehr jugendlich und ... vergnügt. »Ich nehme an, ihr habt die Strukturlücke angemessen. Bravo! Falls nicht: Sie liegt direkt vor euch, auf Höhe des Scheitelpunkts eurer Formation. Ihr werdet sie nun, einer nach dem anderen, durchschreiten mit jeweils mindestens fünf Körperlängen Abstand; die Roboter zuerst.«
    Sie will grenzenlose Überlegenheit suggerieren, dachte Rhodan. Uns demütigen, dadurch jedes Aufbegehren im Keim ersticken. Recht so. Nichts Schlimmeres soll uns passieren, als unterschätzt zu werden.
    »Ihr habt’s gehört. Wir fügen uns«, sagte er. »Schön langsam, erst der linke Flügel, dann der rechte.«
    Die Roboter stapften los. Auf der anderen Seite des Energieschirms wurden sie in eine Schneise gelenkt, die zwischen den Schwebepanzern entstanden war, wohl nicht zufällig so gekrümmt angelegt, dass sie bald außer Sicht gerieten.
    Rhodan verzichtete darauf, per Funk bei MIKRU-JON nachzufragen, ob das Schiff ortete, was dort hinten geschah. Über signifikante Erkenntnisse würde er ohnedies informiert werden. Und falls die Gegenseite etwas verbergen wollte, besaß sie zweifellos die Mittel dazu.
    Er sorgte sich um Gucky, wenngleich in Maßen. Der Ilt war erstens unverwüstlich. Zweitens hatte er sich vor dem Aussteigen eine Extraportion Psi-Materie genehmigt und seine Konstitution dadurch massiv verstärkt.
    Pral andererseits, der Grek 1 der Schattenmaahks, stellte einen Unsicherheitsfaktor dar. Es mochte sein, dass er aufgrund seiner partiell vergeistigten Existenzweise anfälliger gegen jene zerstörerischen Kräfte der Hyperbarriere war, die Rhodan am eigenen Leib und Bewusstsein erlebt hatte.
    Wie auch immer, er konnte seinem Lebensretter derzeit nicht beistehen. Und von dem, was ihn am vordringlichsten bekümmerte, lenkte er seine Gedankengänge wohlweislich weg.
    Er war mentalstabilisiert. Normalerweise vermochte kein normaler Telepath in seinen Gehirnwindungen zu stöbern, sofern er es nicht freiwillig zuließ. Aber er besaß keinen Anhaltspunkt, ob sich unter der Besatzung des Handelssterns Telepathen befanden, und falls ja, wie stark deren Fähigkeiten ausgeprägt waren.
    Jedes Hemmnis wurde irgendwann überwunden. Jeder Krug ging so lange zum Brunnen, bis er zerbrach...
    Die letzten Roboter gingen hinaus. Nun war die Reihe an ihm und dem Mutantenkonzept Lloyd/Tschubai. Rhodan machte den Anfang.
    Jede Kleinigkeit zählte. Gewöhnlich verließ ein Kommandant sein Schiff als Letzter. Er bildete sich nicht ein, den Gegner längerfristig täuschen zu können, indem er diese Regel durchbrach. Aber er war erfahren genug, um zu wissen, dass manchmal die geringste Irritation den Ausschlag gab.
    Perry blickte zurück. Hinter ihnen strömten echte Darturka, etliche Okrivar sowie Schwärme diskusförmiger, handtellergroßer Flugobjekte durch die Strukturlücke und ergossen sich in die offene Schleuse seines Schiffs.
    Auch Ras und ihm standen, so viel war klar, eine genaue Durchsuchung und intensive Befragung bevor.
    3.
    Unter der Haut
    Über die Optiken des Kontrollraums beobachtete Vastrear von seinem Privatquartier aus Satwa mit Wohlgefallen.
    Die schmächtige, doch umso resolutere Klon-Tefroderin, die er vor Kurzem zur Ordonnanz ernannt hatte, machte ihre Sache gut. Sie handelte umsichtig – gewiss unter dem Einfluss ihres anthurestischen Symbionten – und erwies sich als resistent gegen situationsbedingten Stress.
    Ihre unverdorbene Kreativität hatte die Kleine bislang kaum ausspielen können. Aber dazu würde sie mit ziemlicher Sicherheit noch Gelegenheit erhalten.
    Weisheit der uralten, immer wiederkehrenden Vatrox: Wenn Debütanten am Spieltisch sitzen, setz mit ihnen und auf sie. Die meisten treffen nie wieder so intuitiv, so genial unverfroren die richtigen Entscheidungen.
    Er würde eingreifen; später, wenn es auf Erfahrung und Abgebrühtheit ankam.
    Einstweilen versprach es mehr Erfolg, ihr das Feld zu überlassen. Die frechen Spitzel stammten von ihrem Stamm. Und Brandstifter waren bekanntlich die besten Feuerwehrleute ...
    Er lehnte sich zurück. Die Mikro-Prallfelder des formenergetischen Sessels massierten seine alterssteifen Glieder.
    Vielleicht sollte er bald wieder einmal sterben. Sein gegenwärtiger Körper litt erstaunlich schnell unter Verschleißerscheinungen, die ihm sein Leben vergällten. Der Tod als Möglichkeit der Heilung schien ihm zusehends verlockend, obwohl das Sterben selten angenehm war, soweit er

Weitere Kostenlose Bücher