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2578 - Das mahnende Schauspiel

2578 - Das mahnende Schauspiel

Titel: 2578 - Das mahnende Schauspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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Kunstwesen mit

seinen Aussagen in eine persönliche Krise gestürzt.
    »Seit ich existiere, war ich noch nie hier!«, stieß Blitzer heftig aus. Mit dem rechten Arm

zeigte er anklagend auf die Holosphäre.
    Saedelaere biss die Zähne aufeinander. Die Ereignisse der letzten Minuten hatten einiges in

Bewegung gebracht. Zwei Funkanrufe der Theaterleitung hatte es gebraucht, um die Strukturen

innerhalb der LEUCHTKRAFT-Zentrale in Bewegung zu bringen.
    »Lass DAN die Untersuchungen starten!«, befahl der Maskenträger leise.
    Eroin Blitzer senkte den Arm. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, kehrte er zu seinem

Terminal zurück.
    Alaska Saedelaere beobachtete, wie der Commo'Dyr fast eine halbe Minute lang reglos vor seinen

Bedienelementen saß, bevor er sich einen Ruck gab und sich daran machte, die Befehle an DAN

weiterzuleiten.
    Nachdenklich starrte der unsterbliche Terraner die drei Wesen an. Sie taten ihm ein wenig

leid.
    Die Zwergandroiden waren Kunstgeschöpfe - geschaffen, um ganz bestimmten Zwecken zu dienen.

Ihr Grundauftrag bildete das Zentrum ihres Denkens und Handelns.
    Mit dem Verschwinden ihrer Herrin Samburi Yura war ihre Welt ins Wanken geraten. Und er - ihr

neuer Befehlshaber - tat nichts, um ihr Weltbild wieder etwas zu festigen.
    Ein seltsamer Gedanke manifestierte sich in Alaska Saedelaere. Nachdem er erst einmal da war,

blieb er hartnäckig zwischen seinen anderen Gedanken sitzen.
    War er eifersüchtig auf die drei Winzlinge? Hatten sie ein Privileg, das er ihnen missgönnte?

Dabei lag Saedelaere nichts ferner, als zu einem normalen Besatzungsmitglied an Bord der

LEUCHTKRAFT zu werden - falls die wahre Herrin je zurückkehren sollte.
    Aber war dieser Gedanke wirklich so abwegig?
    Trug er nicht diese offene Wunde mit sich, zugefügt von der Kosmokratenbeauftragten, indem sie

ihn wieder mit einem Cappinfragment ausstattete? Und stellte sie durch ihre kosmische Schönheit

nicht ein Ideal dar, das Alaska Saedelaere bis in die letzte Zelle seines Körpers hinein

faszinierte, ja begeisterte?
    Er, den sie einen kosmischen Menschen nannten, suchte noch nach seiner wahren

Bestimmung.
    Seinem Lebenszentrum.
    Die Unsterblichkeit war es nicht, das hatte er vor einer langen Zeit begriffen. Das war ihm

nur ein Instrument.
    Genauso, wie das Cappinfragment für ihn nur ein Instrument war?
    Ein weiterer Gedankengang schloss sich an. Ein dunkler.
    War er, Alaska Saedelaere, vielleicht doch nichts weiter als ein Werkzeug für Samburi

Yura?
    *
    Abrupt wandte er sich um. Er blickte Fallun Vierauf an. »Zu welchen Erkenntnissen ist DAN

gelangt?«, fragte er die kleine Gestalt schroff.
    Der Androide blickte auf. Seine großen Kinderaugen glänzten verdächtig.
    »DAN hat die Struktur des Planeten Tolmar entschlüsselt«, berichtete er.
    »Und?«
    »Der Planet besteht zu einem großen Teil aus Hyperkristallen, die auch für die Strahlung

verantwortlich sind. Durch seine Eigenrotation ändern sich die hyperspektralen

Strahlungswerte.«
    »Danke!«, sagte der Maskenträger nachdenklich.
    Eine Antwort wie diese hatte er erwartet - wenngleich er davon ausging, dass dieses Wissen nur

die Spitze des Eisbergs bedeutete.
    »Gibt es irgendwelche Anzeichen, dass die Hyperperforation ebenfalls Einfluss auf Tolmars

Strahlung hat?«
    Das Kunstwesen schüttelte den Kopf. »Keine.«
    »Eine geballte Ladung Hyperkristalle«, murmelte Saedelaere. »Ihre Strahlung wirkt sich auf

verschiedene Bereiche der LEUCHTKRAFT aus. Gleichzeitig bringt sie ein Schwarzes Loch dazu, im

hyperphysikalischen Takt mitzuschwingen ...«
    Er blickte die Holosphäre an, als könnte er rein durch den Anblick des DreieckSystems

Antworten auf seine unzähligen Fragen finden.
    »Eroin, wie sieht es mit der Behauptung aus, du und die LEUCHTKRAFT wären schon einmal in

diesem System gewesen, um einer Schauspielaufführung beizuwohnen?«
    »DAN kann mir dazu keine Auskunft geben, Alraska.« »Er kann nicht oder er will nicht?«
    »Ich verstehe deine Frage nicht, Alraska.«
    Saedelaere seufzte. Er hätte es wissen sollen, dass er auf diese Frage grundsätzlich keine

Antwort erhalten konnte. Für die Besatzung war DAN unfehlbar und annähernd allwissend.
    Es hatte für sie deshalb auch eine Ungeheuerlichkeit dargestellt, als Saedelaere für die Dauer

der Suche nach Samburi Yura als Kommandant ausgewählt worden war. Nur widerstrebend hatten sie

erkannt, dass ihnen - trotz des Machtmittels LEUCHTKRAFT - etwas

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