Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
2578 - Das mahnende Schauspiel

2578 - Das mahnende Schauspiel

Titel: 2578 - Das mahnende Schauspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
Vom Netzwerk:
Diffusoreffekts zu dem Planeten fliegen und ... «
    »Wir haben ein weiteres Problem«, sagte in diesem Moment N'tur Lind und unterbrach damit den

sich anbahnenden Konflikt zwischen Saedelaere und Blitzer. Ihre Köpfe drehten sich zu Lind.
    »Man funkt uns an«, sagte das kleine Wesen. Sein runzliges Kindergesicht zeigte einen Ausdruck

grenzenloser Verwunderung und einen Hauch von Schrecken.
    »Du musst dich irren«, stieß Eroin Blitzer aus. Seine Stimme zitterte. »Es muss sich um einen

ungerichteten Funkspruch handeln, der ... «
    »Ich irre mich nicht«, gab Lind zurück. »Ich ... «
    »Einweg oder Zweiweg?«, fragte Saedelaere.
    N'tur Lind sah ihn an. »Zweiweg. Man erwartet unsere Reaktion.«
    »Bildkommunikation?«
    »Ja.«
    »Starte die Übertragung!«
    In der Holosphäre verdrängte der Oberkörper einer humanoiden Frau die Darstellung des

Weltraums.
    Sie trug einen lachsfarbenen Umhang. Der Kopf war hoch und schmal, mit einer kaum sichtbaren

Nase, einem dünnlippigen Mund, ausgeprägten Wangenknochen ... und drei Augen, von denen ihn nur

das mittlere, leicht höher stehende, ansah. Die Iris hatte eine kränklich aussehende, milchig

trübe Farbe. Felsgraues, in der Mitte gescheiteltes Haar rahmte das Gesicht ein und verdeckte die

Ohrenpartien.
    Die Frau lächelte hintergründig. »Die LEUCHTKRAFT«, stellte sie mit voller kräftiger Stimme

fest. »Welch angenehme Überraschung!«
    Alaska Saedelaere fühlte sich ebenfalls überrascht. Ihm fehlten zwei Herzschläge lang die

Worte, die er an die Frau hätte richten können.
    Sie überging Saedelaeres Schweigen. »Ich bin Sekretärin Evon«, fuhr sie mit einem strahlenden

Lachen fort. »Im Namen der Theaterleitung heiße ich euch herzlich willkommen!«
    »Vielen Dank«, brachte der Maskenträger stockend heraus. »Mein Name ist Alaska Saedelaere. Ich

bin der Kommandant der LEUCHTKRAFT.
    »Es ist wunderbar, dass die Kunde vom mahnenden Schauspiel schon so weit vorgedrungen

ist! Die LEUCHTKRAFT wird selbstverständlich den Status eines Ehrengastes erhalten!«
    Saedelaere nickte. Die Sekretärin öffnete die äußeren beiden Augen, schloss aber das mittlere.

Der Terraner sah, dass die äußeren Augen in einem tiefen Zinnoberrot glänzten.
    Es irritierte ihn, dass die Natur der grauhäutigen Frau drei Augen geschenkt hatte bei ihrem

ansonsten eher menschlichen Aussehen. Saedelaere vermutete, dass sie entweder mit dem mittleren

oder mit den äußeren Augen in einem unterschiedlichen Wellenspektrum sehen konnte.
    »Die Theaterleitung bietet euch an, direkt auf dem Planeten Tolmar zu landen«, fuhr die

Grauhäutige fort. »Betrachtet es als Zeichen unserer hohen Wertschätzung der LEUCHTKRAFT

gegenüber. Das gesamte System ist für den normalen Raumschiffverkehr gesperrt - nur Einheiten mit

besonderer Privilegierung dürfen auf Tolmar aufsetzen.«
    Alaska Saedelaere neigte den Kopf. »Es ist uns eine Ehre. Wir nehmen die Einladung an ... und

werden mit einem Beiboot auf dem Planeten landen.«
    Sekretärin Evon breitete die Hände aus, als würde sie einen großen Ball halten. »Und alles

fügt sich ineinander«, sagte sie mit ihrem strahlenden Lachen. »Eine Frage habe ich noch, Alaska

Saedelaere: Benötigst du eine spezielle Atmosphäre oder Gerätschaften, um überleben zu

können?«
    »Eine normale Stickstoff-Sauerstoff-Atmosphäre in einem ungefähren Verhältnis von vier zu eins

wird genügen«, antwortete der Terraner. Dann erst verstand er den Hintergrund ihrer Frage.

Instinktiv prüfte er den Sitz seiner Maske. »Die Plastikschale hat keinen direkten medizinischen

Zweck«, sagte er. »Sie schützt dich vor meinem Aussehen.«
    Ihr Gesicht verdüsterte sich bei Saedelaeres Erläuterung um keinen Deut. »Dann ist ja alles

geklärt. Ich lasse euch die Privilegierungskennung und ein Peilsignal zukommen, an dem ihr euch

orientieren könnt.«
    Sie verabschiedeten sich. Anschließend unterbrach Sekretärin Evon die Verbindung.
    *
    Alaska Saedelaere benötigte mehrere Atemzüge, um den ungewöhnlichen Kontakt einigermaßen zu

verarbeiten.
    Dann holte er tief Luft und fragte: »Wie konnte es geschehen, dass wir trotz des

Diffusoreffekts erkannt und sogar angefunkt werden konnten?«
    Die drei Zwergandroiden standen schweigend vor ihm in der Zentrale. Keiner von ihnen sprach

ein Wort.
    »Na?«
    Eroin Blitzer streckte sich. »Etwas ... Unheimliches geht in diesem System vor. Sie hätten uns

nicht erkennen

Weitere Kostenlose Bücher