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2583 - Psi-Inferno

2583 - Psi-Inferno

Titel: 2583 - Psi-Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
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dauerte es, in denen der Aktivatorchip unter dem linken Brustbein heftiger pulsierte. Das Gerät versuchte zu verhindern, dass sein Träger einen Schwächeanfall erlitt.
    Bei anderen Lebewesen ging der Netzweber vielleicht vorsichtiger zu Werke. Bei Rhodan schien er genau zu wissen, was er sich erlauben konnte, ohne ihn zu schädigen.
    Wie ein Vampir, dachte der Terraner und kämpfte gegen die bleierne Müdigkeit an, die ihn befiel. So oder ähnlich musste sich ein Mensch fühlen, dem man plötzlich zwei, drei Liter Blut abzapfte.
    Der Aktivator pulsierte heftiger und half ihm, den Tiefpunkt so schnell wie möglich zu überwinden.
    Ein paar Sekunden höchstens dauerte es nach Rhodans Empfinden. Vielleicht waren es auch zwanzig oder dreißig. Mit verschleiertem Blick musterte er die Orterholos, die neue Sternkonstellationen zeigten. Einen dunklen Hintergrund oder irgendein Anzeichen einer gewaltigen Energieblase suchte er vergebens.
    Radyl im Abstrakten löste sich von der Kugel und nahm nach und nach die gewohnte Rautenform an.
    »Mikru?« Rhodan richtete sich auf. »Wo sind wir?«
    Eines war ihm sofort klar: Sie befanden sich nicht in TALIN ANTHURESTA, auch nicht in der Nähe des Gebildes.
    »Zurzeit ist keine Ortsbestimmung möglich, Perry.«
    Der Versuch, mit Radyls Hilfe ins Innere des Wunders von Anthuresta zu gelangen, war gescheitert.
     

2.
     
    Julian Tifflor stand allein oben auf Level 11-2 und blickte in die Hauptleitzentrale der JV-2 hinunter. Im Holo-Globus flackerten und flirrten die Aufnahmen des Weltalls über dem Handelsstern. Was er sah, stimmte ihn traurig. Ohne eigenes Verschulden waren sie in diese Lage geraten, die ohne zu übertreiben hoffnungslos war.
    Im Grunde spielte es nicht einmal eine Rolle, dass höchstwahrscheinlich Homunk persönlich die JULES VERNE von FATICO in Andromeda nach TALIN ANTHURESTA umgelenkt hatte.
    Als Hilfe für ES.
    Es war alles anders gekommen, als der Diener der Superintelligenz es sich vorgestellt hatte.
    Überhaupt gewann Tiff immer mehr den Eindruck, als läge einiges in der Abstimmung zwischen ES und Homunk im Argen.
    Schon seit Längerem, nicht erst jetzt, wo ES im Sterben lag und keiner klaren Anweisung mehr fähig war.
    Wieso?, fragte Tiff sich. Wieso musste das so kommen? Und wieso hat es so lange gedauert, bis dieser Agrester auftauchte? Es lag doch nicht ausschließlich an uns?
    Mittlerweile war es zu spät. Der Psi- Orkan war inzwischen so stark, dass die JULES VERNE nicht einmal mehr vom Handelsstern ins All kam. Immer heftiger brandeten die Wogen gegen den Paratronschirm und brachten ihn zum Flackern. Allzu lange würde er nicht standhalten.
    Selbst der Axapan-Effekt des Repuls-Paratron-Systems versagte, mit dem sie kurzfristig in den Hyperraum hätten wechseln können. Die Abstoßungsreaktion war unter diesen Bedingungen eines aufgewühlten Alls und eines rumorenden Hyperraums zu gewaltig. Sie hätte das Schiff zerrissen.
    Also blieb ihnen nur das Warten. Warten auf ein Wunder, egal, woher es kam.
    Einen winzigen Lichtblick entdeckte Tiff dann doch.
    Es war schön zu sehen, dass es in der Hauptleitzentrale der JV-2 wieder Leben und einen geregelten Dienst gab.
     

3.
     
    Draußen im Leerraum schwebte noch immer Radyl, das Netz von leichten Wellenbewegungen durchzogen. Der Abstand zum Schiff betrug nicht einmal zwei Kilometer, und er veränderte sich nicht. Fast schien es, als warte der Netzweber auf etwas.
    Rhodan erhob sich und ging hinüber zu Tschubai.
    Der Afroterraner hielt die Augen geschlossen. Auf seiner Stirn standen Schweißtropfen.
    Geduldig wartete Rhodan, bis Tschubai den Kopf hob und ihn ansah.
    »Nichts. Es kommt keine mentale Kommunikation mit Radyl zustande. Er will entweder nicht oder er ist nicht dazu fähig.«
    Rhodan nickte. »Wir können es uns also aussuchen, ob er die Position von TALIN ANTHURESTA gar nicht kennt oder keine Kraft besitzt, uns dorthin zu bringen.«
    Die Flucht aus der Umklammerung durch die Frequenz-Monarchie hatte den Netzweber möglicherweise mehr
    Kraft gekostet, als er sich eingestehen wollte. Für das Durchdringen der Psi- Hülle um das Wunder von Anthuresta benötigte er zusätzlich Kraft.
    Rhodan erinnerte sich an die ersten Erkundungen, die er mit MIKRU-JON innerhalb des Dyson-Schwarms unternommen hatte. Ein seltsamer Schemen hatte plötzlich Jagd auf den Obeliskraumer gemacht, ihn eingehüllt und in einer Art Kurztransition um fast eine Astronomische Einheit räumlich versetzt. Und Rhodan hatte diesen

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