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2583 - Psi-Inferno

2583 - Psi-Inferno

Titel: 2583 - Psi-Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
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orientierten. Clun'stal, gegenwärtig nur ein Kristallhaufen in der Wanne, zeigte erste Zuckungen einer Reorganisation.
    Vom Boden erhob sich der Staubreiter. Er rotierte ruckelnd, ehe er sich millimeterweise in die Luft erhob.
    Das sah alles nicht nach einer gewöhnlichen Transition aus, eher nach einem interuniversellen Übergang.
    »Alles in Ordnung bei euch?«, fragte Rhodan. »Mikru, was ist mit den Soldaten des Raumlandebataillons?«
    »Sie sind wohlauf. Vereinzelt lassen sich Symptome von Übelkeit oder leichtem Schwindel erkennen.«
    »Ortungsanzeigen?«
    »Minimal. Ich zeige es dir, aber auf den Punkt gebracht: Wir stecken fest.«
    MIKRU-JON lieferte ein dreidimensional aufbereitetes Bild ihrer Umgebung: Die Silberkugel steckte in einer undurchsichtigen Blase, über deren Oberfläche erratische Blitze zuckten.
    »Wir müssten längst durch sein«, sagte Rhodan. »Ich sehe Radyl nicht. Ist er in der Nähe?«
    »Es gibt keinen Hinweis auf seinen Verbleib.«
    Rhodan überlegte, ob sie im Hyperraum gestrandet waren, ohne es zu bemerken, oder ob sie in der Psi-Schicht der Dyson-Sphäre steckten, in der Außenhaut von TALIN ANTHURESTA.
    »Wie viel Zeit ist seit dem Beginn der Transition vergangen?«, fragte er.
    »88 Sekunden!«
    Also arbeitet der Zellaktivator noch, alles nur Hirngespinste!
    Trotzdem verspiegelte Rhodan kurz die Innenseite der Helmscheibe und betrachtete sein Gesicht: glatte Haut, ohne Zeichen einer beschleunigten Alterung. Er hatte es sich nur eingebildet.
    Zum Glück.
    Aber ich weiß, wie du dich fühlen musst, alter Freund, dachte er.
    »Fellmer? Was ist mit dem Netzweber?«
    »Ich hatte diffusen Mentalkontakt, Perry. Er ist vor Kurzem abgerissen.«
    Wenn Radyl nicht mehr da war, mussten sie sich selbst helfen.
    Ein Ruck ging durch das Schiff, obwohl MIKRU-JON kein Antriebssystem aktiviert hatte.
    Die Blase riss an mehreren Stellen. Etwas zog die Silberkugel mit ungestümer Kraft vorwärts, während von hinten eine andere Kraft drückte und stieß.
    Rhodans Magen hob sich, als rase MIKRU-JON in die Tiefe. Das leise Wimmern des Alarms erinnerte an das Weinen eines Kleinkinds.
    Zum Alarm und der Dunkelheit gesellte sich die Palette der Fehlermeldungen auf dem Terminal.
    »Alle Systeme sind ausgefallen«, stellte er fest. »Mikru?«
    Mikru antwortete nicht. Auch die Mikropositronik des SERUNS gab keinen Mucks von sich.
    In der Zentrale war es totenstill. Keiner sprach ein Wort. Sie warteten auf etwas, eine Veränderung, ein Zeichen des Netzwebers, irgendetwas.
    Nach Rhodans Schätzung vergingen keine zehn Sekunden, dann glomm ein erstes winziges Licht auf, dem nach und nach Dutzende anderer folgten. Die ersten Systeme erwachten und produzierten Bereitschaftsmeldungen.
    Hologramme lieferten erste verschwommene Bilder von der Welt draußen. Sterne waren nicht zu sehen - mit einer einzigen Ausnahme: Eine orangefarbene Sonne vom Typ K4V stand weniger als eine Astronomische Einheit entfernt im All, inmitten einer gigantischen Hohlkugel.
    In den Holoprojektionen zeichneten sich erste Scheibenwelten ab, die an der schwarzen Innenfläche der Hohlkugel angeordnet waren. Die pechschwarze Blase bestand aus modifizierter Psi-Materie, die Zahl der Scheibenwelten betrug exakt 20.000.
    Im Obelisk brach verhaltener Jubel aus. Sie hatten es geschafft. Radyl im Abstrakten hatte sie - mit viel Mühe - ins Innere des Wunders von Anthuresta transportiert.
    Ein Stück abseits der Silberkugel hingen zwei fast gleich große Netze im Raum, deren Kanten sich einander entgegenneigten.
    Einer hat geschoben und einer gezogen, dachte Rhodan. Genau so hatte er den Vorgang wahrgenommen. Mit gemeinsamen Kräften gelang es ihnen, uns durch diese von energetisch fluktuierender Psi-Materie stabilisierte Materieprojektion zu bugsieren.
    *
    »Eine Funkverbindung ist nicht möglich«, klang Mikrus Stimme aus den Akustikfeldern.
    Rhodan nickte. Sie wussten es alle, dennoch erschien es ihm nicht genug.
    »Wir versuchen es trotzdem - mit maximaler Sendeleistung.«
    Er spekulierte darauf, dass eventuell doch das eine oder andere Signal durchkam. Selbst wenn die Systeme der JULES VERNE nach wie vor neutralisiert waren, die SERUNS der Besatzungsmitglieder arbeiteten höchstwahrscheinlich noch.
    In Rhodans Gedanken nahm die Sorge um die Gefährten einen ebenso wichtigen Platz ein wie die um ES. Dabei dachte er nicht einmal sosehr an Tiff und Mondra, sondern an die Besatzung der JV-2 und des Mittelteils, die sie der Einfachheit halber als

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