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2589 - Tod der Frequenzfolger

2589 - Tod der Frequenzfolger

Titel: 2589 - Tod der Frequenzfolger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
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selbst.
    Er starrte wieder auf die Holokugel mit der gelb gefärbten Hibernationswelt. Die Farbe floss auseinander. An zahllosen Stellen hob sie sich. Darunter waren die Luken der internen Geschütze, die jetzt klemmten. Ein paar Offiziere feuerten die Geschütze dennoch ab. Die Energien prallten an den Luken ab, stauten sich rückwärts. Erste Explosionen erschütterten Hibernation-8.
    Die Farbkleckse der Oberfläche vereinigten sich zu einer gleichmäßigen Fläche, einer Art Haut, die das Gebilde überzog. Storgell rätselte, was für ein Waffensystem das war und was VATROX- VAMU damit bezweckte.
    Die Orter der JORAR meldeten einen starken Anstieg der Temperatur im Innern der Hibernationswelt. Die gelbe Haut strahlte nach innen wie eine Art Mikrowellenherd. Nach außen isolierte sie.
    »Ungeheuer!«, schrie Fyeran.
    Storgell sah, wie seine Hände nach der Konsole tasteten und mehrere Symbole berührten. Die JORAR begann Funken auf der Oberfläche abzusetzen.
    Der Frequenzfolger wollte Löcher in die gelbe Schicht schießen und damit den Hitzestau im Innern verhindern.
    Ein lautloses mentales Lachen klang auf. Mehr nicht.
    Du willst sie alle den Hitzetod sterben lassen, dachte die Kriegsordonnanz intensiv. Warum?
    Wieder dieses Lachen. Storgell empfand es keineswegs als spöttisch, eher als nachsichtig. Um sicher zu sein, dass keiner übrig bleibt.
    Du stammst aus diesem Volk!
    Dass kein Klon übrig bleibt.
    Bist du ganz sicher, dass sie noch nicht evakuiert wurden?
    Ganz sicher.
    VATROX-VAMU wusste also, welche Befehle die Vatrox für die Evakuierung erhalten hatten. Die Klonkörper durften räumlich nicht vom Vamu im Mentaldom getrennt werden. Nur so war nach einer Rückkehr des Vamu zur Geburtswelt das Weiterleben in einem neuen Körper gewährleistet.
    Dass ausgerechnet Referroren versucht hatten, die Klone zu evakuieren, zeigte den stressbedingten Zerfall ihres Denkapparats. Sie hätten nichts Dümmeres tun können.
    Die erste Schlussfolgerung Storgells war: Es würde nie mehr ein Vamu zu einer Geburtswelt zurückkehren. Nicht nach Hathorjan, nicht nach Anthuresta. Gab es andere Galaxien, wohin es sich wenden konnte? Existierten dort Mentaldome, auf die hyperpsionische Wegweiser in anderen Galaxien deuteten und dem Vamu so den Heimweg wiesen?
    VATROX-VAMU würde ihm diese Fragen sicher nicht beantworten.
    Die JORAR schoss noch immer aus allen Rohren, während die Kegelstumpfraumer einen Verband nach dem anderen zerstörten. Selbst in dieser Stunde, da jeder einzelne Kommandant die Sinnlosigkeit seiner Kommandos begriffen hatte, stellte kein einziges Schiff das Feuer ein.
    Weil es konsequent war. Weil alle wussten, dass die Jaranoc sie vernichten würden, egal, ob sie sich wehrten oder nicht.
    Solange eine winzige Chance existierte, die Klone zu retten, würde kein Vatrox freiwillig die Waffe aus der Hand legen.
    Der Infrarotmesser zeigte an, dass sich Hibernation-8 inzwischen bis ins Zentrum auf über tausend Grad aufgeheizt hatte. Die Klone waren tot, die Referroren ebenfalls. Kein Vatrox, Okrivar, Darturka und wer sonst noch seinen Dienst versah, lebte noch. Diejenigen, die in der Zwischenzeit den Weg durch die Transferkamine genommen hatten, konnten sich glücklich schätzen, dem Inferno entkommen zu sein.
    Die Kegelstumpfraumer eröffneten das Feuer. Fyeran stieß einen Wutschrei aus. »Stor...«, gurgelte er. »Stor...«
    Es tut mir leid, dachte Storgell. Aber vielleicht stirbst du wenigstens in dem Bewusstsein, alles getan zu haben, was möglich war,
    Gewaltige Explosionen im Innern zeigten an, dass es die Energiestationen in der Peripherie des Gebildes zerriss. Die gelbe Oberfläche der Hibernationswelt fing von innen her an zu glühen.
    Frequenzfolger Fyeran murmelte unverständliches Zeug vor sich hin. Er bäumte sich auf, zerriss seinen Anzug und hackte auf sich selbst ein.
    Storgell wusste, warum. VATROX- VAMU ließ es ihn miterleben. Die Kriegsordonnanz hörte ebenfalls den Schrei, den Todesschrei von 397 Millionen Vatrox im Innern von Hibernation-8.
    Er spürte den Sog, der plötzlich entstand, und er litt unter dem Wimmern von 397 Millionen Individuen. Er wurde zu einem Teil der Horde, der Vamu-Horde, die sich sammelte und unsichtbare Schläuche bildete. Sie schnellten hinaus ins All zu dem Schemen, der in Wahrheit ein gewaltiges, irisierendes Fanal darstellte. Storgell spürte die Erleichterung, aufgenommen zu werden und nicht in der Unendlichkeit zu versiegen. Es war der kleine Tod, den die

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