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2589 - Tod der Frequenzfolger

2589 - Tod der Frequenzfolger

Titel: 2589 - Tod der Frequenzfolger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
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die Sektorknospen über dem Areal. 20.000 flugfähige Geschosse, teils mit einem
    Hyperraumbooster für zehn Lichtjahre Reichweite, rasten davon.
    Die ersten Kegelstumpfraumer zerplatzten, ehe sich die Jaranoc von ihrer Überraschung erholt hatten.
    *
    »Wie viele?«, rief Storgell. »Sag schnell!«
    »800!«, lautete die Antwort des Okrivar.
    Es waren viel zu wenige. 8000 Kegelstumpfraumer hätten es sein müssen, damit die Schlachtlichter wenigstens den Hauch einer Chance gehabt hätten.
    »Die Zeit reicht nicht!« Fyeran war mit seinem Sessel verschmolzen. Storgell sah, dass er die Finger tief in das Schaumstoffmaterial gegraben hatte.
    VATROX-VAMU war jetzt übermächtig. Die Kriegsordonnanz spürte ein anschwellendes Hintergrundrauschen in ihren Gedanken. Es wurde lauter und lauter, und es fegte wie eine Flutwelle durch den Kopf.
    Storgell verlor die Kontrolle über seinen Körper. Er begann zu schreien, schrill und tierisch. Das Gurgeln und Donnern in seinem Innern raubte ihm schier den Verstand.
    Die Holokugel schwoll zu einem Ballon an, der die Zentrale ausfüllte. Storgell hörte die Schreie der Okrivar und das Grunzen der Darturka, als der Ballon sie aus ihren Sesseln quetschte.
    Überlebensgroß hing der Irrläufer auf sie herab, stieß mit seinen Ausläufern an die Kanzel und brachte sie zum Wackeln.
    Detonationen waren zu hören, manche ganz nah, andere ziemlich weit entfernt. Storgell saß taumelnd in seinem Sessel, schlug gegen die Gasschwadenprojektion, als könne er sie dadurch von sich abhalten. Orkane rissen Teile der Atmosphäre mit sich, als bestünden sie aus Papier.
    Dazwischen erklangen noch immer Schreie der Besatzung und sein eigenes hilfloses Wimmern.
    Mit einem letzten Rest Verstandes begriff die Kriegsordonnanz, dass es die mentale Übermacht des Geisteswesens war, die über sie hereingebrochen war. Sie riss den Irrläufer mit sich. Storgell glaubte den penetranten Gestank des Ammoniaks zu riechen, der sich selbst dann nur schwer verflüchtigte, als die letzten Gasschwaden der Lufthülle längst ins Weltall entwichen waren.
    Er sah den modifizierten Handelsstern, diesen Prototyp oder was immer es einst gewesen war, bis die Vatrox gekommen waren und eine Hibernationswelt daraus gemacht hatten. Zur Zeit der Anthurianer, nach den Anthurianern - es spielte keine Rolle, und doch interessierte es die Kriegsordonnanz.
    Seine Gedanken stockten. Vielleicht handelte es sich gar nicht um seine eigenen, sondern um eine suggestive Beeinflussung durch VATROX-VAMU ...
    Hibernation-8 glitt zur Seite. Storgell sah Schlachtlichter verschiedener Größen, mehrere Pulks. Er hatte ein geübtes Auge dafür. Es waren mindestens 5000 Schiffe. Die Jaranoc hatten sie eingekesselt. Einige versuchten sich in den Schutz ihrer Deflektorfelder zu flüchten, aber es brachte nichts ein. VATROX-VAMU erkannte ihre Positionen dennoch und gab sie an die Kegelstumpfraumer weiter.
    Ein Inferno brach aus. Es ließ die Orter durchknallen. Die Außenkameras der JORAR wurden blind. Nur die Darstellung in der Holokugel funktionierte noch.
    VATROX-VAMU! Er war es, der alle Aufnahmen projizierte. Sie sahen eine Dokumentation, vom Kind speziell für die Soldaten des Elternteils gemacht.
    Storgell hustete und schnappte nach Luft. Sein Rachen war vom Schreien ausgetrocknet, er spürte leichten Blutgeschmack im Rachen.
    Was willst du?, schrien seine Gedanken. Warum quälst du uns?
    Die Antwort kam ihm ganz von allein. Dieses Wesen empfand Fakten nicht als Quälerei. Da waren nur der Hass und der Gedanke an Rache. Noch lebte VATROX- DAAG, der das Weite gesucht hatte. Aber seine Hilfsvölker waren hier. Sie mussten für etwas bezahlen, wofür sie nichts konnten.
    Wieso lässt du uns nicht gehen?
    Der Druck auf sein Bewusstsein wurde stärker. Wieder griffen diese unsichtbaren Finger nach seinem Gehirn. Sie packten und schüttelten es. Und dann quetschten sie es zusammen, als steckte es in einem Schraubstock. Storgell merkte nicht, dass er schrie. Sein Kopf steckte zwischen zwei Metallplatten, die sich unerbittlich aufeinander zu bewegten.
    Es knackte und prasselte, als der Hinterhauptknochen brach. Stechender Schmerz raste durch seinen Körper. Schlagartig hellte sich sein Bewusstsein auf. Sein Kopf tat nicht weh, er war völlig in Ordnung. Er betastete seinen Kampfanzug. Alles war so wie immer. Und doch hatte er das Gefühl, als sei die transparente Haut geplatzt und die Adern sowie ein Teil der Organe aus dem Körper getreten.
    Gerade

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