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2589 - Tod der Frequenzfolger

2589 - Tod der Frequenzfolger

Titel: 2589 - Tod der Frequenzfolger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
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hätte.
    Das Tier öffnete beide Augen, hob leicht den Kopf und sog die Luft ein.
    »Kommunizieren die beiden Wesen miteinander?«, fragte der Frequenzfolger.
    Ein leises Zischen kam als Antwort.
    »Ja oder nein?«
    Wieder das Zischen.
    Sinnafoch sah, dass er so nicht weiterkam. »VATROX-DAAG, ich weiß, dass du mich hörst. Gib mir Antwort. Was hat das zu bedeuten? Verbrüderst du dich mit dem Erzfeind?«
    Sinnafoch wechselte blitzschnell seinen Platz aus Furcht, der Okrill könnte ihn anspringen.
    Wieder geschah nichts. Und es gab auch keine Antwort.
    »Philip? VATROX-DAAG?«
    »Du störst!«, sagte der Okrill. »Warte, bis du Anweisungen erhältst! Dein Platz ist am Terminal!«
    Sinnafoch gab sich vorerst mit der Erklärung zufrieden und befolgte die Anweisung.
    Der Schemen VATROX-DAAG beschleunigte übergangslos. Er raste davon, dicht am Polyport-Hof entlang und auf den Ring der Brandblumen zu, die um einen gemeinsamen Schwerpunkt kreisten.
    Sinnafoch stockte der Atem, als VATROX-VAMU dem Herrscher folgte und sich dabei fast auf derselben Bahn hielt.
    Wieso agierte er nicht vorsichtiger? Vor den Feueraugen schien er keine Angst zu haben.
    VATROX-DAAG seinerseits wusste das. Und tat doch so, als könnte er mit dieser Taktik einen Erfolg erzielen.
    »VATROX-DAAG weiß, dass 96 Brandblumen zu viel für VATROX-VAMU sind«, stellte Satwa fest.
    Sinnafoch hielt den Kopf schief. »Kann sein. Vielleicht weiß VATROX- VAMU mehr, als VATROX-DAAG ahnt. Wir werden sehen.«
    »Sinnafoch!«, verkündete der Okrill in diesem Augenblick. »Du bist dran. Einsatz für alle Feueraugen!«
    Die Finger des Frequenzfolgers huschten über das Terminal. Ein Aktivierungsbefehl für alle, ein zusammen- gefasster Steuerbefehl für alle, viel mehr war es nicht. Ab sofort kommunizierte die Automatik mit den einzelnen Gebilden und spulte das Programm ab.
    Die Brandblumen näherten sich dem Polyport-Hof, während die Netzweber weiterhin draußen im All verharrten.
    Sinnafoch wusste, wie schnell diese Gebilde ihren Standort ändern konnten. Anhand automatischer Aufzeichnungen hatte er verfolgt, wie sie Schlachtlichter gejagt und diese fast wie Wild erlegt hatten. Die Vatrox im Innern hatten ihre Erinnerungen verloren, ein globaler Verlust, der nicht mehr rückgängig zu machen war.
    »Sie sehen einfach nur zu«, vermutete Satwa. »Zaungäste sozusagen.«
    »Ja«, meinte Sinnafoch, war aber nicht davon überzeugt. Zu selbstständig handelten die Netzweber, zu unabhängig und autark, als dass man nicht mit Überraschungen hätte rechnen müssen.
    Das Ganze kam ihm noch immer wie ein etwas abstraktes Bühnenstück vor, dessen einziger Zweck der Transport der Schlusspointe war. Dennoch ließ er nicht locker, berechnete Bahndaten voraus, wertete alle bisherigen Bewegungen aus, startete von vorn, änderte die Parameter und bekam noch immer kein befriedigendes Ergebnis.
    »VATROX-DAAG verhält sich ausgesprochen irrational«, sagte er in Philips Richtung. »Warum?«
    Dass die Entität eine Art Verwirrspiel trieb, sah man. VATROX-VAMU brauchte keinen Blick durch Vasallen-Augen, um es zu merken. Sinnafoch argwöhnte, dass er längst begriff, was der Frequenzfolger noch immer nicht verstand.
    Was bezweckte VATROX-DAAG?
    Wieder hielt das Geisteswesen auf die Feueraugen zu. VATROX-VAMU folgte. Machten ihn Hass und Rachegedanken so blind, dass er in sein eigenes Verderben flog?
    DAAG flog jetzt mitten zwischen die Feueraugen. Natürlich geschah nichts, denn Sinnafoch hütete sich, die Gebilde zu aktivieren. VAMU schloss zu ihm auf, war jetzt unmittelbar vor den riesigen, wabernden Gebilden.
    Nur zu, der Brennpunkt ist auf den gesamten Innenraum vektoriert, dachte der Frequenzfolger. Wenn du da erst mal drinsteckst ...
    Die Netzweber rückten näher, und Sinnafoch machte sich eindringliche Gedanken darüber, wie VATROX-DAAG diese Wesen als Verbündete gewonnen hatte.
    »Die Energiewesen wollen nur den Polyport-Hof verteidigen, mehr nicht«, sagte Satwa, ohne dass er mit ihr darüber gesprochen hatte. »Alles andere interessiert sie nicht.«
    »Aktivieren, Sinnafoch!«, verkündete in diesem Augenblick VATROX-DAAG aus dem Maul des Okrills.
    Der Frequenzfolger schaltete die 96 Feueraugen in den Aktivmodus. Mehr konnte er von hier aus nicht mehr tun. Die Programme kannten die Feindkennung, besaßen alle verfügbaren Daten über VATROX-VAMU.
    VATROX-DAAG setzte zum Frontalangriff auf den Ableger an. Er kam ihm so nahe, dass VATROX-VAMU ihn fast schon einsaugen

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