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2597 - Hyperkaelte

2597 - Hyperkaelte

Titel: 2597 - Hyperkaelte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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die 100 Millionen ihrer Helfer hinweggerissen hat ... doch meine Gedanken und mein Verstand sind frei.
    Ich sehe an mir hinab, vielleicht zum letzten Mal. Dünne Arme und Beine an meinem walzenförmigen Körper. Zwischen meinen Zehen erstrecken sich Schwimmhäute. Das auffälligste Merkmal ist allerdings die fast transparente Haut, wegen der ich auch meinen Beinamen erhalten habe. Mein Schädelknochen ist ebenfalls halb durchsichtig, weshalb man oft das Gehirn sehen kann. Es hat viele abgestoßen ... aber ebenso viele, vielleicht noch mehr, störten sich niemals daran.
    Wenn ich genau darüber nachdenke, hatte ich wohl Glück. Es gibt sicher nur wenige, denen es in der Ferne, so weit weg von ihrer Heimat und ihrem Volk, so gut ergangen ist wie mir.
    Gut ergangen ...
    Was für ein seltsamer Gedanke angesichts des Elends um mich, das mich und alle anderen töten wird.
    Vielleicht war mein Leben gar nicht schlecht.
    Vielleicht war es sogar Gnade, dass ich noch einmal freigegeben worden bin, um mir überhaupt darüber klar zu werden.
    Vielleicht kann ich deshalb lachend sterben, in der Gewissheit, alles getan zu haben, was mir möglich war, einem versprengten Oproner mit durchscheinender Haut, dessen böse Stimme ... Gutes bewirkt hat.
    Ich bin Jabosh yl Karatsch oder auch Merkosh, der Gläserne, und ich schäme mich meines Namens nicht. Ich bin einer der vielen, die an vielen Stellen und auf viele Arten für die Superintelligenz ES kämpfen.
    Auch wenn es klingt wie leerer Pathos - nach all der Zeit, nach all den Schlachten -, gebe ich mein Leben gern für das höhere Wohl. Auch wenn ich fürchte, dass dieses höhere Wohl nie eintreten wird, weil es längst zu spät dafür ist.

2.
    Major Lethem Shettle
     
    Der Darturka hob seinen Strahler. Zielen war kaum nötig, Major Lethem Shettles Kampfgleiter war so groß, dass ein ausgebildeter Soldat nicht vorbeischießen konnte. Und eins musste man den Klonsoldaten der Frequenz-Monarchie lassen: Sie verstanden ihr Handwerk.
    Der Strahlerschuss schmetterte in den Schutzschirm des Gleiters. Major Shettle verzog keine Miene und flog stur geradeaus weiter. Er selbst feuerte mit einem größeren Kaliber. Der Darturka zerplatzte.
    Shettle flog vorbei, schaute sich nicht um und dachte keinen Augenblick daran zurück. Es war Krieg, und dies waren hässliche Zeiten, in denen Soldaten hässliche Dinge tun mussten.
    »Major Lethem Shettle an alle Einheiten: Statusmeldung.«
    »Gebiet gesäubert!«, gab sein Stellvertreter im 1. Raumlande-Bataillon der RICHARD BURTON durch. »Vereinzelter Widerstand nicht nennenswert. Die Posbis in den HALLEY-Jägern als Vorhut haben ganze Arbeit geleistet.«
    »Hof ESHDIM-8 gesichert«, stimmte auch Captain LeLoub  vom 2. Raumlande Bataillon zu.
    Major Shettle gönnte sich den Luxus, kurz zu entspannen. Ja, dies waren hässliche Zeiten, aber der Siegeszug durch die Polyport-Höfe in den Wirren des Krieges lief gut.
    Gemeinsam mit einer Einheit aus LUPUS-Shifts, HALLEY-Jägern, CYGNUS- Kampfgleitern und Space-Jets war er vom eroberten Distribut-Depot YAKANA in der Polyport-Galaxis Yandi nach Anthuresta aufgebrochen.
    Eine Reise über gigantische Abgründe der Galaxien, die durch die Transferkamine nur 127 Minuten in Anspruch nahm. Shettle konnte die Effektivität des Polyport-Netzes noch immer nicht begreifen, sondern sie einfach nur hinnehmen und ausnutzen.
    Ein unglaublicher Vormarsch lag hinter ihnen, seit sie Andromeda verlassen hatten.
    Sie und andere Truppen hatten Diktyon/Sporteph-Algir mit Kyon Megas erreicht, dann ging es weiter nach Bra-NokZo, dann nach Remmal und Geka-Usa, schließlich Kaskallen und die »Durchdringungsgalaxis« Schelv, zuvor die Riesengalaxis Yandi, und nun das Distribut- Depot ESHDIM in Anthuresta selbst.
    Sonderbar war nur, dass in den Controller-Anzeigen zwar die beiden Polyport-Galaxien Zagadan und Alkagar namentlich genannt wurden, jedoch keine einzige Verbindung geschaltet werden konnte ...
    Sie gehörten zweifellos zu dem Bereich, der den Halbspur-Changeuren nie zugänglich war. Und es sah ganz so aus, als sei es auch der Frequenz-Monarchie bei ihrer Suche nach den »Verlorenen Höfen« nicht gelungen, dorthin vorzustoßen! 127 Minuten in der phantastischen Umgebung der Transferkamine, während derer er sich fühlte, als würde er mit gemächlichen 30 Stundenkilometern dahinschweben, umgeben vom Kosmos, mit Blick auf das ewige Werden und Vergehen der Sterne und Galaxien.
    127 Minuten Reisezeit ... das entsprach wie

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