2597 - Hyperkaelte
viel Lichtjahren? Keine Ahnung. Noch immer war die genaue Ausdehnung des Polyport-Systems unbekannt.
Die Einheiten kämpften sich nicht allein durch die Polyport-Höfe. TARA-Kampfroboter standen ihnen zur Seite, außerdem Truppen der Maahks aus Andromeda. Nicht zuletzt unterstützten sie die Posbis.
Alles in allem kam Shettle nicht umhin, sich trotz der hässlichen Zeiten gut zu fühlen. Zumindest, solange er nicht über die Gesamtlage nachdachte. Er konnte nur Schritt für Schritt vorangehen und seinen Teil der Aufgaben erfüllen. Und das bedeutete, der militärischen Macht der vereinten Truppen zum Sieg zu verhelfen.
»Weitere Eroberung des Distribut-Depots nach Plan!«, befahl Shettle. »Ich übergebe, möchte aber bei jeglichen Schwierigkeiten sofort informiert werden, ansonsten Statusmeldungen im Halbstundentakt!«
Er wartete die Bestätigungen ab und lenkte dann seinen Kampfgleiter zum vorher vereinbarten Treffpunkt auf dem Transferdeck dieses Polyport-Hofes. Er wusste die Aufgabe bei seinen Leuten in den besten Händen. Gerade seinem Stellvertreter im 1. Raumlande-Bataillon und auch Captain LeLoub vom 2. Bataillon vertraute er blind. Sie würden die Eroberung genauso effektiv und effizient vorantreiben wie er selbst.
Shettle wollte sich mit Grek 11 treffen, dem Maahk von der Dezentralen Überwachungsinstanz, der bei Hibernation-1 zum Kommandeur der maahkschen Truppen eingesetzt worden war. Letztlich war es Grek 11 zu verdanken, dass sich sein Volk dem Eroberungsfeldzug für das PolyportNetz angeschlossen hatte.
Er war gespannt, was das strategische Gespräch ergeben würde und ...
Das war der Augenblick, in dem sein Kampfgleiter explodierte.
*
Feuer loderte hoch. Shettle wurde aus dem Sitz geschleudert. Er krachte gegen die Frontscheibe. Blaue und grellweiße Flammen, zehn Zentimeter vor seinen Augen - auf der anderen Seite der Sichtscheibe.
Schmerz zuckte durch seine Schulter. Der Major rutschte zurück, sackte in dem engen Raum zwischen Sitz und Steuerkontrollen halb zusammen.
Das kleine Flugschiff prallte auf, kippte und landete krachend auf dem Heck. Shettle stürzte zur Seite. Metall ächzte und schrie. Die Flammen prasselten weiter.
Es dauerte eine Sekunde, bis Lethem Shettle begriff, dass er noch am Leben war. Nicht der Gleiter war explodiert, sondern nur die Welt rundum.
Als ob das nicht schon genug wäre!
Er rappelte sich auf. Er blutete an der Stirn. Halb so schlimm, denn er war klar bei Verstand, und nur das zählte.
Was immer vor oder unter seinem Gleiter explodiert war, musste eine starke Ladung gewesen sein oder ein schweres Geschoss. Sonst hätte es nicht den fast unbelasteten Schutzschirm auf einen Schlag überwunden.
Shettle versuchte, auf die Anzeige der Außenbeobachtung zu sehen. Nichts. Die Instrumente des Gleiters blieben dunkel. Offenbar ein völliger Kollaps aller Systeme.
Mit beinahe stoischer Ruhe schloss Shettle den Helm seines SERUNS und schaute durch die Sichtscheibe nach draußen. Es war leichtsinnig gewesen, den Schutzanzug nicht schon vorher zu schließen - er hatte sich zu sicher gefühlt in der anscheinend eroberten Umgebung und im zusätzlich geschützten Beiboot.
Er sah nur die langsam abebbenden Flammen. Natürlich. Wenn sich dort tatsächlich Darturka oder andere Angreifer verbargen, würden sie sich nicht ausgerechnet in Sichtweite positionieren. Darturka waren gute Soldaten.
Es erfolgte kein weiterer Beschuss. War er das Opfer einer automatischen Mine geworden?
Die Systeme des Gleiters blieben nach wie vor tot, auch die Funkanlage. Aber sein SERUN war unbeschädigt, und er hatte eine eigene Kommunikationseinheit. »Shettle an ...«, begann er, dann platzte die Frontscheibe.
Splitter prasselten gegen ihn, an die Sichtscheibe des Helms. Metallfetzen leuchteten wie Feuerfunken in Shettles Individualschirm. Die ganze Vorderseite des Shuttles war ein einziges riesiges Loch. Flammen loderten um die gezackten Ränder.
Die Druckwelle trieb den Major zurück, presste ihn gegen den Sitz. Er aktivierte die Flugfunktion des SERUNS, gab Vorschub. Wie eine Kanonenkugel schoss er durch das Loch und das Feuer.
Flammen huschten durch sein Sichtfeld.
Schüsse jagten in seinen Schutzschirm. Ein Strahl zischte dicht vor ihm vorbei, ein anderer brachte den Boden unter ihm zum Kochen.
Shettle wirbelte herum und feuerte ebenfalls.
Drei Darturka hetzten auf ihn zu. Es sah schlecht aus für Shettle. Doch seine Gegner begingen einen fatalen Fehler. Einer von ihnen hielt
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