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Die Knickerbocker Bande 36 - Im Wald der Werwoelfe

Die Knickerbocker Bande 36 - Im Wald der Werwoelfe

Titel: Die Knickerbocker Bande 36 - Im Wald der Werwoelfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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Das Mondschein-Picknick
     
     
    “Schade, daß meine Knickerbocker-Kumpel nicht hier sind!” dachte Axel, als er aus seinem Zelt kroch. Die kühle Luft der Nacht schlug ihm entgegen, und ein hohes Summen drang an seine Ohren.
    Mist! Die Moskitos hatten ihn sofort entdeckt und sich blutrünstig auf ihn gestürzt. Zum Glück trug Axel einen langärmeligen Trainingsanzug, so daß sie nicht viel Haut fanden, in die sie stechen konnten.
    Über den Wipfeln des nahen Waldes war gerade der Mond aufgegangen, der in wenigen Tagen voll sein würde. Aber schon jetzt schien er hell genug, um die Wiese, die Hügel, die Bäume und den See in ein gespenstisch gelblich-weißes Licht zu tauchen.
    Axel erinnerte die Stimmung an Geschichten über Nächte, in denen sich Hexen trafen, um zu tanzen und den Teufel zu beschwören.
    “Quatsch!” sagte er zu sich selbst, streckte sich kräftig und gähnte herzhaft. Er warf einen suchenden Blick über die schlafende Zeltstadt. Wo blieb Becky? Es war bereits zehn Minuten vor Mitternacht. Sie hätte längst hier sein sollen.
    Im Wald schrie ein Uhu, und über Axels Kopf glitten einige Fledermäuse durch die Nacht.
    “Wo steckt sie denn? Auf Mädchen ist wirklich nie Verlaß!” schimpfte Axel leise vor sich hin.
    Er hatte sich in den vergangenen Tagen mit Becky Anderson angefreundet und sogar gefunden, daß sie durchaus das Zeug zu einem Mitglied der Knickerbocker-Bande hatte.
    Becky war dreizehn Jahre alt, und auf den ersten Blick hielten sie viele für einen Jungen. Ihr Haar war kurz geschnitten, und sie trug fast immer Jeans, eine Jeansjacke und ein rotes Halstuch.
    Auf einmal waren Schritte zu hören. “Na warte, wenn du mich erschrecken willst, dann werde ich dir den Schreck deines Lebens verpassen!” beschloß Axel. Für ihn war klar, daß es Becky war, die sich da an ihn heranschlich.
    Schnell versteckte er sich hinter seinem Zelt und wartete. Die Schritte wurden nicht langsamer und entfernten sich wieder. Ein wenig enttäuscht schob Axel den Kopf über den Zeltgiebel.
    Das war gar nicht Becky! Im Licht des Mondes erkannte der Junge einen großen, muskulösen Mann. Sein Kopf war langgezogen und eckig, das Haar seitlich sehr kurz, fast stoppelig und oben lang.
    “Ben Bennet!” Axel war überrascht. Er bewunderte Ben Bennet sehr. Der Mann kam aus den USA und war Spitzensportler. Er hatte sogar schon bei den Olympischen Spielen einige Medaillen gewonnen.
    Was wollte er hier? Er predigte den jungen Sportlern doch immer, wie wichtig gesunde Ernährung und viel Schlaf waren.
    Etwas anderes erstaunte Axel noch viel mehr. Der Sportler schwang einen Knüppel, den er immer wieder in die offene linke Hand klatschen ließ. Es sah aus, als würde er jemanden suchen, den er ... niederschlagen ... wollte.
    “Haaa!” Zwei Hände legten sich von hinten auf Axels Augen. Er fuhr zusammen, und sein Herz begann wie wild zu rasen.
    “Bist du erschrocken?” fragte ihn eine Mädchenstimme.
    Axel keuchte. “Äh ... naja ... ehrlich gesagt, ja!”
    Es war Becky, die sich lautlos an ihn herangemacht hatte. “Warum hast du denn so gebannt da hinüber gestarrt?” wollte sie wissen.
    “Da war Ben Bennet... mit einem Prügel!” berichtete Axel. Der Sportler war bereits in der Dunkelheit verschwunden, und Becky kicherte, weil sie dachte, daß Axel sich alles nur eingebildet hatte.
    “Bist du sicher, daß es sich um eine Mitternachtsparty handelt?” fragte Axel das Mädchen.
    Becky nickte heftig und holte ein Kartellen aus der Brusttasche ihrer Jeansjacke. Sie leuchtete mit der Taschenlampe darauf und las vor: “Picknick im Mondschein. Treffpunkt: geknickte Zeder. - Ich kenne diesen Baum. Er ist nicht weit von hier, war früher sehr, sehr hoch und ist vor längerer Zeit von einem Sturm in der Mitte geknickt worden. Doch die Zeder ist trotzdem nicht eingegangen und wächst nun so weiter. Ich wette, die schwedischen Mädchen haben mir die Einladung geschickt!”
    “Aber ich bin nicht eingeladen, nur du!” warf Axel ein.
    “He, was ist? Machst du dir in die Hose? Dann bleib hier!” ätzte Becky. “Ich gehe jetzt!”
    Natürlich kam Axel mit. Er ließ sich nicht gern als Feigling verspotten.
    Im Laufschritt verließen sie das Lager, das aus mehr als 150 Zelten bestand, und hasteten zum Waldrand. Axel hielt seine Taschenlampe fest umklammert. Er hatte diesmal nicht die kleine mitgenommen, die in jeder Hose Platz hatte, sondern die große mit dem langen Griff. Erstens gab sie helleres Licht, und

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