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264 - Verschollen

264 - Verschollen

Titel: 264 - Verschollen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mia Zorn und Jo Zybell
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Unterseite zuckten blaue Lichtkaskaden. Ein weiterer Blitz zischte über Travers Kopf hinweg und schlug hinter ihm in den Boden.
    Während Lancer sich heulend in den Staub warf, ließ Traver entsetzt die Armbrust fallen. Kein Zweifel, das Ding hatte es auf ihn abgesehen! Er rührte sich nicht von der Stelle. Tatenlos beobachtete er, wie die drei Marsianer sich ihm näherten. »Na, Baby , wo ist jetzt die Mine?«, hörte er die schöne Tita Athena fragen. Doch eine Antwort blieb er ihr schuldig: Sonst nicht um Worte verlegen, hatte es Traver die Sprache verschlagen.
    ***
    Außer Sichtweite schwebte das Marsshuttle über der Kupfermine. Während die Ortungsgeräte die Felsenanlage auf den Bildschirmen visualisierten, redete der Anführer der Scones immer noch wie ein Wasserfall. Das plötzliche Auftauchen des fremdartigen Flugobjektes hatte ihm einen gehörigen Schrecken eingejagt. Ihm und seinem Kumpan, den die Crew beim Transporter gelassen hatte.
    Traver erzählte von Drax' Tochter und von Robin Fletscher. Von den Geschäften Alhies Coopers und dass der Minenbesitzer Ann und ihren Begleiter gefangen hielt. Er berichtete über dessen kleine Privatarmee und die Waffenausrüstung in der Mine. Während er seine eigene Rolle in diesem grausamen Spiel erläuterte, hörte Tartus Marvin nur noch mit halbem Ohr zu.
    Ihm wollte es immer noch nicht so recht in den Kopf, dass die Erdmenschen sich untereinander verkauften. Dieser Alhies Cooper schien von noch üblerer Sorte zu sein als der verschlagene Sconesführer. Gab es denn hier niemanden, der ein bisschen wie Matthew Drax war?
    Resigniert wandte sich Tartus den Aufzeichnungen der Monitore zu. Wie sollten sie Matts Tochter da rausholen? Es waren definitiv zu viele Wachen für die vier Marsianer. Der Einsatz der Bordwaffen war auch nicht möglich, ohne dabei vielleicht Unschuldige zu töten. Eine andere Lösung musste her.
    Nachdenklich drehte er seinen Sessel wieder Traver zu, der neben Yiling Kyi Angelis in der Schotttür stand. Er redete und redete und hatte dabei dieses verschlagene Feixen im Gesicht. Während er den Kerl mit den grünen Augen beobachtete, entwickelte sich nach und nach ein Plan in Tartus' Kopf. Schließlich unterbrach er den Scone. »Wir werden das Mädchen da rausholen, und du wirst uns dabei helfen!« Er stand auf und kam zu Traver. »Wenn nicht, werde ich dich zu Asche grillen. Verstanden?«
    »Ich tue alles, was Sie verlangen.«
    »Gut. Dann wirst du mich und meine Crew diesem Minenbesitzer als Menschenhändler vorstellen, die auf der Suche nach Ann sind!«
    Während Traver eifrig nickte, holte Tartus Marvin einen Mini-Peilsender aus einem der Ausrüstungsfächer. »Und damit du nicht auf dumme Gedanken kommst, wirst du das bei dir tragen!« Gonzales steckte den Sender in Travers Tasche. »Es ist eine Bombe, die ich jederzeit zünden kann.«
    Damit ließ er den Mann von Yiling in das Heck des Shuttles bringen. Als er außer Hörweite war, weihte Tartus seinen Piloten und Tita Athena in seine Pläne ein.
    Kurze Zeit später landete die Raumfähre wie aus dem Nichts kommend mitten auf dem Areal der Caha-Mine. Alhies Cooper hatte alle Hände voll zu tun, seine fliehenden Wächter wieder einzusammeln. Glaubten sie doch, das Fluggerät wäre eine Manifestation des Totenvogels Krahac, der käme, um ihre schwarzen Seelen zu holen. Die Verwunderung war groß, als der Sconesführer Traver aus dem geöffneten Schott stieg.
    Zwei Fremde waren bei ihm: ein sehr großer Mann mit beeindruckender Narbe im Gesicht und eine sehr schöne Frau. Sie trugen schwarz glänzende Gewänder und Glaskuppeln über ihren Köpfen. Menschenhändler von weit her wären sie, sagte der Sconesführer. Sie schlugen Alhies Cooper einen lukrativen Handel vor: die Bordkanone ihrer Flugmaschine gegen eine seiner Gefangenen.
    Der Minenbesitzer betrachtete die gewaltige Waffe am Bug des Shuttles. Ein fairer Handel, dachte er. Doch warum musste es ausgerechnet die Kleine von Fletscher sein, die die Fremden haben wollten? Cooper fuhr sich über seinen rasierten Schädel. Wie so oft in den letzten Tagen verwünschte er diesen verfluchten Techno aus Leeds, der bei seiner Flucht die halbe Mine in die Luft gejagt hatte.
    Doch dann stellte sich heraus, dass die Fremden das Kind gar nicht persönlich kannten, sondern nur von einer Skizze her, die sie Alhies zeigten. Der Minenbesitzer witterte Morgenluft. Wozu brauchte er Ann? Es gab hier noch ein anderes Mädchen, das dieser Zeichnung sehr ähnlich

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