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264 - Verschollen

264 - Verschollen

Titel: 264 - Verschollen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mia Zorn und Jo Zybell
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wandte sich ab und schlurfte zurück zum Turm.
    »Was sind das für Menschen?«, seufzte der Kommandant.
    »Von denen stammst du ab, Tartus, vergiss das nicht«, sagte Tita schnippisch.
    Hinter ihnen, vom Turm her, ertönte ein Signal wie von einer Blechtröte geblasen. Am Gemäuer erhoben sich drei Männer, die dort mit anderen am Feuer saßen. Sie kamen ihnen entgegen, streckten schmutzige Hände aus und begrüßten die Marsianer mit Handschlag. Berührungsängste vor Fremden kannten sie augenscheinlich nicht. Alle nannten ihre Namen, auch das Trio vom Mars.
    »Seltsame Namen habt ihr«, sagte der, der sich als Traver vorgestellt hatte. »Müsst ja von weit herkommen. Und was'n hübscher Mantel…!« Er fummelte an Yilings Mantel herum. Er war größer als sie, hatte drahtige Glieder und lange schwarze Haare. Seine grünen Augen glitzerten listig. Er trug einen dunklen Umhang über einem glänzenden Brustharnisch. »Kann man den kaufen, schöne Frau?«
    »Kann man zumindest drüber reden«, sagte Yiling. »Sie sind der Anführer der Scones?«
    »Bin ich, Baby. Was liegt an?«
    Tartus zog die Zeichnung mit dem Gesicht der Draxtochter aus der Tasche und reichte sie ihm. »Kennen Sie dieses Mädchen?«
    Aufmerksam betrachtete der Langhaarige das Porträt. »Klar, Mann, kenn ich.« Er reichte das Bild nach hinten, wo seine Begleiter die Marsianer misstrauisch belauerten. »Is mit so'm Kerl unterwegs. Kann ich euch hinbringen.« Er verschränkte die Arme vor der Brust, lächelte charmant und sah einem nach dem anderen ins Gesicht. »Und was is das arme Kind euch wert?«
    ***
    12. Februar 2526, Caha-Halbinsel
    Nach einer Tagesreise durch den Tunnel und einer Nacht in dem fahrbaren Transporter der Scones erreichten Traver und Lancer mit ihrer wertvollen Fracht die Caha-Halbinsel. Während die Marsianer scheinbar auf der rückwärtigen Ladefläche des Wagens schliefen, räkelte sich der Anführer der Scones vorne auf dem Beifahrersitz. Er hatte mehrere Stunden geschlafen und war sehr zufrieden mit den lukrativen Geschäften, die er innerhalb weniger Monate hatte abschließen können.
    Die vielen Schutzsuchenden im Dezember hatten Werkzeuge, Schmuck und Naturalien in Hülle und Fülle in Blarney Castle gelassen. Zusammen mit dem Geld, das sie für Fletscher und das Kind erhalten hatte, waren die Scones für die erste Jahreshälfte versorgt. Und für diese drei merkwürdigen Fremden würde der Minenbesitzer Cooper auch noch mal einiges springen lassen. Besonders für die beiden Frauen - da war sich Traver sicher.
    Doch zuvor wollte er seinen Spaß mit den beiden haben. Als er seinem Hauptmann die Idee unterbreitete, lenkte der den Transporter sofort von dem staubigen Weg ins offene Gelände. Hier gab es weder Baum, noch Strauch. Nur steinige Erde, so weit das Auge reichte. »Nette Gegend«, bemerkte Traver.
    Lancer nickte eifrig und gab grunzende Laute von sich. Dann schnappte er seinen großen Holzprügel. »Wollma?«
    »Sicher doch. Gäste soll man nicht warten lassen.« Traver öffnete grinsend die Tür. Die Armbrust geschultert, sprang er ins Freie. Fröhlich pfeifend lief er um den Wagen, hinter dem sein Hauptmann schon auf ihn wartete. Und nicht nur er: Die so genannten Gäste, die offensichtlich unbemerkt die Ladefläche verlassen hatten, standen in einer Reihe vor ihm. Der Ausdruck ihrer Gesichter verhieß nichts Gutes und in ihren Händen hielten sie röhrenförmige Waffen.
    »Ein Neuronenblocker«, sagte die Frau, die sich Tita Athena nannte und wohl Travers neugierigen Blick bemerkt hatte. »Wenn du keine Bekanntschaft mit ihm machen willst, lass deine Waffe fallen!«
    Während der verblüffte Anführer der Scones noch überlegte, ob er dieser Aufforderung nachkommen sollte oder ob das alles nur ein großer Bluff war, fummelte der Kerl neben Tita an seinem Armband herum. »Jetzt!«, hörte Traver ihn sagen. Was sollte das nun wieder? Hatten die drei etwa Verbündete? Argwöhnisch blickte er um sich. Als er feststellte, dass niemand außer ihnen hier war, lächelte er höhnisch. »Schaun mer mal, was hinter eurem Gerede und den blinkenden Knüppelchen steckt.«
    Er entsicherte die Armbrust. Auf der anderen Seite sah er Lancer seinen Prügel heben. Doch bevor beide auch nur einen einzigen Schritt machen konnten, bohrte sich ein greller Blitz zwischen Scones und Marsianer in die Erde. Staub und Rauch stiegen auf. Tosende Geräusche erfüllten die Luft und eine Maschine, groß wie ein Haus, schwebte heran. Aus seiner

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