2719 – Enterkommando GOS'TUSSAN
Protokoll verfahren werden kann.«
»Marshall Ocary ist tot?«
»Gefallen bei dem Versuch, den Fraktor an der Flucht zu hindern. Wir haben noch zwei weitere Tote und zwei Schwerverletzte. Sie kommen ebenfalls zurück.«
»Wirst du dich zurückziehen? Soll ich Verstärkung hinunterschicken?«
Cenfellor klickte mit der Zunge und musterte in seinem Holodisplay die Darstellung seines Umfeldes. »Weder – noch. Ich denke, ich weiß, wohin er will. In diesem Schiffsbereich gibt es nur ein logisches Ziel. Ich lasse Vorbereitungen treffen und bleibe ihm auf der Spur. Wir werden ihn fassen und der Gerechtigkeit ausliefern.«
*
»Wie weit noch?«, fragte Tekener. Die neue Energiezelle arretierte sich mit einem Klicken in seinem Strahler. Die Anzeige schnellte an den Anschlag. Die letzte Reserve.
»Wenn wir den direkten Weg nehmen, sind wir in einer Minute da.«
»Aber?«
»Kein ›Aber‹. Der Weg scheint frei.«
Tekener hob die Augenbrauen. »Und mir scheint, du hast ein ebenso schlechtes Gefühl dabei wie ich, Höchstedler. Wir sollten auf unsere Intuition hören.«
»Ich fürchte, dafür leiden wir unter einem zu eklatanten Mangel an Optionen. Selbst wenn wir die ARGO wieder ins Auge fassten, kämen wir nicht ohne weitere Gefechte hin. Wir werden einfach vorsichtig bleiben.«
Tekener nickte, riskierte einen schnellen Blick um die Ecke und spurtete zur anderen Gangseite, während Bostich ihm Deckung gab. Augenblicke später folgte auch der Imperator.
Hintereinander rannten sie so leise wie möglich an der Gangwand entlang. Noch ein paar Meter, die nächste Gangmündung, das gleiche Spiel. Immer noch blieb es still; weder Onryonen noch Arkoniden waren in diesem vergleichsweise intakten Bereich zu sehen. Selbst das Licht leuchtete gewohnt warm und gleichmäßig.
Schließlich standen sie rechts und links des breiten Schotts, das zum Transmitterraum führte. Tekener sicherte nach außen, während Bostich den Kontakt betätigte. Sobald das Schott weit genug offen war, verlagerte Tekener seine Aufmerksamkeit ins Innere, um es mit raschen Blicken auf mögliche Gefahren abzutasten.
An einer Seitenwand des doppelstöckigen Saals war ein Aggregat explodiert und hatte ein Loch gerissen, das die zwischen den Wänden verlaufenden Röhren und Leitmatten wie Innereien präsentierte. Die Hälfte der Raumbeleuchtung war ausgefallen, die andere flackerte.
Das Aggregat und die daneben stehende, ebenfalls in Mitleidenschaft gezogene Kontrollkonsole gehörten vermutlich zu dem nahen Antigravschacht, der den direkten Zugang zu anderen Ebenen des Schiffes ermöglichen sollte. Die Kontrollen eines identischen Schachtes auf der gegenüberliegenden Raumseite waren – soweit Tekener es erkennen konnte – intakt, zeigten aber das Warnsymbol für Feldausfall.
Weitere technische Geräte und Installationen füllten den Raum; Scanner für die schnelle Überprüfung und den Weitertransport von Personen und Materialien, die über den Transmitter reinkamen, Projektoren für Schirme, Abwehrgeschütze. An der hinteren Raumwand stand der Transmitter selbst, daneben die Aggregate und Konsolen zu seiner Bedienung und Wartung. Alles war im Vorfeld des Angriffes heruntergefahren worden.
Tekener schritt mit bereitgehaltener Waffe den Raum ab. Mit dem Anzugscheinwerfer leuchtete er die Antigravschächte ab, soweit es ging. Alles war dunkel, die Ausstiege auf den anderen Ebenen geschlossen. Die Felder beider Schächte waren erwartungsgemäß ausgefallen. Trotzdem platzierte er Mikrobomben an der Innenwand jedes Schachtes, die er mit einem Impuls fernzünden konnte, sollte doch plötzlich jemand auftauchen.
»Nichts Auffälliges«, meldete Tekener. Zur Sicherheit musterte er noch einmal die Daten der Anzugortung. Bis auf die Signaturen der defekten Anlage war alles normal. Er runzelte die Stirn. Sein Herz pumpte auf erhöhter Frequenz. All seine Instinkte hielten ihn auf maximaler Alarmbereitschaft.
Bostich war Tekener bereits gefolgt und hatte das Schott wieder geschlossen. Mit langen Schritten durchquerte er den Raum. An einem der Aggregate nahe dem Transmitter angekommen, steckte er den Strahler weg und nahm eine Schaltung vor. Tekener platzierte sich hinter ihm und behielt den Raum weiter mit im Anschlag befindlicher Waffe im Auge.
»Die Aktivierung der autarken Energieversorgung wird uns möglicherweise verraten«, bemerkte Bostich.
»Führt kein Weg drum herum. Wir sind so bereit, wie wir es sein können.«
Ein leises, weiches
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