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2724 – Zeitzeuge der Zukunft

2724 – Zeitzeuge der Zukunft

Titel: 2724 – Zeitzeuge der Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Bostich in sein Quartier gewiesen, dann Rhodan zu seiner Zelle gebracht. Beide Zellen lagen etliche Minuten Strecke auseinander. Warum eigentlich? Befürchtete der Richter, er und der Arkonide würden sich mittels Klopfzeichen zu einem Ausbruch verabreden?
    Auch in der Solaren Regierung, in der Regierung der Liga, vielleicht sogar im TLD und in der USO würden in diesem Moment zweifellos Überlegungen angestellt, wie man in dieser Situation verfahren sollte.
    Die Abschaltung des Polyport-Systems hatte all diesen Organisationen einen merkwürdigen Freiraum verschafft: Perry Rhodan war ein Präfekt ohne Präfektur – ein Bürger wie jeder andere, ein Mann ohne entscheidende Bedeutung.
    Seine Verurteilung musste kein Kriegsgrund mehr für ein Milliardenvolk sein.
    Die Liga würde seine Verurteilung verschmerzen.
    Wie sie auch die Desaktivierung des Polyport-Netzes verwinden würde.
    Polyport, dachte er. Die vielen Häfen. Der Vielfachhafen. Der Name war immer noch eine Verheißung. Irgendwann würde er mit aller Kraft versuchen, der Menschheit dieses Netzwerk kosmischer Häfen wieder zu öffnen.
    Irgendwann, wenn kein Atopisches Tribunal es ihnen mehr streitig machte.
    Wenn die Reise kein Risiko für Leib und Leben mehr darstellte.
    Sie würden zu unbekannten Galaxien vorstoßen, und sie würden zurückkehren zu den Fernen Stätten, nach Anthuresta und ins Stardust-System.
    Irgendwann.
     
    *
     
    Er musste eingeschlafen sein. Aber was hatte ihn geweckt? Er sah sich um: keine Veränderung. Er lauschte: nichts.
    Da geschah es. Die Wand, durch die er in die Zelle getreten war, wurde heller, milchig, schließlich gläsern.
    Jemand stand hinter der nunmehr durchsichtigen Wand und beobachtete ihn.
    Aber es war nicht der Atope.
    Rhodan stand auf und musterte seinen Beobachter gespannt. Der Kopf seines Gegenübers war von wächsernem Weiß. Er ähnelte einem Menschenschädel, allerdings mit sehr flachen Konturen. Ohren und Nase waren lediglich angedeutet; ein Mund existierte nicht. Das Kinn war um eine Handspanne verlängert, aufgebogen, verbreiterte sich und endete in einem münzengroßen Schalltrichter.
    Die Augen waren, wo sie hingehörten, aber nicht in Apfel, Iris und Pupille gegliedert. Sie bestanden aus einem dunklen, brombeerartigen Organ, möglicherweise einem Facettenkomplex.
    Der Fremde war in einen bodenlangen, schlauchartigen Mantel ohne Ärmel gekleidet. Es schien, als wäre der Fremde so schlank, dass Rhodan seinen Leib mit beiden Händen hätte umfassen können.
    Er fragte sich, wie lange der Fremde da gestanden haben mochte. War die Zellenwand vielleicht von der anderen Seite aus schon länger durchsichtig? Ob er ein Mitgefangener war?
    »Verstehst du mich?«, fragte Rhodan.
    »Ja.«
    »Wer bist du?«
    Der Sprechtrichter pulsierte leicht, als der Fremde antwortete: »Angakkuq.«
    Rhodan trat näher an die gläserne Wand. »Was ist deine Funktion an Bord?«
    »Ich bin Wächter und Wirt.«
    »Du würdest mir zu essen und zu trinken bringen?«
    »Selbstverständlich. Ich sorge für dein Wohlergehen.«
    »Aber du würdest auch verhindern, dass ich fliehe?«
    »Auch das.«
    Eine Weile betrachteten sie einander. Dann fragte Rhodan: »Wie geht es Bostich?«
    »Er klagt nicht. Willst du zu ihm?«
    Rhodan ließ sich seine Überraschung nicht anmerken. »Gern.«
    Angakkuq öffnete sein mantelähnliches Gewand. Rhodan sah einen Körper, der lediglich aus einer leicht verdickten Wirbelsäule zu bestehen schien und in einem klumpigen, nicht ganz kugelförmigen Lauforgan endete. Aus dem Brustbein ragte ein einzelner Arm mit zwei Ellenbogengelenken und einer Hand, die lediglich zwei Finger aufwies, beide mit je zwei Gelenken.
    Die Hand war behandschuht; die Textur des Handschuhs erinnerte Rhodan an das Technogeflecht, das Luna überzog. Nur waren die Strukturen und Muster des in einem düsteren Grün schimmernden Materials sehr viel feiner.
    Angakkuq berührte die Wand, und die glasartige Substanz teilte sich wie ein Vorhang. Dann trat Angakkuq einen Schritt zurück und machte eine einladende Geste. Rhodan folgte ihm auf den Gang.
    Der dürre Arm verschwand wieder unter dem Mantel; der Mantel schloss sich.
    »Geh voran!«, forderte Rhodan Angakkuq auf.
    Der Saum des Mantelschlauchs berührte den Boden; Rhodan konnte nicht sehen, wie Angakkuq sich mit dem Fußklumpen fortbewegte. Es war jedenfalls eine langsame, wellenartiger Bewegung; Angakkuq schien dabei mal geringfügig größer, mal kleiner zu werden.
    Die Wände waren

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