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2724 – Zeitzeuge der Zukunft

2724 – Zeitzeuge der Zukunft

Titel: 2724 – Zeitzeuge der Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Schiff.
    Die Gänge wiesen in dieser Sektion des Schiffes keine genormte Größe auf; enge und engste Korridore wechselten mit breiten Gängen ab, manche davon mit zur Mitte hin vertieften Böden, was den Eindruck erweckte, dort könnte anderntags ein Strom fließen.
    Dann wieder schritten sie durch Maschinenhallen, die Rhodan vorkamen wie Kopien terranischer Vorbilder. Die Antigravgeneratoren glichen denen auf Raumern der Solaren Flotte so sehr, dass Rhodan keine Mühe gehabt hätte, sie zu bedienen.
    Einmal blieb Bostich stehen und starrte ungläubig auf das Ensemble von vier sphärischen Aggregaten, die, jedes gut zwanzig Meter im Durchmesser, frei in einer Halle schwebten. »Gravitraf-Speicher arkonidischer Bauart«, sagte er. Und an Angakkuq gerichtet: »Habt ihr diese Speicher aus unseren Schiffen entwendet?«
    Wozu hätten sie das tun sollen?, dachte Rhodan. Die Gravitraf-Speicher galaktischer Bauart sind nach Erhöhung der Hyperimpedanz nur noch bedingt einsatzfähig.
    »Wir sind keine Diebe«, antwortete Angakkuq. »Aber das Schiff lässt sich bisweilen von fremder Technik inspirieren.«
    Bostich lachte verächtlich.
    » Inspirieren?«, fragte Rhodan nach. »Hast du nicht gesagt, dass das Schiff nicht lebt?«
    »Dennoch besitzt es etwas wie Geist«, sagte Angakkuq. »Sind nicht sogar eure Schiffe bereits mit Positroniken ausgerüstet, deren Künstliche Intelligenz Merkmale von Persönlichkeit aufweisen?«
    Rhodan nickte. »Mit Biopositroniken. Trifft das also auch für die 232-COLPCOR zu?«
    »SKEPTOR ist keine bloße Biopositronik«, sagte Angakkuq. »Es ist ein paraorganisches Schiffshirn.«
    »Inwiefern ist dieser SKEPTOR mehr als eine bloße Biopositronik?«, setzte Bostich nach. »Das Prinzip klingt ähnlich.«
    »Keineswegs«, sagte Angakkuq. »Es sei denn, eure Biopositroniken wären befähigt, gegebenenfalls größere Teile der Schiffssubstanz auf neuronale Funktionen umzuschalten.«
    »Das ganze Schiff wäre demnach ein einziger Hochleistungsrechner?«, erkannte Rhodan.
    »Mehr als das«, sagte Angakkuq. »In solchen Fällen wird SKEPTOR luzide.«
    » Luzide?«, fragte Rhodan nach. »Hellsichtig?«
    »Seine Betrachtungsweise ist dann ohnegleichen. Er ist zu Voraussagen von ungeheurer Präzision fähig. Und zu intuitiven Entscheidungen.«
    »Kann dieser SKEPTOR uns hören?«, wollte Bostich wissen.
    »Jederzeit. Er hütet meine Schritte, meine Gedanken, mein Wesen.«
    »Das Schiff ist nicht lebendig. Bist du es?«, fragte Bostich. »Oder bist du eine Art Androide?«
    Der Sprechtrichter stülpte sich weit vor, dann wieder ein. »Der Ausdruck Hauself hat mir mehr behagt.«
    »Es war nur ein bildlicher Vergleich«, sagte Bostich. »Elfen existieren nicht. Sie sind nichts als Wahngebilde der verworrenen terranischen Mythologie.«
    Angakkuq ging weiter.
    Der Korridor verengte sich wieder, die Decke senkte sich. Bostich, der zwar nur drei Zentimeter größer war als Rhodan, musste den Kopf einziehen.
    Links und rechts öffnete sich der Gang zu weiten Einbuchtungen von länglich ovalem Schnitt. Manche standen gut ausgeleuchtet und sichtbar leer; in anderen schien das Licht nach einigen Metern zu versickern, und die Tiefe des Raums versank in Finsternis.
    Immer niedriger wurde die Decke, immer enger der Gang. Angakkuq schritt vorweg.
    Bostich warf Rhodan, der den Abschluss machte, einen Blick zu. Es war nicht schwer, dessen Bedeutung zu erraten: Was tun wir hier?
    Rhodan machte ein Handzeichen. Geduld.
    Aber diese Geduld hatte der Arkonide nicht. »Hat dieses Schiff eine Zentrale? Einen Kommandostand?«
    »Ich kann euch nicht in die Zentrale führen«, sagte Angakkuq, der ihnen dazu den Kopf in einer bizarren Drehung von 180 Grad zuwandte, ohne deswegen langsamer zu gehen. Der Korridor bog nach links ab und verlief mit einer stärkeren Neigung.
    Dann öffnete sich vor ihnen eine breite Tür.
    Rhodan schloss geblendet die Augen und öffnete sie behutsam wieder.
    Der Saal, in den sie eintraten, war riesenhaft – ein vertikaler Zylinder von weit über hundert Metern Höhe und achtzig Metern Durchmesser.
    Nach wenigen Sekunden spürte Rhodan den Schweiß von der Stirn und über Nasenwurzel und Wangen laufen.
    Von allen Wänden fiel grelles, heißes Licht. Der größte Teil des Zylindervolumens war von einem Etwas ausgefüllt, von dem sich nicht sagen ließ, ob es biologisch oder mechanisch war.
    Die Lunge eines Titanen!, durchfuhr es Rhodan. Ein lang gezogenes graues Gebilde aus Myriaden winziger Bläschen oder

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