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2727 – Am Gravo-Abgrund

2727 – Am Gravo-Abgrund

Titel: 2727 – Am Gravo-Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Gravophänomenen. Es ist die Hölle.«
    »Gravophänomene?« Nach und nach setzte sich für Pri ein beunruhigendes Bild zusammen, so deutlich wie YLA aus ihren Spiegelscherben. Sie ahnte, was das zu bedeuten hatte. »Toufec und Shanda sind noch da draußen!«
    »Wir holen sie, falls Toufec es nicht schafft. Immerhin hat er Pazuzu.«
    »Gut. Wir müssen zu YLA.«
     
    *
     
    Fassungslos sah Toufec das Mädchen in der Luft schweben. Von einem Moment auf den anderen brach um sie Chaos aus.
    Auf der gesamten Strandlänge verloren Menschen den Boden unter den Füßen, ruderten wild mit den Armen und drehten sich teils wie in einer Schleuder um die eigene Achse. Handtücher, Liegen und Kleidungsstücke trieben in die Höhe.
    Hilferufe und entsetzte Schreie klangen auf. Keine fünf Meter entfernt zermalmte die Hand eines unsichtbaren Riesen einen Baum. Äste und Holzsplitter flogen durch die Luft, stürzten jedoch nicht zu Boden, sondern breiteten sich wie im Leerraum aus.
    Im Lake Huckleberry schäumte das Wasser. Mehrere Kubikmeter stiegen hoch, bäumten sich auf und rotierten fontänengleich in der Luft. An anderer Stelle sanken die Fluten, wodurch Wasser sprudelnd nachströmte. Ein Paar in einem Elektroboot floh mit Höchstgeschwindigkeit vor den verrückt gewordenen Wassermassen.
    Toufec rannte auf das Mädchen zu, sodass der Sand unter seinen Füßen aufspritzte. Seine Hand krampfte sich um den Stoff über Pazuzus Flaschenanteil. Ein Wort genügte, und der Nanogentenschwarm würde ihm zu Hilfe eilen. Pazuzu war in der Lage, eine Scheibe auszubilden, auf der Toufec wie auf einem schwebendem Teppich zu dem Mädchen fliegen konnte.
    Aber dann wäre es mit seiner Tarnung vorbei. Shanda und er würden fliehen müssen.
    In der Ferne hörte Toufec die charakteristischen Klänge von onryonischen Gleitersirenen, die rasch näher kamen. Die Besatzer Lunas rückten an. Sollte er die Mischung aus Öllämpchen und Flasche vor ihren Augen aktivieren?
    »Mama!«
    »Sari!«, schrie die Mutter. Sie stellte sich auf die Liege, doch Sari trieb höher und änderte die Richtung. Sie driftete ab.
    Sari heulte. Es klang dünn, verzweifelt, halb erstickt.
    Im Sprint erreichte Toufec die Stelle, über der das Mädchen wild mit den Armen ruderte. Aufgewirbelte Stofffetzen trieben ihm ins Gesicht. Eine Woge aus Sand und Staub wehte schräg über ihn und brachte ihn zum Husten.
    Toufec hielt an, legte den Kopf in den Nacken. Das Kind stieg immer höher – wie ein verirrter Vogel.
    »Pa...« Mitten im Wort hielt Toufec inne.
    Zu spät. Sari kippte schreiend ab wie von einer unsichtbaren Schaukel. Sie flog durch die Luft, wurde immer schneller. Ihre Haare wehten im Fallwind, das Kleid bauschte sich.
    Toufec sprang ihr entgegen, ermittelte instinktiv den Punkt, an dem Sari auf dem Boden aufschlagen würde, und breitete die Arme aus.
    Sari fiel hinein. Ihr Schrei endete abrupt.
    Toufecs Knie gaben nach, doch es gelang ihm, den Halt zu bewahren. Er hatte das Gefühl, kein Kind, sondern einen prallvollen Sack mit Räuberbeute zu fangen. Die zwanzig Kilogramm, die Sari wiegen mochten, fühlten sich an wie fünfzig. Ihm schmerzten Muskeln, die er seit Jahren nicht gespürt hatte.
    »Sari!« Die schwarzhaarige Mutter stolperte auf ihn zu, die Arme ausgestreckt. Tränen liefen über ihre Wangen. Sie hielt schwer atmend vor Toufec und tastete Saris Gesicht ab. »Sari, geht es dir gut? Tut dir was weh?«
    Sari weinte und drückte sich enger an Toufec.
    Toufec sah sich um. Menschen, Äste und Kleidungsstücke trieben in der Luft. Fünfzehn Meter weiter stürzte ein hagerer Mann mit gelber Hose brüllend in den Sand. Er blieb reglos liegen.
    Von der Skyline her näherten sich onryonische Gleiter mit laut heulenden Sirenen. Die ersten setzten zur Landung an.
    Der Geruch von Feuer breitete sich aus. Während auf dem See Wassersäulen in den Himmel spritzten, brachen durch die davongetragene Glut der Lagerfeuer immer mehr Brände aus.
    Ein Stück entfernt entwurzelte eine Reihe von Heidelbeersträuchern. Samt der Erde, die sie gehalten hatte, zuckten die Büsche in die Luft. Sie näherten sich langsam, aber stetig. Das Feld, das sie trug, bewegte sich auf Toufec zu.
    »Komm!« Toufec rannte los, Sari im Arm. Blätter wirbelten an ihm vorbei, rings um ihn donnerte der Lärm zusammenstürzender Gebäude. Kurz blickte er zurück; die Mutter folgte ihm, zuerst unsicher, dann schneller. Er machte eine auffordernde Bewegung mit dem Kopf, übersprang eine Liege und

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