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2727 – Am Gravo-Abgrund

2727 – Am Gravo-Abgrund

Titel: 2727 – Am Gravo-Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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verschleierten die Sicht.
    »Toufec!« Shanda lief los. Ein Stich durchfuhr ihre Brust.
    Toufec bot ein ebenso seltsames wie beängstigendes Bild. Er fuhr herum, hob vom Boden ab und schwebte waagrecht, die Arme und Beine angelegt, auf einen brennenden Strauch zu wie ein verrückt gewordener Moses.
    Sie rannte ihm nach, holte ihn ein und sprang hoch. Ihre Faust umschloss das an der Schulter herunterbaumelnde Gewand. Ohne nachzudenken, hängte Shanda sich mit ihrem ganzen Gewicht daran. Toufec drehte sich, rutschte ihr wie auf einer unsichtbaren Platte entgegen.
    Shanda kam wieder auf die Füße, das Gewand umklammert. Ihr Körper dehnte sich schmerzhaft. »Streck die Arme aus!«
    »Ich kann nicht.« Toufecs Stimme klang gepresst. »Es ... quetscht mich zusammen!«
    Shanda suchte nach einem zweiten Halt und griff blindlings in Toufecs wild wuchernden Bart.
    Er zuckte zurück und stieß etwas aus, was wie ein Fluch klang.
    »Hör auf, dich zu wehren!« Hastig griff sie erneut zu, dass sich beide Hände in Toufecs Ärmel verkrallten, und zerrte den Mann zu sich. Der Widerstand ließ schlagartig nach. Kurz vor dem brennenden Busch stürzten sie beide zu Boden. Toufec spreizte Arme und Beine und fing einen Teil seines Gewichts ab; trotzdem stöhnte Shanda, als er auf ihr landete und ihr die Luft aus den Lungen presste.
    Rauch wehte über sie, dass Shandas Augen brannten.
    Einen Moment blieb Toufec liegen. Genoss er die Situation etwa?
    »Schöne Dame, ich bedauere, dass wir es eilig haben. Darf ich Ihnen auf die bezaubernden Beine helfen?«
    »Lass den Unsinn. So redet niemand.« Schon gar nicht mit einer ehrenvollen Anrede, die wohl nicht einmal jemand benutzte, der so alt wie Perry Rhodan war. Aber schließlich war Toufec sogar älter als der Unsterbliche.
    Grinsend sprang Toufec auf und zog sie auf die Füße. In seinem Gesicht erkannte Shanda Erleichterung und Dankbarkeit.
    Das Schreien nahm schlagartig ab. Toufec gehörte zu den Letzten, die es in die Höhe gerissen hatte. Die Phänomene um sie herum endeten so abrupt, wie sie begonnen hatten. Überall halfen Onryonen verwirrten und teils verletzten Lunarern.
    »Danke!«
    »Gern geschehen.«
    Shanda versicherte sich, dass die Onryonen mit der Verarztung und weiterhin laufenden Evakuierung beschäftigt waren. Inzwischen standen genug Gleiter und Fahrzeuge in der Umgebung, dass die Besatzer die Situation unter Kontrolle bringen würden.
    Shanda überprüfte die Einheit in ihrer Nähe, indem sie esperte. Noch richtete sich kein einziger Gedanke auf sie und Toufec. »Okay. Verschwinden wir.«
     
     
    Mit dem Gammablitz
     
    Wer muss schon essen, wenn der Chor erklingt? Zeit und Zahlen zählen nicht: 0101011101100101011011000111010001100101011011100110001001110010011000010110111001100100.
    Das Synapsenpriorat gebiert den Flug. Wir springen, wir reiten. Wie reich die Sterne sind, wenn die Dunkelheit flieht. Neues Licht für den Morgen.
    »Weiter, weiter, mein Wunderwerk«, sagte Mit dem Gammablitz. Er wollte nie mehr in seine Klause zurück. Mit geschlossenen Augen lauschte er der Komposition des Liedes, wiegte sich in seinem Würfel vor und zurück.
    Die kleinen Münder zwischen seinen Fingern öffneten und schlossen sich, stießen kleine, schmatzende Laute der Freude aus.
    Endlich, schienen sie zu sagen. Wir fliegen, wir reiten das All. Zug um Zug in ein neues Morgen. Und die Ordo dirigiert.
    Mit dem Gammablitz ignorierte den Topf, der seit zwei Tagen unberührt und erkaltet neben der Würfelinnenwand stand.
    Wer musste schon essen, wenn der Chor erklang?

3.
    Luna auf D5
     
    Zu fünft drangen sie tiefer in die Katakomben von Luna City vor. Pri musste daran denken, dass sie bei einem der letzten Besuche auch zu fünft gewesen waren. Damals hatte sich nicht ihr Leibwächter Raphal Shilo, sondern Perry Rhodan in der Gruppe befunden.
    Was Rhodan wohl tat? Ob er ahnte, was auf dem Mond geschah? Oder war er so sehr mit eigenen Angelegenheiten beschäftigt, dass er Luna vergessen hatte?
    Sicher nicht. Rhodan mochte tun, was er konnte, doch der Retter, auf den Generationen von Lunarern gehofft hatten, war er nie gewesen. Die Erkenntnis war umso niederschmetternder, da sie selbst, Pri, auch keine Retterin war. Obwohl andere genau das in ihr sehen wollten: die strahlende Anführerin des Widerstands, die sämtliche Onryonen mit einem Lächeln auf den Lippen vom Mond fegte.
    Fast hätte sie bitter aufgelacht und damit das Schweigen durchbrochen, das wie ein niederdrückendes Tuch

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