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281 - Bausteine des Lebens

281 - Bausteine des Lebens

Titel: 281 - Bausteine des Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Vennemann
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»Rulfan ist ja auch nicht dieser Leonardo«, nahm sie ihn in Schutz. »Er wird es schaffen und seinen Dad wiedersehen, genau wie ich!« Da Xij es nicht anders verdient hatte, streckte Ann ihr die Zunge heraus.
    Xij tat es ihr nach, und Anns Empörung verflog augenblicklich, als sie Xijs lustige violette Zunge sah. Sie mag zwar eine Zicke sein, aber so eine Zunge hätte ich auch gern , giggelte sie in sich hinein. Sie musste Xij unbedingt fragen, wie sie das machte.
    PROTO - so hieß der Panzer - rumpelte über eine unebene Strecke, von der im Inneren nur ein leichtes Schwanken zu bemerken war.
    »Wir haben Portpatrick erreicht!«, rief Matt aus dem Cockpit nach hinten. »Es könnte gleich etwas schaukelig werden… wenn ich mir den Wellengang der Irischen See so anschaue.«
    »Wir sind am Meer?«, rief Ann. Zusammen mit Aruula eilte sie nach vorn, um einen Blick auf die Monitore vor den Fahrersitzen zu werfen. Xij blieb auf dem oberen Bett sitzen.
    Ann stellte sich neben ihren Vater und beobachtete die Wellen auf dem Bildschirm, wie sie an einem kurzen Küstenstreifen ausrollten. Sonderlich hoch sahen sie nicht aus, aber sie war ja auch noch nicht so oft mit einem Schiff gefahren, also konnte sie das wahrscheinlich nicht so gut einschätzen wie ihr Dad.
    Matt zog sie zu sich heran und gab ihr einen Kuss auf die Wange. »Wie war der Kurs in Selbstverteidigung?«, fragte er sie scherzhaft. »Hat Aruula dir was beibringen können?«
    »Klar«, meinte sie. »Ich weiß jetzt, wie man ein Schwert richtig über den Kopf hält.«
    Matt lachte auf. »Sag mal, willst du mir helfen, PROTO schwimmfertig zu machen?«
    Ann nickte heftig. »Klar! Was muss ich tun?«
    Ihr Dad zeigte auf zwei Knöpfe vor ihm. »Drück doch bitte mal da drauf.«
    Sie tat es, und augenblicklich erklang ein mächtiges Zischen aus dem Laderaum.
    Aruula zuckte zusammen. »Was ist das?«, fragte sie.
    »Die Ballasttanks des Panzers füllen sich mit Luft!«, rief Xij von hinten aus dem Aufenthaltsraum. »Damit kann sich unser Fahrzeug an der Wasseroberfläche halten.« Sie lachte leise, aber so, das man es noch über das jetzt leiser werdende Druckluftzischen hören konnte. »Zumindest kann es das auf dem Papier !«
    »Und Papier schwimmt bekanntlich!«, rief Matt zurück, sah seine Tochter an und rollte genervt mit den Augen.
    Ann musste sich die Hand vor den Mund halten, um nicht loszuprusten. Auch Aruula lächelte leise.
    »Aber sie hat schon recht«, meinte Matt. »Du hast gerade die Tanks mit Luft befüllen lassen, damit wir nicht untergehen. Wir könnten die Tanks auch mit Wasser befüllen, dann würden wir auf dem Meeresboden weiterfahren. Aber das ist dieses Mal nicht nötig. Bis zur Küste Irlands sind es keine fünfzig Kilometer. Das haben wir in nicht mal drei Stunden geschafft.«
    »Und dann fahren wir zu Jenny und Pieroo nach Corkaich!«, freute sich Ann.
    »So ist es!«, stimmte Matt ihr zu. Er lenkte den Amphibienpanzer die letzten Meter des Strandes hinab auf das Meer zu. »Dann wollen wir doch mal sehen, wie sich PROTO auf dem Wasser schlägt…«
    ***
    Im »Verbotenen Land«, Winter 2525
    »Ich frage mich, was Ruuk als nächstes vorhat«, brummte Chiiftan Teggar, verschränkte die Arme vor der Brust und kniff die Augen zusammen, um das Dorf seines Bruders auf der gegenüberliegenden Seite des Sees besser erkennen zu können.
    »Was soll er schon groß machen?«, rief Mecloot aus dem Hintergrund. Er kam die Holzleiter auf die Plattform des Wachturms heraufgeklettert. »Durch den Tod des Hüters hat sich auch für seine Truppe nichts geändert. Wir können also munter noch viele Winter aufeinander einschlagen und es wird wohl schwerlich einen Sieger geben.«
    Der Vertraute des Clanchefs trat an die Brüstung der Plattform, zog ein Bündel aus der Tasche seines Wildledermantels und wickelte es aus. Der strenge Geruch getrockneten Fisches erfüllte die Luft.
    Teggar lief das Wasser im Munde zusammen. Die Delikatesse entwickelte ihren vollen Geschmack erst, wenn sie sich im Mund mit Speichel voll sog. Aber ihr Duft war bereits verheißungsvoll intensiv.
    Drei Tage waren seit dem Ende des Hüters und dem Gefecht gegen den Ruuk-Clan vergangen und die meiste Zeit hatte er hier oben verbracht, in Gedanken versunken, wie es jetzt weitergehen sollte.
    Der Chiiftan biss den Kopf des Fisches ab und spuckte ihn über die Brüstung auf die seewärtige Seite der hohen Holzpalisaden. »Unsere beiden Seiten haben Verluste erlitten, aber Ruuk hat

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