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281 - Bausteine des Lebens

281 - Bausteine des Lebens

Titel: 281 - Bausteine des Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Vennemann
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Schmach nie verwunden. Keine Gelegenheit ließ er seitdem aus, Teggars Clan zuzusetzen…
    Der Chiiftan schüttelte die Gedanken ab. Alle Augen und Ohren warteten auf sein Signal. »Jetzt!«, brüllte er, und mit einem Kampfschrei auf den Lippen stürzte der Teggar-Clan aus seinen Verstecken hervor.
    Ruuks Männer waren noch zu geschockt, um schnell zu reagieren. Konfus versuchten sie um die Leiche des Hüters und ihren Anführer herum einen Kreis zu bilden, standen sich dabei aber selbst im Weg. Bevor sie Ordnung in ihre Reihen bringen konnten, waren Teggars Leute heran.
    Ruuk war aufgesprungen und hatte seine Axt erhoben. Er drängte sich zwischen zwei Kriegern hindurch und warf sich den Angreifern entgegen. Seine Trauer und Verzweiflung hatten sich in Hass und Wut verwandelt.
    Ruuks Axt fraß sich in den Schild des vordersten Angreifers. Mit einem kräftigen Ruck löste der Clanführer die Waffe wieder aus dem Holz und wollte zum zweiten Schlag ansetzen, als ihn ein Kampfschrei von oben einhalten ließ.
    Der Krieger, der bislang auf einem gut zwei Mann hohen Felsbrocken Ausschau gehalten hatte, stürzte sich auf den feindlichen Anführer. Er hielt seinen Dolch mit beiden Händen gepackt, um ihn senkrecht in Ruuks Körper zu treiben.
    Der wollte den Schlag mit seiner Axt parieren, bekam die Waffe aber nicht mehr hoch. Der Späher prallte mit gewaltiger Kraft auf den Clanführer und trieb ihm die Klinge in die Schulter. Ruuk brüllte, als er nach hinten fiel.
    Chiiftan Teggar, nach wie vor mit Mecloot im Schatten verborgen, schloss sie Augen. »Verzeih mir, Bruder, dass ich nicht selbst die Waffe führen kann, die dein Leben beendet«, flüsterte er.
    »Ach was!«, machte Mecloot. »Seien wir doch einfach froh, dass es mit diesem Piig endlich zu Ende geht!«
    Der Kampf war in vollem Gange. Der Ruuk-Clan hatte sich von der Überraschung erholt und kämpfte jetzt mit allen Mitteln. Schwerter schlugen in Schilde und Fleisch. Schreie, sowohl die der Verletzten als auch der noch Kämpfenden, hallten von den Felsen wider. Blut spritzte auf die Steine.
    Die beiden Clans schenkten sich nichts, und ihre Kräfte waren inzwischen ausgeglichen. »Vielleicht vernichten wir uns gegenseitig«, stöhnte der Chiiftan. »Dann wäre mit dem Ende des Hüters auch unser Schicksal besiegelt.«
    Mecloot nickte schwer. »So sei es denn. Unser Leben war lang; wir sollten nicht klagen, sondern dem Hüter mit Freuden in den Tod…« Er hielt inne. Er stöhnte plötzlich kurz auf und drückte das Kreuz durch.
    »Was ist los?«, wollte Teggar wissen. »Was hast du?«
    »Ich bin nicht sicher«, sagte Mecloot. »Mein Bein… es kribbelt. Als hätte ich lange darauf gesessen. Oder als ob…« Der Krieger hob das gebrochene Bein und ließ es am Kniegelenk abknicken. Obwohl ihm diese Prozedur Schmerzen bereiten musste, verzog er keine Miene. Verblüfft blickte er Teggar an.
    Dieser begriff. »Bist du sicher?«
    Mecloot nickte. »Keine Schmerzen.« Er klopfte gegen die Stelle, an der noch vor kurzem ein riesiger Bluterguss den darunter liegenden Bruch markiert hatte. Nur noch ein dunkler Schatten erinnerte an das Hämatom. »Das Geschenk des Hüters ist zu uns zurückgekehrt!«
    Chiiftan Teggar warf einen Blick hinüber zu den Kämpfenden. Noch immer beharkten sich die Gegner verbissen mit Axt- und Schwerthieben. Rund sechs Kampfpaare standen noch, der Rest der Krieger lag verwundet am Boden.
    Aber auch dort sah Teggar erste verwunderte Gesichter, als sich die geschlagenen Wunden plötzlich wieder zu schließen begannen.
    Mit einem Knurren stieß Ruuk den Angreifer von sich, riss sich den Dolch aus der Schulter und rammte die Klinge seinem am Boden liegenden Kontrahenten in die Brust. Dann riss er sich das Hemd vom Leib und begutachtete die Wunde, die er ihm beigebracht hatte.
    Man konnte fast dabei zusehen, wie sich an den Rändern des Schnittes neue Haut bildete und das klaffende Fleisch sich wieder schloss. Nun begriff auch er, dass die Unsterblichkeit zu ihnen allen zurückgekehrt war.
    »Die Köpfe!«, brüllte er und griff nach seiner Axt, die neben ihm zu Boden gefallen war. »Zielt auf ihre Köpfe!«
    Das hörten auch Teggars Männer. Zwei von ihnen reagierten schnell und trieben ihren Gegnern die Schwerter in den Hals. Blutigen Schaum gurgelnd, sanken die Krieger zur Seite. Zwei schnelle Hiebe trennten ihnen endgültig den Kopf vom Rumpf.
    Teggar verstand die Welt nicht mehr. »Warum sollte uns der Hüter erst seinen Segen entziehen und dann

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