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284 - Augen der Ewigkeit

284 - Augen der Ewigkeit

Titel: 284 - Augen der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich
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die Elektronik automatisch die grelle Helligkeit zurück und schälte ein normales Bild hervor. Dies ging jedoch so träge vor sich, dass sie von den Nachtbewohnern nur noch einen kurzen Eindruck erhaschen konnten, bevor diese in der Dunkelheit zwischen den Bäumen verschwanden.
    Bleiche Haut, weißes, schulterlanges Haar, gebeugter Gang. Und Augen, so weiß, dass sie zu leuchten schienen.
    Unwillkürlich drängte sich eine Erinnerung an einen Filmklassiker in sein Bewusstsein, den er mit acht Jahren heimlich gesehen hatte. Anschließend war er die ganze Nacht wachgelegen. Wegen eben jener Kreaturen.
    Noch bevor er etwas sagen konnte, sprach Xij aus, was er dachte: »Morlocks!«
    Matt fragte nicht nach, woher sie Die Zeitmaschine kannte. Langsam bekam er Übung darin, sich nicht mehr über Xijs gelegentlich hingeworfenen Reminiszenzen an eine Zeit vor »Christopher-Floyd« zu wundern.
    »Sie sahen nicht besonders freundlich aus«, sagte Victoria. »Ich schlage vor, wir verschwinden von hier.«
    Matt drehte sich zu Aruula um. Die nickte.
    »Na schön«, erwiderte er. »Das mit dem Schlafen hat sich sowieso erledigt. Da können wir genauso gut -«
    Ein Schrei ertönte aus den Lautsprechern. Nicht vergleichbar mit den zischenden Lauten der Morlocks. Menschlich. Weiblich. Und eindeutig panisch.
    Matt stieß einen Fluch aus. »Sie haben eine Frau in ihrer Gewalt! Wir müssen ihr helfen.«
    »Bist du verrückt?« Victoria kam um den Pilotensessel herum und starrte den Mann aus der Vergangenheit an. »Wir sollen rausgehen zu diesen… Morlocks? Das könnte genauso gut eine Falle sein!«
    Sie hatte recht. Diese Möglichkeit war nicht auszuschließen.
    »Die Wärmebildkamera«, stieß Xij hervor.
    »Gute Idee!«
    Matthew beugte sich vor, und noch während er überlegte, mit welchen Schaltungen er die Sensorenphalanx ausfahren und das Bild auf dem Monitor legen konnte, erledigte Xij das bereits von ihrer Seite aus. Sie beherrschte PROTO inzwischen wirklich beachtlich gut.
    Matt ließ die Kamera einmal kreisen, wurde aber nicht fündig. Die Bäume verdeckten jegliche Wärmestrahlung. Oder besaßen die Morlocks etwa keine?
    Er startete den Panzer und ließ ihn langsam vorwärts rollen.
    »Behalte du das Wärmebild im Auge«, wies er Xij an. »Ich schalte meinen Monitor auf Normalmodus um.«
    Die ersten dünnen Bäumchen am Waldrand knickte er mit PROTO einfach um, doch immer häufiger musste er dickeren Stämmen ausweichen. So pflügte er sich Meter für Meter voran. Dabei rollte er gelegentlich auch über die Reste eingestürzter Mauern. Anscheinend befanden sie sich inmitten der Überreste einer Stadt, die der Wald längst zurückerobert hatte.
    Wenn ihn sein Orientierungssinn nicht trog, musste sich auch die Burg in der Nähe befinden, deren Turm er vorhin gesehen hatte.
    »Da!«, rief Xij. »Rechts von uns ist einer.«
    Matt warf einen kurzen Blick auf Xijs Bildschirm, dann zog er den Panzer herum. Doch als er die richtige Position erreichte, war die Gestalt schon wieder zwischen den Bäumen verschwunden. Es ging noch einige Meter voran. Die Schreie der Frau wurden lauter und lauter. Eine weitere Rechtskehre - und mit einem Mal stand PROTO vor einer mannshohen Mauer. Mit anderen Worten: Die Scheinwerfer strahlten die Ruine an; was dahinter lag, blieb im Dunkeln.
    »Na, bravo. Und jetzt? Siehst du noch etwas?«
    »Direkt dahinter sind sie. Wir müssen uns beeilen!«
    Der Amphibienpanzer war knapp fünf Meter hoch. So konnten das Periskop und die Kameras zwar über die Mauer hinwegsehen. Das Licht der Scheinwerfer reichte jedoch nicht so weit, da sich diese in einer Höhe von vielleicht einem Meter fünfzig befanden.
    Ein weiterer Seitenblick auf Xijs Monitor zeigte ihm, dass die Lage ernst war. Zehn, zwölf Morlocks standen um eine Frau, die sie x-förmig zwischen zwei Bäume gebunden hatten. Das Hell-Dunkel-Bild der Infrarotkamera verlieh den Zügen der Beteiligten eine gespenstische Note. Einige der Morlockfratzen richteten sich auf PROTO. Ihre Mienen wirkten aufgeregt, gehetzt. Als müssten sie dringend noch etwas erledigen. Obwohl kein Lichtstrahl hinter die Mauer fiel, schienen sie den Panzer hervorragend zu sehen.
    Die Schreie der Frau verkamen zu einem Wimmern. Dafür erklangen wieder die zischenden Laute der Morlocks. Sie drängten einen in ihren Reihen, endlich zum Ende zu kommen. Womit auch immer.
    Eine der Kreaturen führte etwas zu den Augen der Gefangenen, das Matt nur als dunklen Schatten erkannte. Aber er

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