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284 - Augen der Ewigkeit

284 - Augen der Ewigkeit

Titel: 284 - Augen der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich
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floss.
    Beinahe augenblicklich fühlte sie, wie sich das Tor öffnete. Grelles Licht strahlte ihr entgegen und blendete sie doch nicht. Unzählige Farben hinterließen ihren köstlichen Geschmack auf ihrer Zunge und verpufften.
    Freiheit! Sammy hatte recht gehabt.
    Durch das Rauschen des Blutes in ihren Ohren glaubte sie einen Song zu hören.
    I'm the gypsy, the acid queen. Pay before we start.
    I'm the gypsy, I'm guaranteed. I'll tear your soul apart.
    Den Song hatte Roger Daltrey ihr am Bett vorgesungen. Wann war das gewesen. 1970? 1971? Oder bildete sie es sich nur ein? Kannte sie den Sänger von The Who überhaupt persönlich? Sie wusste es nicht mehr.
    Immerhin hatte sie Kit Lambert gekannt, da war sie sich sicher. Sie war Oper-Mädchen bei ihm gewesen.
    Sie kicherte.
    Nicht Oper-Mädchen. Au-pair-Mädchen!
    Hatte sich gekümmert. Um… um… wie hießen sie doch gleich wieder?
    Ihr Bewusstsein zerfaserte. Glitt in höhere Sphären. So wie Dammy, ihr Sealer, es versprochen hatte.
    Wieder ein Kichern.
    Tief in ihrem Inneren hörte sie eine verschreckte Stimme um Hilfe rufen.
    Etwas ist nicht so, wie es sein soll. Etwas geht schief. Das muss an dem Stoff liegen, den Sally… Sammy mir angedreht hat.
    Sie brachte die Stimme zum Schweigen.
    Von welchem Who-Album stammte der Song doch gleich wieder? Quadrophenia? Nein, es war dieses andere. Das mit dem Namen.
    Sammy?
    Nein, das verwechselte sie mit… mit… Egal. Sammy stimmte nicht ganz, war aber ziemlich nah dran.
    Tommy! Ja, so hieß es. Tommy tommy-tommy.
    »Xij!«
    Da! Da war wieder dieses komische Wort.
    Sie richtete den Blick ins Licht. Von dort kam ihr ein Schatten entgegen. Groß, bedrohlich. Statt Armen besaß er Flügel. Damit packte er sie an den Schultern und schüttelte sie. »Xij!«, sagte er noch einmal. »Komm mit.«
    Also lautete ihr Name doch so.
    Der Schatten. Er musste der Totenvogel sein, von dem Aluuna ihr erzählt hatte. Kahack oder so ähnlich.
    Aber wer war Aluuna?
    Kahack umschlang sie mit seinen Flügeln und trug sie mit sich. In die ewige Finsternis.
    Ewig? Nein, eigentlich nicht.
    »Xij! Jetzt wach schon auf!«
    ***
    Gegenwart, 2526
    »Xij! Jetzt wach schon auf!«
    Zum wiederholten Male rüttelte Matt an den Schultern ihrer geheimnisvollen Reisegefährtin. Endlich schlug sie die Augen auf. »Tommy?«
    Sie blinzelte unsicher umher. Räusperte sich. »Maddrax?«, korrigierte sie sich dann.
    »Eben jener. Komm mit ins Cockpit. Wir haben Besuch!«
    Vor wenigen Minuten erst hatte Aruula ihn unsanft aus Morpheus' Armen gerissen. Kaum hatte er in einem heroischen Kraftakt die Lider gehoben, hatte sie ihm zugeraunt: »Hörst du das?«
    Er hatte es gehört! Ein Schaben und Kratzen wie von Ratten in einem Gemäuer. Es hörte sich an, als befinde es sich überall rund um PROTO.
    »Was ist das?«, hatte er geflüstert.
    »Ich weiß es nicht.«
    »Weck du Victoria. Ich hole Xij.«
    Jetzt waren sie alle vier im Cockpit versammelt. Das stete Kratzen hüllte sie ein wie eine Decke.
    Matts Nackenhaare richteten sich auf. Er ließ sich in den Pilotensessel sinken. Xij besetzte wie selbstverständlich den Copilotensitz. Aruula baute sich hinter Matt auf, während Victoria etwas abseits stehen blieb.
    Mit huschenden Fingern aktivierte Matt die Außenkameras und schaltete auf Nachtsichtmodus. Der Monitor erwachte zu einem Leben in Grün und vermittelte ihnen eine grobe Ahnung dessen, was draußen vor sich ging.
    »Was sind das für Wesen?«, fragte Aruula.
    »Schwer zu sagen.« Matt beugte sich vor, um das Monitorbild besser betrachten zu können.
    Die Kameras zeigten sämtlich das gleiche Szenario. Vor, neben und hinter dem Panzer schlichen menschenähnliche Gestalten umher, die über die Hülle kratzten.
    Matt schaltete das Außenmikrofon ein. Nun konnten sie neben dem allgegenwärtigen Schaben auch noch die Laute hören, die die Wesen ausstießen. Ein Zischen, in das sich gelegentlich unverständliche Worte mischten.
    Leider lieferte der Nachtsichtmodus kein allzu deutliches Bild. Grüne, menschenähnliche Flecken, die vor einem Hintergrund in hellerem Grün hin und her huschten.
    »Wer oder was auch immer das sein mag«, sagte Matt, »sollte wissen, dass jemand zu Hause ist.«
    Er drückte eine Taste und Scheinwerfer hüllten PROTOs Umgebung in gleißendes Licht. Über die Lautsprecher ertönten schrille Schreie und weiteres Zischen. Dann verklangen die Geräusche und mit ihnen das Kratzen.
    Der Monitor wurde für einen Augenblick weiß, dann regelte

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