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285 - Am Nabel der Welt

285 - Am Nabel der Welt

Titel: 285 - Am Nabel der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland
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überlegt fieberhaft, wie er sich das Ding unter den Nagel reißen kann. Passt gut auf, dass es ihm nicht irgendwie gelingt!«
    Willard war höflich. Er klopfte gegen die hintere Rampe.
    »Wollen wir ihn noch ein bisschen schmoren lassen?«, fragte Xij.
    Matt verneinte.
    Kurz darauf bestieg der Retrologen-Führer den Panzer. Ihm quollen fast die Augen aus dem Kopf, als er den Mittelgang entlang nach vorne ins Cockpit ging. »Wo gibt es so was zu kaufen?«, fragte er.
    »Der Laden hat leider dicht gemacht«, enttäuschte ihn Xij.
    Matt schilderte dem Besucher mit allen nötigen Einschränkungen, was sie bei den Hallen-Erbauern erlebt hatten. »Und ihr habt wirklich nie herausfinden können, was dort drinnen vor sich geht?«, fragte er zum Schluss seiner Ausführungen.
    »Nie. Wir kamen erst, als die Hallenverkleidung schon fertiggestellt war. Aber allein das, was außerhalb der Halle zu sehen ist, lässt auf unermessliche Werte im Inneren schließen.«
    »Ihr werdet nicht an sie herankommen. Ihr habt erlebt, welche Möglichkeiten die Fremden haben.« Matt wollte nicht darauf verzichten, die Retrologen erneut zu warnen, obwohl er schon ahnte, dass deren Gier nach den technischen Gerätschaften größer sein würde als alle Bedenken.
    »Vielleicht«, sagte Willard. »Mit diesem Ding hier wäre es vermutlich einfacher. Sehr viel einfacher. Wollt ihr es mir nicht mal ausleihen?«
    »Und danach mit Beulen und Lackschäden zurückkriegen?« Matt grinste. »Nope. Das übernehmen wir dann doch lieber selbst.«
    Willard horchte auf. »Ihr wollt die Außerirdischen angreifen?«
    »Nun…« Matt sah kurz zu Aruula und Xij. »Wir spielen mit dem Gedanken. Hast du Einwände?«
    Der Retrologen-Chef winkte heftig ab. »Nein, nein! Es ist nur… wir werden es kein weiteres Mal versuchen. Die letzte Niederlage hat uns gereicht. Wenn ihr es wagen wollt: bitte! Wir halten euch nicht zurück.«
    Als sie das Dorf verließen, waren beide Seiten zufrieden.
    PROTO rollte zurück in Richtung Halle. Willard blieb mit seinen Leuten scheinbar zurück.
    »Und?«, wandte sich Maddrax an Aruula.
    »Er hat den Köder geschluckt«, sagte sie. »Er wird abwarten, bis wir angreifen, um dann in unserem Kielwasser nachzustoßen und sich die Schätze zu holen.«
    »Gut. Dann lassen wir ihnen Zeit, sich zu sammeln. Ihr Vorstoß wird die Kräfte des Gegners teilen und schwächen. Das ist hoffentlich genau die Entlastung, die wir brauchen, um selbst in die Halle zu gelangen. Niemand weiß, was uns da drin erwartet, da können wir jede Hilfe gebrauchen - auch wenn es eine unfreiwillige ist.«
    ***
    »Sie sind da«, sagte Aruula eine Stunde später. Sie hockte in Lauschposition auf dem Boden. Schweißperlen standen auf ihrer Stirn. Es war schwierig, die Anwesenheit von Geistern auf diese Entfernung auszumachen. »Sie beziehen Stellung entlang des Hügelkamms.«
    PROTO stand mit ausgeschalteten Scheinwerfern schon leicht zur Talseite mit der Halle geneigt.
    »Dann starten wir jetzt - die Sonne geht schon auf…«
    Ihre Taktik war so einfach und banal, dass sie fast schon wieder gelingen musste. Sie hatten nicht vor, die Halle zu »erobern« - daran hätten sie sich mit Sicherheit die Zähne ausgebissen. Sie wollten einfach nur wissen, was sich in dem so sorgsam gehüteten Gebäude abspielte .
    Und dazu brauchte es nicht viel mehr als ein Gefährt, mit dem sie die Hallenwand durchstoßen und einfach vorwärts rollen konnten, bis die Kameras das Geheimnis erfassten.
    Matt betätigte den Elektroanlasser. Der Motor röhrte augenblicklich auf. Die Räder setzten sich in Bewegung. PROTO beschleunigte bergab.
    »Was machen wir eigentlich, wenn ausgerechnet an dem Punkt, an dem wir eindringen wollen, eine massive Stahlstütze hinter der Verkleidung steht?«, fragte Xij wie beiläufig.
    »Wir tun so, als hätten wir es nicht gemerkt, und versuchen es ein paar Meter nebenan«, flachste Matt, obwohl er nicht wusste, ob PROTOS Schnauze einen solchen Aufprall überstehen würde - von den Insassen ganz abgesehen.
    Der Motorenlärm brachte erste Gesichter dazu, sich in ihre Richtung zu drehen. Aber bis zum Erreichen der Hallenwand fehlten da gerade mal noch zehn, zwölf Sekunden. So schnell reagierte nicht einmal das Kollektiv der Ex-Versteinerten.
    Die Wand aus Raumschiffhülle wuchs vor PROTO auf. Der Panzer prallte mit achtzig Stundenkilometern dagegen. Nieten platzten weg, Metall bog sich durch - aber nicht am Panzer, nur an dem Hindernis, das sich ihm in den Weg

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