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286 - Der körperlose Herrscher

286 - Der körperlose Herrscher

Titel: 286 - Der körperlose Herrscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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Menschen- und Hydritenopfer, die Mutter forderte? Im besten Fall hatte er einen potenziellen Verbündeten vor sich, aber er musste vorsichtig sein. Wo konnte er ansetzen, um seine Hypothese zu bestärken?
    Seine Gedanken wanderten zurück zu der Opferung der jungen Hydritin und ihm fiel eine Reaktion Quesra'nols ein, die er als sonderbar eingestuft, bislang aber nicht weiter verfolgt hatte.
    »Es ist gut, wenn Mutter besser geschützt ist«, begann er. »Wenn ich an den Zwischenfall mit der Hydritin denke, die Mutter angegriffen hat… nicht auszudenken, was da hätte passieren können.« Und dann feuerte er eine Harpune ins Blaue ab: »Sagt, kanntet ihr das Opfer?«
    Quesra'nols Stimme wurde zu einem zornerfüllten Klacken. »Raus mit dir! Mutter will, dass ich schnell fertig werde. Soll ich ihr ausrichten, dass du und deine Neugierde den Bau ihres Körpers verzögert haben?«
    Mer'ol machte eine entschuldigende Geste mit der Flossenhand. »Ist ja schon gut«, klackerte er verdrossen. »Vergebt mir, Göttlicher. Ich bin schon weg.« Damit drehte er sich um und schwamm aus dem Labor. Nicht was , sondern wie Quesra'nol geantwortet hatte, machte ihn nachdenklich. Trotz der harschen Tons hatte seine Stimme gezittert, und in seinen Augen glaubte Mer'ol Seelenschmerz erkannt zu haben.
    ***
    Im Kelpwald vor der Stadt
    »Wir haben eine Ortung.« Quart'ol fuhr im Sitz der Observationsqualle herum und sah aufgeregt zu Bel'ar und Gilam'esh, die neben ihm im Leitstand der Qualle saßen. Auf dem bionetischen Schirm baute sich das Symbol der fremden Qualle auf.
    »Dieses Ding ist tatsächlich groß genug, um Menschen zu transportieren«, klackte Bel'ar mit zuckendem Scheitelkamm. »Es ist also wahr. Der alte Mar'os-Kult ist aufgeblüht. Die Verderbten opfern Menschen und fressen ihr Fleisch.«
    Gilam'esh senkte den Kopf. »Urteile nicht vorschnell. Ich habe in meinen Leben zu vieles gesehen und erfahren, um mich blind dem hinzugeben, was ich annehmen möchte. Nur wenn wir beobachten und neutral bleiben, können wir Wahrheit erfahren.«
    Quart'ol zeigte seine Zähne, was das Äquivalent eines menschlichen Grinsens war. »Du hättest auch sagen können: Noch viel zu lernen du hast, junger Padawan. «
    Gilam'esh schaute ihn fragend an. »Ist das wieder so ein Filmzitat von Maddrax?«
    Quart'ol hob entschuldigend die Flossenhände. »Manchmal muss es einfach raus.«
    »Die Qualle dreht ab!« Bel'ar, die an der Steuerung saß, reagierte umgehend und zog ihr eigenes Transportmittel in eine steile Kurve.
    Gilam'esh wirkte hochkonzentriert. Die Zeit der Ungewissheit über E'fahs Verbleib hatte Spuren in seinem jungen Gesicht hinterlassen. Auf seiner Stirn furchten sich drei Falten von den Augenknorpeln nach oben zum Scheitelkamm. Trotz seiner Trauer hatte er sich hervorragend unter Kontrolle.
    Er gibt sich alle Mühe, mit ihrem Verlust umzugehen.
    Ob er selbst dazu in der Lage gewesen wäre, wenn es nicht E'fah, sondern Bel'ar gewesen wäre, die das Tentakelmonster verschleppt hätte? Er glaubte es nicht und bewunderte den Freund dafür, dass er mit ihnen gekommen war, um Neu-Martok'shimre in sicherem Abstand zu observieren. Da die Mar'os-Jünger nicht ihre technischen Möglichkeiten hatten, standen die Chancen gut, nicht entdeckt zu werden, solange sie außer Sichtweite blieben.
    Bel'ar folgte der Qualle und Quart'ol gab Signale an die beiden anderen Beobachter-Quallen, damit diese ebenfalls die Verfolgung aufnehmen konnten.
    »Wir sollten die Qualle gleich aufbringen.« Bel'ars Blick war düster. »Bevor sie anlanden und die Fischfresser weitere Menschen entführen.«
    »Das werden wir nicht«, widersprach Gilam'esh. »Lasst uns erst nachsehen, ob sie tatsächlich zu einem der Menschendörfer wollen.«
    »Das liegt ja wohl auf der Flosse«, schnalzte Bel'ar ungläubig. Sie sah Gilam'esh an, als würde sie ihn am liebsten einer Tiefsee-Snäkke zum Fraß vorwerfen.
    Quart'ol fühlte sich genötigt zu vermitteln, ehe es zu einem Streit zwischen ihr und Gilam'esh kam. »Ich bin ebenfalls dafür, noch nicht einzugreifen. Wir wissen auch nicht, wie die Bewaffnung ihrer Qualle ist. Es scheint ein neues Modell zu sein, den unseren sehr ähnlich. An Land haben wir dagegen einen klaren Vorteil, weil wir Blitz- und Schockstäbe besitzen und sie nur primitive Waffen wie Dreizacken. Ihre Akzeptanz gegenüber modernem Gerät ist zum einen gering, zum anderen fehlen ihnen die technischen Möglichkeiten.«
    Bel'ar verzog das Gesicht. »Hast du fertig

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