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2893 - Madison Avenue Mörder

2893 - Madison Avenue Mörder

Titel: 2893 - Madison Avenue Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
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hört einfach nicht.«
    »Dann versuchen wir es später noch mal«, meinte Phil.
    Wir verließen das Haus und gingen zum Jaguar.
    »Wo setzen wir an?«, fragte Phil. »Bei seiner Frau oder seiner Firma?«
    »Da sich seine Frau in Boston aufhält, sollten wir uns zuerst bei der Firma umschauen«, sagte ich.
    »Na prima«, meinte Phil. »Dann auf zur bunten Scheinwelt der Madison Avenue!«
    ***
    »Was hast du über die Agentur, bei der Foreman beschäftigt war?«, fragte ich Phil.
    Er runzelte die Stirn. » Pelham, Pottmouth & Vendgreen , kurz PP&V genannt, ist eine der größten Werbeagenturen der Vereinigten Staaten, die nicht Teil der Omnicon Group sind. Zu dieser Gruppe gehören weltweit mehr als eintausend Agenturen, die über zwanzig Milliarden Dollar Umsatz machen. Und Omnicon hat schon mehrfach versucht, PP&V zu übernehmen. Hat aber bisher wohl nicht geklappt. PP&V wurde von den drei Gründern bereits in den Sechzigern ins Leben gerufen und gilt als eine Werbeagentur mit Geschichte und Niveau. Entsprechend arbeitet sie vor allem für finanzstarke Kunden.«
    »Also ein ziemlich großer Fisch im Haifischbecken«, bemerkte ich.
    »Sieht so aus«, bestätigte Phil. »Maurice Foreman war einer der Stars der Agentur, ein ehemaliger Texter, der zuletzt die Position eines Art Director bekleidet hatte. Die nächsthöhere Stufe in der Hierarchie ist der Creative Director. Vielleicht wollte jemand nicht, dass er aufsteigt.«
    »Gut möglich«, sagte ich.
    Als wir durch den Teil der Madison Avenue fuhren, in dem sich die Agentur PP&V befand, ragten zu beiden Seiten imposante Gebäude auf. Diese Straße war nicht ohne Grund eine der besten Adressen in Manhattan. Die Büromieten in dieser Gegend konnten sich nur die wirklich erfolgreichen Unternehmen leisten.
    Nachdem ich den Jaguar geparkt hatte, gingen wir zum Eingang des Hauses, in dem sich PP&V befand. Es war über zwanzig Stockwerke hoch und hatte eine spiegelnde Glasfassade, die – wie es schien – im oberen Teil mit Solarzellen ausgekleidet war. Anscheinend ein Statement des Umweltverständnisses der Firma.
    Wie sich herausstellte, war PP&V das einzige Unternehmen, das in dem riesigen Gebäude residierte. Offenbar ging es der Werbebranche nicht schlecht.
    Wir betraten die Lobby durch eine breite Drehtür, etwa zehn Meter maß sie im Durchmesser. Dann standen wir auf einer Art Schachbrettmuster, das den Boden zierte.
    An der linken Wand hingen verschiedene Plakate, offenbar Zeugen vergangener Werbeprodukte von PP&V , rechts befanden sich große Flachbildschirme, auf denen Fernsehspots zu sehen waren – allerdings ohne Ton. Das hätte auch nicht zu der klassischen Musik gepasst, die aus versteckten Lautsprechern von überall her zu kommen schien.
    »Nette Hütte«, meinte Phil lächelnd. »Ich überlege, ob ich meine Wohnung nicht auch so einrichte. Links die Belobigungen und Auszeichnungen, rechts ein paar Fotos von festgenommenen Schwerverbrechern.«
    »Wenn du Privatdetektiv wärst, könntest du dein Büro so einrichten«, scherzte ich.
    Hinter einer Art durchsichtiger Rezeption, die aus Glas oder Plexiglas bestand, befanden sich drei adrett gekleidete Damen. Sie waren alle zwischen zwanzig und dreißig, hatten alle lange, dunkle Haare und trugen alle relativ kurze Röcke und schwarze Strumpfhosen, die vor allem männlichen Besuchern sofort ins Auge fallen mussten.
    »Herzlich willkommen bei Pelham, Pottmouth & Vendgreen , was kann ich für Sie tun?«, fragte die Dame, vor der wir zum Stehen gekommen waren.
    Sie hatte ein geschminktes, makellos erscheinendes Gesicht mit feinen Zügen und kakaobraunen Augen.
    Phil lächelte charmant. »Wir sind vom FBI New York und würden gern mit dem Vorgesetzten von Maurice Foreman sprechen.«
    »Haben Sie einen Termin?«, fragte die Dame nach, zeigte aber nicht mehr als eine konservative Freundlichkeit.
    »Nein, haben wir nicht«, antwortete Phil.
    Sie nickte. »Einen Moment bitte.«
    Sie führte ein kurzes Gespräch mit jemandem, bei dem sie unsere Ankunft und unser Anliegen beschrieb. Da sie einen Kopfhörer trug, konnten wir nicht hören, was ihr Gesprächspartner sagte.
    »Sind Sie sicher, dass Sie zu Mister Lewisham wollen?«, fragte die junge Frau nach.
    »Wenn er der Vorgesetzte von Foreman ist, dann ja«, erwiderte Phil.
    Sie sagte etwas zu ihrem Gesprächspartner am Telefon und wandte sich dann wieder zu uns. »Mister Lewisham befindet sich gerade in einer kreativen Regenerationsphase. Wenn Sie es wünschen, können

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