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2899 - Zu viel Geld im Spiel

2899 - Zu viel Geld im Spiel

Titel: 2899 - Zu viel Geld im Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
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antwortete. Dann war es einen Moment lang still.
    Eine junge Frau öffnete die Tür und schaute uns an.
    »Ist etwas mit Mister Avalon?«, war ihre erste Frage.
    »Um das herauszufinden, sind wir hier«, sagte ich.
    »Gut, dann kommen Sie doch rein«, sagte sie ein wenig unsicher.
    Sie war Anfang dreißig und sah auf eine natürliche Art gut aus, ganz ohne Make-up und derlei künstliche Mittel, und stellte sich uns als Trish Web vor. Sie war die Sekretärin von Avalon.
    In einer kleinen Empfangshalle, in der sich sonst niemand befand, bat sie uns Platz zu nehmen.
    »Möchten Sie etwas trinken?«, fragte sie routiniert, so als ob sie es schon Hunderte von Malen gemacht hätte.
    »Nein, danke«, antwortete ich.
    Sie setzte sich und schaute mich an. »Hatten wir vorgestern telefoniert?«
    »Nein, ich hatte angerufen«, beantwortete Phil die Frage.
    »Hat sich Mister Avalon inzwischen gemeldet?«, fragte ich.
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, hat er nicht.«
    Sie sah ziemlich mitgenommen aus. Offenbar hatte sie eine ziemlich enge Beziehung zu ihrem Chef.
    »Und Sie machen sich Sorgen, dass ihm etwas passiert sein könnte?«, fragte ich.
    Miss Web nickte. »Ja, er hat sich seit drei Tagen nicht gemeldet – da macht man sich schon Sorgen. Es kommt schon mal vor, dass er länger weg ist, aber nicht so lange.«
    »Und die anderen Mitarbeiter hier wissen auch nichts über seinen Verbleib, nehme ich an«, sagte ich.
    »Nein, keiner hat etwas von ihm gehört«, sagte sie.
    »Wir sollten rekonstruieren, was er vor seinem Verschwinden getan hat und wo er war«, sagte ich. »Wenn wir seinen Terminkalender und Ihre Unterstützung hätten, könnten wir das relativ leicht bewerkstelligen, denke ich.«
    »Ja, gut«, sagte sie. »Ich bin gleich wieder da.«
    Sie verschwand in einem Nebenraum und kam kurz darauf mit einem Tablet-PC zurück. Damit setzte sie sich neben mich.
    »Hier sind seine Termine«, sagte sie. »Als Sie mich vorgestern angerufen haben, wäre er normalerweise vormittags hier gewesen und hatte am Nachmittag einen Termin, bei dem er allerdings nicht erschienen ist.«
    »Und der letzte Termin am Tag davor?«, fragte ich.
    Sie machte eine kurze Handbewegung auf dem Display. »Abends um sechs. Ich habe angerufen, den Termin hat er wahrgenommen. Etwa gegen sieben ist er von dort aufgebrochen, und dann habe ich nichts mehr von ihm gehört und auch niemand anderen gefunden, der etwas über seinen Verbleib weiß.«
    »Also ist er definitiv in der Nacht verschwunden, als Troy Mulligan ermordet wurde«, sagte Phil ernst.
    »Hoffentlich ist ihm nichts passiert«, sagte Miss Web und verzog traurig ihr Gesicht. »Er ist so ein netter Mann und guter Chef. Ich mache mir wirklich Sorgen.«
    Auch ich befürchtete das Schlimmste, wollte die arme Frau aber nicht beunruhigen und behielt meine Vermutung für mich.
    »Gab es zwischen Mister Avalon und Troy Mulligan irgendwelche Differenzen?«, fragt Phil.
    Sie überlegte. »In der Regel kamen die beiden ganz gut miteinander klar. Wobei … vor ein paar Tagen ist es bei einem Gespräch ziemlich laut geworden. Aber das war das einzige Mal.«
    »Wissen Sie, worum es dabei ging?«, fragte Phil.
    »Es hatte irgendwas mit Mulligans Verein, den New York Jets , zu tun«, antwortete sie. »Aber um was es genau ging, habe ich nicht verstanden. Mister Avalon hat auch nichts darüber gesagt, auch nicht, als ich ihn darauf angesprochen habe. Er meinte, es wäre nicht so wichtig.«
    »Vielleicht war es wichtiger, als er dachte«, bemerkte Phil.
    »Können wir uns die E-Mails von Mister Avalon ansehen?«, fragte ich.
    Sie antwortete zögerlich. »Ich weiß nicht, ob das Mister Avalon recht wäre.«
    »Wir haben einen Durchsuchungsbefehl«, sagte ich. »Sie werden also keine Schwierigkeiten bekommen.«
    »Wenn das so ist, dann zeige ich Ihnen seine Korrespondenz«, sagte sie und führte uns in Avalons Büro.
    Es war hell, modern und minimalistisch eingerichtet. Etwa in der Mitte stand ein Schreibtisch mit dicker Glasplatte und einem Gestell aus Edelstahl. Darauf stand ein Computerbildschirm. Sonst gab es noch seinen Bürostuhl, eine weiße Couch und einen Schrank. Keine Bilder, keine Pflanzen.
    »Mister Avalon schätzt Räume mit viel Leere«, sagte Miss Web, setzte sich auf den Bürostuhl und loggte sich ein.
    Kurz darauf erschien Avalons E-Mail-Korrespondenz auf dem Bildschirm.
    Wir arbeiteten die Mails der letzten vier Wochen durch, fanden aber keinen Hinweis, der uns weiterbrachte.
    »Das war wohl

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