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2899 - Zu viel Geld im Spiel

2899 - Zu viel Geld im Spiel

Titel: 2899 - Zu viel Geld im Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
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hatte und sie öffnete, sah ich den Flüchtigen links um die Ecke biegen und aus meinem Blickfeld verschwinden. Ich sprintete los und erreichte die Ecke wenige Sekunden später. Der Mann lief schnell, schaute sich nicht um. Ich verfolgte ihn weiter.
    Die Bürgersteige waren glücklicherweise relativ leer, ebenso die Straßen. So wurden keine Passanten in Mitleidenschaft gezogen. Lions machte auch keine Anstalten, sich gewaltsam zur Wehr zu setzen – wahrscheinlich, weil er keine Waffe dabeihatte. Doch das war nicht sicher.
    Als ich bis auf etwa vierzig Meter an ihn herangekommen war, schaute er sich um, sah mich und beschleunigte seine Schritte, wodurch ich wieder ein wenig zurückfiel. Ich strengte mich an und heftete mich an seine Fersen, doch er war verdammt schnell. Einige Minuten lang kam ich einfach nicht näher an ihn heran.
    Dann endlich wurde er langsamer und ich holte auf. Meter um Meter näherte ich mich ihm, bis ich seine keuchenden Atemzüge hören konnte.
    »Lions, bleiben Sie endlich stehen!«, rief ich.
    Er blieb weiterhin in Bewegung, drehte aber kurz seinen Kopf und schaute zu mir. Dabei übersah er ein Auto, das von der Seite auf ihn zugefahren kam.
    »Vorsicht!«, rief ich.
    Der Wagen bremste mit quietschenden Reifen und Lions schaute wieder nach vorne. Geistesgegenwärtig sprang er hoch und prallte mit den Beinen an die vordere rechte Seite des Wagens, flog mit Schwung über die Motorhaube und fiel auf der anderen Seite herunter, wo er eine Vorwärtsrolle machte und sofort wieder stand. Er taumelte ein wenig und war kurz verwirrt, wollte aber gerade wieder zum Laufen ansetzen, als ich ihn packte.
    »Es reicht!«, sagte ich ernst, hielt ihn fest und legte ihm Handschellen an.
    Lions schien einzusehen, dass er keine Chance mehr hatte zu fliehen. Er war gut einen Kopf kleiner als ich, und mit den Handschellen war seine Bewegungsfreiheit ohnehin eingeschränkt.
    »Was wollen Sie von mir? Ich habe nichts getan«, fragte er mit verzerrtem Gesicht und atmete schnell.
    »Warum sind Sie denn dann weggelaufen?«, fragte Phil, der uns ebenfalls erreicht hatte.
    »Reine Reflexhandlung, sonst gar nichts«, erwiderte Lions und schnappte nach Luft.
    »Das ist nicht die Antwort, die wir hören wollten«, sagte ich. »Sie werden auf der Fahrt Gelegenheit haben, darüber nachzudenken, warum es besser wäre, uns die Wahrheit zu sagen.«
    Wir gingen zurück zum Wagen, setzten ihn hinein und stiegen dann selbst ein. Anschließend fuhren wir zum FBI Field Office.
    Lions sagte während der Fahrt kein Wort mehr. Ich war gespannt darauf zu erfahren, ob er unser Mann war und ob er gestehen würde.
    ***
    An der Federal Plaza angekommen, parkte ich den Jaguar in der Tiefgarage und wir brachten Lions in ein Verhörzimmer.
    »Jetzt fehlt uns nur noch ein schönes Geständnis und wir können den Fall abschließen«, meinte Phil. »Falls es nicht dazu kommt, können wir seine Wohnung und seinen Arbeitsplatz durchsuchen, um die Mordwaffe zu finden.«
    »Hören wir erst einmal, was er zu sagen hat, und entscheiden dann über die weitere Vorgehensweise«, sagte ich.
    Wir betraten das Verhörzimmer und Lions schaute uns mit argwöhnischem Blick an, sagte aber kein Wort. Er hatte zottelige, blond gefärbte Haare. Seine Haut war ziemlich blass, sah fast krank aus und der Blick seiner Augen ließ nichts Gutes vermuten. Von der Statur her war er eher klein, aber drahtig und – wie ich hatte feststellen müssen – ziemlich durchtrainiert.
    Ich legte Kopien der Briefe, die wir in Owen Mitchells Spind gefunden hatten, auf den Tisch.
    »Erkennen Sie die wieder?«, fragte ich den Verdächtigen.
    Er bewegte seinen Blick nach unten auf die Briefe, schaute sie kurz an und fixierte mich dann. »Kann sein.«
    »Über die Tatsache, dass Sie sie geschrieben haben, müssen wir eigentlich nicht weiter reden«, sagte ich. »Wir haben Spuren Ihrer DNA an den Originalen gefunden, die Sie Owen Mitchell geschickt hatten.«
    »Sie bluffen doch«, meinte Lions.
    Ich holte eine Kopie des DNA-Tests heraus. »Nein, keineswegs. Sie sind vorbestraft und deshalb in der entsprechenden Datenbank gespeichert.«
    »Na gut, ich habe die Briefe geschrieben, ist das etwa ein Verbrechen?«, räumte er schließlich ein.
    »Nein, ist es nicht«, sagte ich. »Es ist nur ein Hinweis darauf, dass Sie Probleme mit Mitchell und einigen anderen Spielern der New York Jets haben.«
    Lions nickte. »Ja, habe ich auch. Ein paar von denen haben in der letzten Zeit eine Menge

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