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292 - Chimären

292 - Chimären

Titel: 292 - Chimären Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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Schweiß betörte ihn nicht nur, er spürte sogleich mächtiges Verlangen und eine große Hitze in seinen Lenden. Und unermessliche Gier. Er musste diese Frau unbedingt besitzen!
    Francesca lächelte und er glaubte in ihren geheimnisvollen Augen versinken zu müssen. »Ihr seid interessant, Chan. Kommt, geht ein wenig mit mir spazieren. Ich möchte alles über euch und das Land, aus dem ihr kommt, erfahren.«
    Francesca führte Chan durch prächtige Gärten und er erzählte von Tibet. Sie hörte ihm interessiert zu, sorgte aber selbst dafür, dass sein Redefluss immer wieder ins Stocken kam. Mal berührte sie ihn wie unabsichtlich zwischen den Beinen, mal bückte sie sich so, dass er tiefe Einblicke in ihr Dekolleté bekam. Und immer lachte sie neckisch dabei.
    Dann wieder kam sie dicht an ihn, brachte ihren Mund an sein Ohr und flüsterte ihm zu, wie lebendig er erzählen könne und dass er der Mann sei, auf den sie immer gewartet habe.
    Chan hielt es kaum noch aus, er konnte sich nur mit Mühe beherrschen. Als sie an einem kleinen Gartenhäuschen vorbeikamen, bückte sie sich so nach einigen Gänseblümchen, dass ihr nacktes Hinterteil unter dem Rock hervorlugte.
    Chan stieß ein Ächzen aus. In diesem Moment brachen alle Dämme. Er packte Francesca und drängte sie ins schattige Innere des Gartenhauses. Dort warf er sie auf den Boden und machte sich keuchend über sie her.
    Francescas Augen wurden groß. Angst und Panik lagen darin. Sie wehrte sich mit Händen und Füßen gegen seine Attacken. Doch Chan war nicht bereit, von ihr abzulassen. Je stärker sie sich wehrte, desto brutaler wurde er.
    »Gleich, meine kleines wildes Kälbchen, gleich bin ich so weit«, keuchte er.
    »No, lasciami, per favore. Non voglio. Io solo far parte di Niccolò Polo!«, schrie sie voller Panik, als sie ihre Unschuld zu verlieren drohte. - »Nein, lass mich in Ruhe, bitte. Ich will nicht. Ich gehöre nur Niccolo Polo!«
    Wut und Hass überschwemmten Chan, als er das hörte. »Ich bin der Mann deiner Träume, das hast du doch zu mir gesagt, du Miststü-«
    Schlagartig verschwand die Umgebung in einem Flimmern. Im nächsten Moment fand sich Chan auf dem Stuhl vor der Gedankensphäre sitzend wieder. All seine Gefühle, die er eben noch empfunden hatte, hatte er mit hierher gebracht. Wut, Hass, Geilheit, Macht- und Unterwerfungsfantasien.
    Es dauerte fast eine Minute, bis er sich wieder so weit beruhigt hatte, dass er einigermaßen klar denken konnte. Die Wut war geblieben. Chan fühlte sich um seine Ekstase betrogen.
    »Wir sind noch nicht fertig, Francesca«, flüsterte er, als er am ganzen Leib zitternd dasaß. Am liebsten hätte er die junge Venezianerin umgehend wieder heimgesucht. Aber er fühlte sich so schwach, dass er im Moment keinen neuen Versuch wagen konnte. Also nahm er sich die Elektroden vom Kopf und verstaute sie wieder in der Schaltkonsole. Dann weckte er Khyentse durch unsanfte Schläge auf die Wangen.
    »Was… was ist passiert?«, flüsterte die Große Rätin verwirrt. »Mir ist so… übel…«
    »Das vergeht wieder, mein Herz. Du hattest wohl einen Schwächeanfall, mehr nicht.«
    Er nahm sie auf der Stelle, um sich abzureagieren, obwohl er sich körperlich schlecht fühlte. Dabei dachte er jeden einzelnen Moment an Francesca.
    ***
    März 2527, Gegenwart
    Matthew Drax, Aruula, Rulfan und Alastar waren umquartiert worden - aus ihren einfachen Räumen in wahre Hightech-Zimmer! Matt hegte den Verdacht, dass das mit seinen Andeutungen bezüglich des Streiters zu tun hatte. Mit diesem Versuchsballon hatte er lediglich ein weiteres Gespräch mit König Lobsang Champa erzwingen wollen, stattdessen aber wohl für helle Aufregung unter den Großen Räten gesorgt. Und für mehr Beachtung, wie es aussah.
    Aruula und Matt saßen auf einer breiten Couch vor dem leinwandgroßen Fernseher - die Agarther nannten ihn Funkbildbetrachter - und schauten sich »Agartha-TV« an, auch wenn sie kein Wort verstanden. Matt zappte die Programme durch und fühlte sich wehmütig an die alte Welt erinnert. Er sah Nachrichten, Shows, ein Interview mit Lobsang Champa und Spielfilme, die fast allesamt in den Weiten des unterirdischen Königreichs spielten.
    Aruula, die nebenher die heiligen Linien auf ihrem Körper nachzog, wollte immer wieder, dass Matt auf den Horrorstreifen zurückschaltete, in dem tapfere agarthische Soldaten mit Lasergewehren und Schwertern gegen riesige, schleimige weiße Würmer kämpften. Die Biester krochen aus den

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