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293 - Running Men Blues

293 - Running Men Blues

Titel: 293 - Running Men Blues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Seidel
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in einem Meer voller Gefahren. Black nickte zufrieden. Die Running Men waren vor Ort!
    ***
    Nächte später, vor dem Pentagon
    »Halt! Wer da?«, bellte der Wachhabende am Eingang. Eine vermummte Gestalt stapfte heran, dem Umriss nach ein Mann mittlerer Größe und normalem Gewicht. Er blieb außerhalb des Lichtkreises stehen, den die Gebäudebeleuchtung in den Schnee warf.
    »Mein Name ist Sergeant Horn«, sagte er und öffnete seinen Umhang. Man konnte die Uniform sehen, die Rangabzeichen und das Namensschild. »Es ist mir gelungen, Kontakt zu Mr. Black aufzunehmen.«
    »Kommen Sie herein!«, rief der Wachhabende überrascht und wies einladend auf die breite Eingangstür.
    »Machen Sie sich nicht lächerlich!« Horn schloss das schwarze Cape. »Sie können Kroow ausrichten, dass ich weiß, wo sich die Running Men heute Nacht aufhalten. Wenn er diese Information haben will, soll er jemanden herschicken.« Urplötzlich riss er eine Hand aus dem Umhang. Ein Messer blitzte auf. »Und keine Tricks!«, warnte Horn. »Ich lasse mich nicht von Kroow anstechen. Eher töte ich mich selbst.«
    »Schon gut!«, sagte der Wachhabende erschrocken. »Warten Sie hier. Ich bin gleich zurück.« Sprach's und rannte los, durch den Flur des Pentagons zu Kroows Refugium.
    Das Monster sah so unheimlich aus! Sein Körper verlor in den Ruhephasen alle menschliche Form. Wie eine lebende Glocke thronte es im Innenhof. Nach allen Seiten liefen Tentakel ab, kaum zu erkennen unter dem Schnee, und doch jederzeit bereit, zuzuschlagen.
    Der Wachhabende hielt respektvollen Abstand, während er Meldung machte.
    Kroow reagierte unerwartet gelassen. »Horn wagt sich nicht in meine Nähe? Nun gut - schicken Sie jemanden rauf zu Wallace! Er soll sich anhören, was der Sergeant zu berichten hat«, befahl er. »Ich bin sicher, Wallace wird sich freuen, wenn er mit einem Menschen reden darf.« Kroow zog ein Tentakel vor seine Augen und betrachtete mit Hingabe die scharfe Spitze. »Und anschließend bringen Sie ihn her zu mir.«
    Jethro Wallace war nicht ansatzweise erfreut, als ihn der Wachhabende ins Freie stieß. Ausgezehrt und frierend trat er vor die verhüllte Gestalt. Er machte keinen Hehl daraus, was er von Verrätern hielt. »Sie sind Sergeant Horn?«, fragte er angewidert.
    »Der bin ich«, kam es flüsternd zurück. Horn hielt den Kopf gesenkt, verbarg sein Gesicht im Schatten einer Kapuze. Außer einem Bart war nichts zu erkennen.
    »Sie sollten sich schämen!« Wallace spuckte in den Schnee. »Zeigen Sie sich wenigstens, wenn Sie anständige Männer verraten!«
    »Ich bin nicht hergekommen, um moralische Aspekte zu diskutieren«, flüsterte Horn. »Hören Sie sich einfach an, was ich zu sagen habe!«
    Der Bürgermeister wollte ihn stoppen, doch es war zu spät. Horn verriet ihm ein geplantes Treffen der Running Men. Ohne Zögern, völlig emotionslos.
    Wallace wusste, dass er keine Chance hatte, die fatale Information für sich zu behalten. Hass und Verzweiflung kochten in ihm hoch, als er begriff, warum Kroow ausgerechnet ihn vor die Tür geschickt hatte: Black würde sterben, sobald das Monster erfuhr, wo es ihn finden konnte - und er, Wallace, musste fortan mit der Schuld am Tod des Freundes leben. Denn letztlich würde er es sein, der den Running Man verriet, nicht Horn.
    »Du verfluchtes Piig!« Wallace knallte dem Verhüllten eine Faust ans Kinn. Horn taumelte und fiel, Wallace setzte nach. In der Dunkelheit vor dem Pentagon prügelten die beiden wütend aufeinander ein, bis der Wachhabende den Spuk beendete. Er packte Wallace am Kragen, zerrte ihn von Horn herunter. Der zögerte nicht lange, warf sich herum und lief davon.
    Kroow empfing seinen Gefangenen mit einer zynischen Bemerkung. »Meine Güte - Sie bluten ja, Bürgermeister!« Dann stach er ihn an und lauschte.
    »Um Mitternacht am Lincoln Memorial« , wiederholte er laut, zog die Tentakelspitze aus Wallaces' Nacken und klopfte ihm damit auf die Schulter. »Danke für die gute Nachricht, Mann! Black ist wie erwartet auf meinen Scheinsoldaten hereingefallen! Es hat richtig Spaß gemacht, Horns Überlaufen zu inszenieren.«
    Widerstandslos ließ sich Wallace abführen. Er wurde in einem leergeräumten Büro im fünften Stock festgehalten, so weit wie möglich von General Garrett entfernt.
    Auf dem Weg nach oben hörte er, dass Kroow mobil machen ließ. Alle verfügbaren Einheiten sollten mit ihm ausrücken, um die Running Men dingfest zu machen. Den verhassten Black wollte Kroow

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