Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
3 - Wächter des Zwielichts

3 - Wächter des Zwielichts

Titel: 3 - Wächter des Zwielichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sergej Lukianenko
Vom Netzwerk:
des Vampirs Viteszlav noch nicht das schlimmste.«
    »Was könnte denn noch schlimmer sein als ein Anderer, der spielend einen Hohen umbringt?«, fragte Sebulon.
    »Das Fuaran«, antwortete Edgar nur. »Das Fuaran, dessentwegen er ermordet worden ist.«

 Zwei
    Sebulon grinste. Die Worte Edgars, das war nicht zu übersehen, nahm er auch nicht ansatzweise für bare Münze.
    Geser wiederum schien wütend zu werden. Kein Wunder. Erst war ich ihm mit dem Fuaran gekommen, jetzt der Inquisitor.
    »Verehrter ... europäischer Inquisitor.« Nach kurzem Zögern hatte der Chef doch noch eine in Maßen bösartige Anrede gefunden. »Ich interessiere mich nicht weniger als Sie für Mythologie. Unter Hexen sind die Erzählungen über das Fuaran sehr verbreitet, aber wir sind uns doch wohl einig, dass dies nur ein Versuch ist, der eigenen ... Kaste mehr Glanz zu verleihen. Vergleichbare folkloristische Erzählungen sind auch bei Werwölfen, Vampiren und sonstigen Anderen in Umlauf, deren Schicksal es ist, eine untergeordnete Rolle in unserer Gemeinschaft zu spielen. Doch wir stehen hier vor einem realen Problem und sollten uns nicht im Dickicht alten Aberglaubens verlieren...«
    »Ich verstehe Ihren Standpunkt, Geser«, unterbrach Edgar ihn. »Aber die Sache ist die, dass Viteszlav sich vor zwei Stunden mit mir in Verbindung gesetzt hat, indem er mich auf meinem Handy angerufen hat. Er hatte Arinas Sachen überprüft und war dabei unversehens über das Geheimversteck gestolpert. Kurz gesagt... Viteszlav war völlig aufgelöst. Er hat behauptet, im Versteck liege das Fuaran. Und dass es echt sei. Ich... muss zugeben, dass ich das Ganze mit Skepsis aufgenommen habe. Viteszlav ließ sich leicht beeindrucken.«
    Geser schüttelte zweifelnd den Kopf.
    »Ich bin nicht sofort hergekommen«, fuhr Edgar fort. »Vor allem weil Viteszlav gesagt hatte, dass er Mitarbeiter der Inquisition aus der Absperrung abziehen werde.« »Hat er denn vor etwas Angst gehabt?«, fragte Sebulon scharf.
    »Viteszlav? Ich glaube, vor nichts Konkretem. Das ist einfach die übliche Prozedur, wenn derart starke Artefakte entdeckt werden. Ich hatte gerade die Überprüfung der Posten beendet und mit Konstantin gesprochen, als unsere Mitarbeiter uns darüber informierten, dass sie sich um das Haus herum aufgestellt hätten, Viteszlavs Anwesenheit aber nicht spürten. Daraufhin habe ich sie angewiesen, ins Haus zu gehen. Sie haben mir mitgeteilt, dass im Haus niemand sei. Das hat mich ...« Edgar stockte. «... leicht irritiert. Warum sollte sich Viteszlav vor seinen Kollegen verstecken? Ich habe mir Kostja geschnappt, und wir beide sind so schnell wie möglich hergekommen. Es hat etwa vierzig Minuten gedauert, denn wir wollten nicht durchs Zwielicht gehen, da wir möglicherweise all unsere Kraft brauchen würden. Und unsere Kollegen konnten für uns kein ordentliches Portal aufhängen, da es hier nur so von magischen Artefakten strotzt...« »Verstehe«, sagte Geser. »Weiter.«
    »Das Haus war abgeriegelt worden, zwei Mitarbeiter hatten drinnen Posten bezogen. Zusammen mit diesen beiden haben wir das Geheimversteck betreten und dort die Überreste von Viteszlav entdeckt.«
    »Wie lange ist Viteszlav ohne Schutz gewesen?«, erkundigte sich Geser. Immer noch ungläubig, doch jetzt zumindest mit einem Anflug von Interesse. »Etwa eine Stunde.«
    »Und dann haben die Inquisitoren noch vierzig Minuten lang seine Leiche bewacht. Sie sind zu sechst gewesen, alle vierte und dritte Kraftstufe.« Geser runzelte die Stirn. »Ein starker Magier hätte an ihnen vorbeigehen können.«
    »Wohl kaum.« Edgar schüttelte den Kopf. »Ja, sie stehen auf der vierten und dritten Stufe, nur Roman schafft es mitunter, wenn er sich anstrengt, auf die zweite. Aber sie sind mit unseren Wachamuletten ausgerüstet. Selbst ein Großer wäre nicht an ihnen vorbeigekommen.« »Also muss der Mörder vor ihnen hier gewesen sein, oder?« »Vermutlich«, gab Edgar ihm Recht.
    »Und zwar ein Magier, der relativ stark sein muss, damit er einen Hohen Vampir so schnell ermorden kann ...«, Geser schüttelte den Kopf. »Ich habe nur einen Kandidaten.«
    »Die Hexe«, murmelte Sebulon. »Wenn sich das Fuaran tatsächlich in ihrem Besitz befand, dann könnte sie deswegen zurückgekehrt sein.«
    »Erst lässt sie es hier, und dann kommt sie deswegen zurück?«, rief Swetlana aus. Mir war klar, dass sie versuchte, Arina zu verteidigen. »Das ist unlogisch!«
    »Anton und ich haben sie verfolgt«, antwortete

Weitere Kostenlose Bücher