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3 - Wächter des Zwielichts

3 - Wächter des Zwielichts

Titel: 3 - Wächter des Zwielichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sergej Lukianenko
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hinaus.
    Die Inquisitoren empfingen uns mit dermaßen misstrauischen Blicken, als verdächtigten sie uns, alle Dunklen umgebracht zu haben. Geser nahm es gelassen hin.
    »Wir ziehen uns zu einem Gespräch zurück«, warf er ihnen achtlos hin, während er sich zur Tür wandte. Die Inquisitoren wechselten beredte Blicke, erhoben jedoch keine Einwände. Nur einer steuerte auf das Geheimversteck zu. Doch da hatten wir das Haus der Hexe bereits verlassen.
    Hier, in der Tiefe des Waldes, kam es mir vor, als sei es noch nicht einmal Morgen. Ein geheimnisvolles Halbdunkel, ganz wie in den frühen Dämmerstunden. Verwundert blickte ich nach oben. Und bemerkte, dass der Himmel in der Tat unnatürlich grau aussah, als blicke ich ihn durch eine Sonnenbrille an. So wirkte sich in unserer Welt also der magische Schutzschild aus, den die Inquisitoren aufgestellt hatten.
    »Alles geht den Bach runter ...«, murmelte Geser. »Alles ganz falsch...«
    Sein Blick huschte von mir zu Swetlana und zurück. Als könne er sich nicht entscheiden, wen von uns beiden er jetzt brauchte. »Hat sie das Fuaran wirklich gehabt?«, fragte Swetlana.
    »Anscheinend ja. Anscheinend existiert dieses Buch.« Geser verzog das Gesicht. »Wie dumm... wie unschön...«
    »Wir müssen die Hexe finden«, sagte Swetlana. »Wenn Sie wollen...« Geser schüttelte den Kopf. »Nein, das will ich nicht. Arina muss entkommen.«
    »Das weiß ich.« Ich fasste nach Swetlanas Hand. »Wenn man Arina fasst, könnte sie sagen, wer dieser Lichte war...«
    »Arina weiß nicht, wer dieser Lichte gewesen ist«, fiel Geser mir ins Wort. »Dieser Lichte kam in einer Maskierung zu ihr. Sie könnte einen Verdacht haben, etwas ahnen, vielleicht sogar überzeugt sein, aber sie hat keine Beweise. Nein, was weitaus schlimmer ist...« Plötzlich durchschaute ich alles. »Das Fuaran?«
    »Ja«, meinte Geser nickend. »Deshalb würde ich euch bitten...«
    Bevor er den Satz beendete, sagte ich schnell: »Wir wissen nicht, wo Arina ist. Das stimmt doch, oder, Swetlana?« Swetlana blickte finster drein, nickte aber.
    »Danke«, sagte Geser. »Das war das Erste. Jetzt zum Zweiten. Wir müssen das Fuaran finden. Um jeden Preis. Vermutlich wird ein Suchtrupp gebildet. Ich möchte, dass von unserer Seite Anton daran teilnimmt.« »Ich bin stärker«, sagte Swetlana leise.
    »Das spielt in dem Fall keine Rolle.« Geser schüttelte den Kopf. »Nicht die geringste. Außerdem brauche ich dich hier, Swetlana.« »Wozu?«, wollte Swetlana misstrauisch wissen.
    Einen Moment lang zögerte Geser. Dann sagte er: »Um im Notfall Nadja zu initiieren.«
    »Das kommt überhaupt nicht in Frage!«, sagte Swetlana mit eisiger Stimme. »In ihrem Alter und mit ihrer Kraft kann sie noch keine Andere werden!«
    »Möglicherweise bleibt uns nichts andres übrig«, murmelte Geser. »Swetlana, die Entscheidung triffst du. Ich bitte dich nur, dass du in der Nähe des Kindes bleibst.«
    »Da mach dir mal keine Gedanken«, zischte Swetlana. »Ich werde sie nicht aus den Augen lassen.«
    »Richtig so.« Geser lächelte und ging wieder zum Haus zurück. »Kommt, jetzt beginnt unser Rat in Fili.«
    Kaum hatte sich die Tür hinter ihm geschlossen, als Swetlana sich mir zudrehte. »Kannst du dir einen Reim darauf machen?«, fragte sie mit allem Nachdruck.
    »Geser hat seinen Sohn nicht finden können«, meinte ich. »Der ist nämlich wirklich nur ein Mensch gewesen! Und erst vor kurzem zum Anderen geworden.« »Arina?«
    »Sieht so aus. Sie ist aus ihrem Winterschlaf erwacht und hat sich orientiert. Hat in Erfahrung gebracht, wer jetzt der Chef bei welcher Wache ist...«
    »Und hat das Fuaran benutzt, um Geser insgeheim ein kleines Geschenk zu machen? Um seinen Sohn in einen Anderen zu verwandeln?« Swetlana zuckte die Achseln. »Das glaub ich nicht. Weshalb hätte sie das tun sollen? So dick ist ihre Freundschaft doch wohl nicht, oder?«
    »Was heißt, weshalb? Jetzt wird Geser alles daransetzen, damit Arina nicht gefunden wird. Das ist ihre Rückversicherung, oder etwa nicht?«
    Swetlana kniff die Augen zusammen. Dann nickte sie. »Aber was ist, wenn die Tagwache...«
    »Woher wollen wir wissen, was sie im Hinblick auf Sebulon unternommen hat?« Ich zuckte mit den Schultern. »Irgendwie glaube ich, dass auch die Tagwache es mit der Suche nach der Hexe nicht übertreiben wird.«
    »Das ist doch ein durchtriebenes Weibsbild«, sagte Swetlana ohne jede Häme. »Ich hätte Hexen nicht so unterschätzen dürfen! Durchschaust du

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