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3 - Wächter des Zwielichts

3 - Wächter des Zwielichts

Titel: 3 - Wächter des Zwielichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sergej Lukianenko
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war, Swetlana war als erste Lichte eingetroffen - und hatte im Namen der Nachtwache gehandelt. Der Dienst hatte sie zurück, wenn man so wollte. »Sollen wir Sie informieren?«, fragte Edgar. Geser nickte. »Und Gorodezki?«, fragte Edgar. »Bleibt bei mir.«
    »Das ist Ihr gutes Recht.« Edgar nickte mir zu. »Also, wir haben es hier mit einem außergewöhnlichen Zwischenfall zu tun...« Warum verständigte er sich mit Worten?
    Ich versuchte Swetlana danach zu fragen, streckte mich gedanklich nach ihr aus... Und schlug gegen eine blinde Mauer.
    Die Inquisition hatte die Gegend blockiert. Deshalb hatte man Geser angerufen, statt sich telepathisch mit ihm in Verbindung zu setzen. Worum es hier auch gehen mochte, sollte geheim bleiben. Die nächsten Worte Edgars bestätigten meinen Gedanken.
    »Da das, was hier geschehen ist, strengster Geheimhaltung unterliegt«, sagte Edgar, »bitte ich alle Anwesenden, ihren Schutz aufzugeben und sich für die Markierung mit dem Straffeuer bereitzuhalten.«
    Ich schielte zu Geser hinüber, der bereits sein Hemd aufknöpfte. Sebulon, Swetlana, Kostja und sogar Edgar - alle entkleideten sich!
    Ich fand mich damit ab und zog meinen Pullover aus. Kriegte also auch ich jetzt das Straffeuer...
    »Wir, die hier Anwesenden, schwören, niemals irgendwo jemanden darüber zu informieren, was wir im Zuge der Untersuchung dieses Vorfalls in Erfahrung bringen, abgesehen vom obersten Tribunals der Inquisition als einziger Ausnahme«, sagte Edgar. »Ich schwöre!« »Ich schwöre«, sagte Swetlana und fasste mich bei der Hand. »Ich schwöre«, flüsterte ich.
    »Ich schwöre, ich schwöre, ich schwöre ...«, erklang es von allen Seiten.
    »Wenn ich dieses Geheimnis preisgebe, möge mich die Hand des Straffeuers vernichten!«, schloss Edgar.
    Seine Finger loderten in blendend roten Strahlen auf. In der Luft schien der brennende Abdruck einer Hand zu hängen, die in einzelne Schichten zerfiel, um flackernd zwölffach auf uns zuzukommen. Sehr langsam - und nichts jagte mir eine derartige Angst ein wie diese Bedächtigkeit.
    Als Ersten berührte das Zeichen des Straffeuers Edgar selbst. Das Gesicht des Inquisitors verzog sich, auf seiner Haut leuchteten für einen kurzen Moment noch weitere solcher glutroten Abdrücke auf. Offenbar tat das weh...
    Geser und Sebulon nahmen die Einbrennung des Zeichens stoisch hin. Wenn meine Augen mich nicht täuschten, überzog bereits ein dichtes Netz dieser Zeichen ihren Körper. Einer der Inquisitoren winselte auf. Offenbar tat das sehr weh...
    Dann kam ich an die Reihe und begriff, dass ich mich geirrt hatte. Das tat nicht sehr weh - das war unerträglich! Als ob man mich mit einem glühenden Brandeisen kennzeichnete. Und mich dabei nicht nur an einer Stelle brandmarkte, sondern das Feuer durch meinen ganzen Körper jagte.
    Sobald sich der blutige Schleier vor meinen Augen gehoben hatte, bemerkte ich zu meinem Erstaunen, dass ich mich - im Gegensatz zu zwei Inquisitoren - immer noch auf den Beinen hielt.
    »Und da heißt es, eine Geburt sei schmerzhaft...«, sagte Swetlana leise, während sie ihre Bluse zuknöpfte. »Ha...«
    »Ich möchte daran erinnern... Wenn das Zeichen zum Einsatz kommt, wird es weitaus schmerzhafter sein ...«, murmelte Edgar. In den Augen des Dunklen standen Tränen. »Das ist zum Wohle der Allgemeinheit.«
    »Genug der schönen Worte!«, unterbrach ihn Sebulon. »Wenn du hier nun schon mal das Sagen hast, dann benimm dich auch entsprechend.« In der Tat, wo war Viteszlav? War er trotz allem nach Prag abgeflogen?
    »Wenn Sie mir jetzt bitte folgen wollten«, meinte Edgar, der immer noch ein gequältes Gesicht machte. Dann ging er zur Wand.
    Ein Geheimversteck kann man auf verschiedene Weise anlegen. Ganz banal als magisch maskierten Safe in der Wand, aber auch im Zwielicht, gesichert durch etliche mächtige Zauber.
    Dieses Versteck war recht originell. Als Edgar in die Wand schlüpfte, tat sich vor ihm für einen kurzen Moment ein schmaler, irgendwie nicht für einen Menschen gedachter Spalt auf. Sofort erinnerte ich mich an Jene heimtückische und komplizierte Methode, diese Mischung aus Magie der Illusion und Magie der Verschiebung. Aus einem begrenzten Raum, zum Beispiel aus einem Zimmer, wird ein Stück entfernt - hier schmale Streifen aus der Wand - und magisch zu einer einzigen »Kammer« verbunden. Eine recht komplizierte und gefährliche Sache, aber Edgar trat ruhig in das Geheimversteck ein.
    »Alle passen da nicht rein«,

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