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301 - Libretto des Todes

301 - Libretto des Todes

Titel: 301 - Libretto des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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Überlegungen tauchte direkt vor ihm der Schatten eines Mannes auf. Matt wollte noch stoppen, aber es war zu spät – er prallte fürchterlich mit ihm zusammen.
    Matt hatte das Gefühl, gegen eine Mauer gelaufen zu sein. In seinem Kopf dröhnte es, während er im Gleichklang mit dem Fremden zu Boden ging. Als er dalag, flimmerte eine Galaxie roter Sterne vor seinen Augen.
    Kein Fremder. Matt hatte im letzten Moment erkannt, dass er gegen sich selbst gerannt war! Er schüttelte den Kopf, um die Benommenheit zu vertreiben. Tatsächlich, er war gegen einen riesigen Spiegel geprallt!
    Damit war das Geheimnis, warum die Bühne des Probenhauses so groß wirkte, gelöst. Es war nichts als eine optische Täuschung.
    Die Gejagudoos, die Matt wittern konnten, waren erneut heran – unterirdisch! Er fühlte an den Vibrationen, dass einer direkt unter ihm war, und rollte sich zur Seite. Keinen Meter neben ihm bohrten sich die Hornplatten aus dem Boden. Matt rappelte sich auf und rannte zurück. Er musste das verlorene Schwert erreichen; nur damit hatte er noch eine Chance!
    Dem zweiten Angreifer, der vor ihm in die Höhe wuchs, wich er mit einem Haken, der einem Gerul alle Ehre gemacht hätte, seitlich aus. Als er Sieg fast erreicht hatte, sah er Xij aufrecht an einem Felsen stehen. Sie bedeutete ihm mit Gesten, zu ihr zu kommen, und hielt dabei etwas in der Hand.
    Gram!
    Sekunden später war Matt bei ihr. Sie streckte ihm das schrundige Schwert entgegen. »Nimm das«, krächzte sie. »Damit wirst du gewinnen.«
    Matt hatte seine Zweifel, fragte aber nicht weiter nach. Er vertraute Xij. Als die erste Erdschlange erneut auf Stichweite heran war, ließ Matt sich auf die Knie fallen, um unter den Hornplatten und dem Maul den Hals der Bestie treffen zu können.
    Sein Stich kam präzise. Aber Gram ritzte die Haut unter dem schwarzen Fell nur – und brach ab!
    Im selben Moment brach die zweite Erdschlange aus dem Boden. Doch dieses Mal hatte sie es auf Xij abgesehen. Das riesige Maul stülpte sich über die junge Frau!
    Matt schrie wie von Sinnen. Er sprang auf und ging mit der abgebrochenen Klinge auf die Erdschlange los. Zuerst rammte er sie mit voller Wucht. Tatsächlich flog sie ein Stück zur Seite und ihr Maul gab Xij wieder frei. Matt war nun ganz dicht dran. Immer wieder stach er dem Gejagudoo Grams abgebrochene Klinge in Kopf und Hals.
    Dabei wurde ihm gar nicht bewusst, dass die erste Erdschlange reglos am Boden lag. Das merkte er erst, als auch die zweite plötzlich lautlos zusammensank und liegen blieb.
    Matt konnte es kaum glauben. Er überzeugte sich, dass beide Angreifer tot waren, dann setzte er sich keuchend zu seiner Gefährtin. Sie kämpfte, um bei Bewusstsein zu bleiben.
    »Was ist mit Gram?«, fragte er.
    »Nicht... das beste Schwert... aber... vergiftet«, flüsterte Xij.
    Breitbeinig saß Matt da und nickte. »Woher hast du das gewusst?«
    »In der Sage... hat der Riese Fafnir auf der Gnitaheide sein Gold bewacht... und ist dabei langsam zum Lindwurm... mutiert.« Xij brachte so etwas wie ein Lächeln zuwege. »Dann ist Siegfried gekommen... und hat mit seinem Schwert Gram... Fafnir getötet. Als ich Gram gesehen habe, wusste ich... wusste ich gleich, dass dieses Schwert... gegen einen... einen Lindwurm eingesetzt werden kann.«
    Matt schüttelte fassungslos den Kopf. »Ohne dein Wissen hätten uns die Erdschlangen wahrscheinlich erwischt.«
    Xij grinste erneut. »Und dabei... heißt das Schwert bei Wagner... nicht mal Gram, sondern... Notung. Aber ich kenne es... aus der nordischen Mythologie.«
    »Dann bedanke ich mich bei dem Wikinger, der du früher sicher auch mal warst«, scherzte Matt. Er erhob sich und begann das Landschaftsbild nach einem Ausgang abzusuchen. Zu seinem Schrecken fand er immer wieder abgenagte Menschenknochen und Leichenteile, die von Gejagudoo-Schleim mumifiziert worden waren. Wie viele Menschen waren hier den Bestien schon zum Opfer gefallen?
    Dann sah er in die Löcher, die die Gejagudoos gerissen hatten – und wurde fündig. Unter der Bühne erstreckte sich in etwa zwei Metern Tiefe eine weitere Ebene, auf der sich die Erdschlangen bewegt hatten. Als Matt gerade hinunterspringen wollte, zuckte er erschrocken zurück. Das grinsende Gesicht eines Nosfera erschien unter ihm, direkt hinter der Messerlanze, die sich ihm entgegen reckte.
    »Du bleibst schön da oben, verstanden?«, zischte der Blutsauger.
    Matt wollte es nicht auf einen weiteren Kampf ankommen lassen. Es war ohnehin an

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