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307 - Späte Vergeltung

307 - Späte Vergeltung

Titel: 307 - Späte Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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Boden und machte sich keuchend über sie her.
    Francescas Augen wurden groß. Angst lag plötzlich darin, und sie wehrte sich mit Händen und Füßen gegen seine Attacken. »Ich will das nicht«, bettelte sie.
    Doch Chan war nicht bereit, von ihr abzulassen. Je mehr sie sich wehrte, desto brutaler wurde er. »Gleich, meine wilde Kleine, bin ich am Ziel«, keuchte er.
    Sie schrie voller Panik, als sie ihre Unschuld zu verlieren drohte, die sie eigentlich einem anderen schenken wollte.
    Blanke Wut überschwemmte den Kerl, der auf ihr lag und nun brutal in sie drang. » Ich bin der Mann deiner Träume, das hast du doch zu mir gesagt, du Miststü....«
    Bevor es zum Alleräußersten kam, war er plötzlich verschwunden – löste sich von einem Moment zum nächsten auf wie ein Geist.
    Francesca blieb völlig verstört zurück und wusste nicht, ob sie wachte oder träumte. Doch Chan blieb verschwunden. Und natürlich glaubte ihr niemand, dem sie davon berichtete; natürlich ohne Details zu erwähnen.
    Dass Chan keineswegs ihrer Einbildung entsprungen war, zeigte sich einige Tage später – als er sein brutales Werk auf einer Gondel vollendete, nachdem er Francesca durch halb Venedig gejagt hatte. Sie blieb schluchzend auf den Planken liegen, geschändet und entehrt. Sie hasste Chan, wie sie noch keinen Menschen gehasst hatte, und sie schwor ihm fürchterliche Rache, sollte sie je die Gelegenheit dazu bekommen...
    »Was hast du?«, drang von irgendwoher eine Stimme in ihr Bewusstsein.
    »Was?«, keuchte sie.
    Matt sah sie besorgt an. »Du warst gerade für ein paar Momente weggetreten. Und dann hast du gegrunzt wie eine Wisaau. Geht’s dir wirklich gut?«
    Xij lächelte verzerrt. »Ja, klar. Irgendwie war ich mit meinen Gedanken in Gilam’esh’gad. Die Erinnerungen überkommen mich manchmal so... stoßweise, weißt du? Kein Problem.«
    Ich krieg dich an den Eiern, Chan, du Mistkerl! Ich schneide sie dir höchstpersönlich mit einem glühenden Messer ab. Spürst du, dass ich bereits auf dem Weg zu dir bin...?
    Die nächsten Tage verliefen kaum anders als die vorangegangenen. Nachdem sie Fakik und Comray passiert hatten, erreichten die beiden Reisenden schließlich Canduly Castle. Es war später Nachmittag, als sie die beiden Rundtürme von Rulfans Burg zum ersten Mal von einer Anhöhe aus sahen. Auf dem linken Turm wehte eine Fahne in der kalten klaren Luft, in der bereits der Geruch von Schnee hing.
    Eine halbe Stunde später bretterte PROTO die kaum bewaldete Anhöhe hinauf, auf der die Burg lag. Canduly Castle sah anders aus, als Matt und Xij es in Erinnerung hatten. Außen an der westlichen Burgmauer erhoben sich jetzt zusätzlich die Grundmauern eines hohen Gebäudes, das bis dicht an den Burggraben heranreichte. Auch das Dachgerüst war zum Teil schon aufgerichtet.
    »Das soll wohl der Hort des Wissens werden«, sagte Matt und grinste, als die rund dreißig Personen, die dort beschäftigt waren, bei PROTOS Anblick ihre Tätigkeiten abrupt einstellten und zu ihnen herüber starrten.
    Rulfan war an seinen langen weißen Haaren sofort zu erkennen. Der Albino saß mit nacktem Oberkörper auf einem Dachbalken und nagelte dort etwas an. Auch Meinhart Steintrieb, der geniale Erfinder aus Ostdeutschland, war mit seinen überbordenden Körpermaßen nicht zu übersehen. Er saß mit Turner, dem Sohn des Haushälterpaares, der nun bereits fünfzehn Jahre alt sein musste, etwas abseits. Sie schienen an etwas herumzubasteln. Xij glaubte den Modellhubschrauber zu erkennen, mit dem er die bionetische Chimäre Kroow angegriffen hatte und der dabei zu Bruch gegangen war.
    Turner, der sein feuerrotes Haar schulterlang trug, erhob sich, wedelte mit einem Kurzschwert, schien einen Freudenschrei auszustoßen und rannte PROTO entgegen.
    Gleich darauf kam es zur großen Begrüßung. Hände wurden lachend geschüttelt, Schultern feixend geklopft und Brustkörbe fast zerquetscht.
    »Willkommen in meinem Reich, ihr beiden«, begrüßte Rulfan die Neuankömmlinge und umarmte sie schweißüberströmt. »Ich hoffe, ihr bleibt ein paar Tage.«
    »Natürlich.«
    »Habt ihr von Aruula gehört?«, fragte der Albino plötzlich und seine Stimme kühlte dabei gleich um mehrere Grade ab.
    Eine steile Falte erschien auf Matts Stirn. »Nein. Und du?«
    »Auch nicht. Deshalb frage ich ja.« Rulfan wandte sich wieder um und schaute in den Burghof. »Ah, da kommt mein geliebtes Weib mit Verpflegung. Sie wird sich um euch kümmern. Mich müsst ihr noch einen

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