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316 - Die Pest in Venedig

316 - Die Pest in Venedig

Titel: 316 - Die Pest in Venedig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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zählte insgesamt zwölf. »Lauf!«, rief er Grao’sil’aana zu. Aus den Augenwinkeln sah er den Savi und sechs Wachmänner, die sie verfolgten.
    Der Savi streckte den Arm aus. »Tötet sie! Der Wachmann gehört nicht zu uns!«
    Matt hatte den Kai fast erreicht, als ein brutaler Ruck ihn herumschleuderte. Das affenartige Wesen packte ihn bei den Schultern. Schmerzhaft spürte er die Klauen durch den Stoff seiner Jacke und das Shirt darunter. Gleichzeitig umschlossen krallenbewehrte Löwenklauen Xijs Arme. Die junge Frau schrie auf und schlug um sich. »Verschwinde!«, brüllte sie auf Hydritisch. »Fort mit dir!«
    »Nein!« Matt konnte Xij nicht festhalten. Zwei weitere Wesen griffen an. Ihre hässlichen Fratzen wirkten ausdruckslos, als sie ihm seine Begleiterin entrissen und mit ihrer Beute hinaufflogen. Zu viert hielten sie Xijs Arme und Beine, als wollten sie den schlanken Leib vierteilen.
    Grao’sil’aana hatte neben ihm eins der Monster am Hals gepackt und schleuderte es ins Wasser. Ihre Gegner stießen keine Laute aus. Wie zum Leben erwachte Gargoyles agierten sie still und mit tödlicher Präzision. Schon wollten zwei weitere Schatten Matt packen und hochheben, doch es gelang ihnen nicht. Matthew griff seinerseits zu, wirbelte einen der Flügelaffen in der Luft herum.
    Aus nächste Nähe sah er in ein Gesicht, das wie die Maske des Savi bionetisch zu sein schien. Der Hydrit in Menschengestalt musste diese Kunstwesen irgendwie lenken können.
    Der Affe riss das Maul auf und zeigte spitze Zähne. Seine Flügel flatterten heftig. Matt ließ ihn los, in Richtung auf die Wachen und den Savi. Unter den überraschten Wachleuten wurden erschreckte Rufe laut. Anscheinend kannten sie die Wesen nicht, die da so unverhofft eingriffen.
    »Teufel! Dämonen!«, riefen sie durcheinander.
    »Holt die Verurteilten!«, trieb der Savi sie an. »Vorwärts!«
    Matt riss den Kopf hoch und suchte nach Xij. Eine eisige Hand griff nach seinem Herzen. Die vier bionetischen Geschöpfe trugen sie immer höher hinauf. Wenn sie Xij jetzt losließen, würde sie auf dem steinernen Platz zerschmettert werden.
    ***
    Minuten zuvor
    Xij begriff kaum, was mit ihr geschah. Manil’bud war in Panik. Die Geistwanderin versuchte immer wieder, zu ihr durchzudringen. Xij spürte instinktiv, dass die Gedanken der Hydree wichtig waren, aber es gelang ihr kaum, sich zu konzentrieren. Ihre Schläfen pochten. In ihrem Kopf wütete ein Mahlstrom. Schüttelfrost ließ sie zittern.
    Warne die anderen!, hallte Manil’buds Stimme wie von fern. Spürst du nicht die Mental-Impulse, die sich nähern?
    Impulse? Xij hatte eine vage Vorstellung, was das Wort meinte, mehr aber auch nicht. Nein.
    Manil’bud drängte sich in den Vordergrund und sprach durch sie. »Sie fliegen! Das gab es nicht auf Rotgrund. Nie auf Rotgrund. Keine Affen mit Flügeln.«
    Xij sah Bilder von fliegenden Fischschlangen, die über roten Staub hinwegschossen. Sie riss die Augen auf. Irgendetwas flog auf sie zu und packte sie!
    Wehr dich! Manil’bud versuchte Xijs Körper zu steuern. Es gelang ihr nicht. Obwohl Xij schwach war, schirmte sie sich inzwischen recht gut gegen diese Übergriffe ab.
    Xij spürte, wie Wut und Verzweiflung sie überkamen. Geh endlich weg! Du hast gesagt, du bist meine Verbündete, aber deinetwegen habe ich Fieber. Du bringst mich um!
    Der Zorn half ihr, klarer zu denken. Sie begriff, dass vier Wesen ihre Arme und Beine umklammerten und sie hoch in die Luft trugen.
    Dich bringen gerade vier Bionetik-Wesen um, Liebes, entgegnete Manil’bud kühl. Ich habe den Streiter nicht darum gebeten, in dein bewusstes Denken geholt zu werden! Wenn ich könnte, würde ich zurückkehren, aber ich kann es nicht. Vertrau mir. Überlass mir endlich die Kontrolle über deinen Körper, damit ich kämpfen kann!
    Nein! Xij wollte sich nicht aufgeben. Sie hatte zu große Angst vor dem, was geschehen würde, wenn sie sich Manil’bud ganz auslieferte. Würde ihr Bewusstsein erlöschen und es nur noch Manil’bud geben?
    Die Worte der Geistwanderin wurden immer eindringlicher. Xij, du wirst sterben, wenn du mich nicht übernehmen lässt! Du bist nicht handlungsfähig!
    Du bist der Grund, warum ich nicht handlungsfähig bin! Zornig versuchte Xij, sich zu konzentrieren. Ich bin Xij Hamlet. Das ist mein Körper, nicht deiner.
    Sie spürte Manil’buds Verzweiflung so tief wie ihre eigene. Die Situation blieb ausweglos.
    Xij, sie wollen dich fallen lassen und zerschmettern!
    Unter ihr wurde

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