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33 - Die Werwölfe von Kregen

33 - Die Werwölfe von Kregen

Titel: 33 - Die Werwölfe von Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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der drei Thaumaturgen – und von ihnen wurden sie weitergegeben und erreichten mich.
    Ich sah alles.
    Die Vorbereitungen waren abgeschlossen. Wir kamen sofort zur Sache. Eine Horde Kriegerinnen hockte hinter Felsbrocken, duckte sich gegen den staubigen Boden. Hoch über die triste Szene ragten die zerklüfteten Gipfel der hamalischen Berge des Westens.
    Die Wilden krochen näher heran, schossen, lachten und ließen sich wieder fallen. Sie schienen mit den Jikai-Vuvushis zu spielen.
    Bald mußte das Ende herangerückt sein.
    Die Mädchen waren hungrig und durstig und hatten blutunterlaufene Augen. Viele wiesen Wunden auf. Dennoch gaben sie nicht auf. Es waren Schwestern des Schwertes, und sie würden bis zum Tod kämpfen.
    Mir kam besonders unheimlich vor, daß ich die Gesichter erkannte. Ich kannte sie alle, denn hier und jetzt dienten sie als Jurukker des Wachkorps. Jinia ti Foliendorf starrte um einen Felsbrocken herum und hatte den letzten Pfeil auf der Bogensehne. Hikdar Noni Thostan, die Befehlshabende der Pastang, nahm die Mitte des lächerlichen Verteidigungsringes ein und hielt sich bereit, an jeder gefährdeten Stelle sofort zu Hilfe zu kommen. Ihre schmutzige braune Faust umklammerte das Schwert. Minci Farndion, noch nicht zum Deldar befördert, lag auf der Lauer, jeden Moorkrim aufzuspießen, der es wagen würde, über ihren Stein zu springen. Floring Mecrilli war ebenfalls zur Stelle; sie hatte noch zwei Pfeile und gab in diesem Augenblick einen an eine Gefährtin ab, deren Köcher leer war.
    Noni reagierte als erste auf das rätselhafte Phänomen. Der Blickpunkt veränderte sich auf schwindelerregende Weise, und ich schaute über die verstreut liegenden Felsbrocken, über die dahinschleichenden Gestalten der Wilden auf einen Felsvorsprung an einer kahlen Bergwand.
    Auf diesem Felsvorsprung erblühte ein Licht und wuchs an.
    Seg neben mir japste – zumindest hatte ich das Gefühl.
    Das Licht erweiterte sich. Die Strahlung wogte von der Felskante herab und segelte über die tieferliegenden Felsen. Nun sah ich einen thronähnlichen Stuhl, der auf unheimliche Weise erglühte und sich durch die Luft bewegte. Seidenbehänge wogten davon herab, flatterten aber nicht im Fahrtwind. Chavonth- und Lingfelle bedeckten auf luxuriöse Weise den Thron und die kleinen Vorstufen. Über dem Thron bildete ein juwelenbesetzter Baldachin den keilförmigen Kopf eines Dinosauriers nach, ein Gesicht, das in dämonischem Zorn nach unten zu blicken schien. Die Kiefer klafften, die Reißzähne funkelten silbern, und jedes Auge war ein rubinrot glühendes Höllenfeuer. Der Thron mit seinem Risslaca-Baldachin entfaltete eine überwältigende Wirkung, wie er da lautlos durch die Luft segelte.
    Und doch war dies alles nur Rahmenwerk für die Frau, die lässig auf dem Thron saß.
    Grün und schwarz gekleidet, übersät von kostbaren goldenen Ornamenten, lag sie halb ausgestreckt und hatte eine weiße Hand stützend unter das Kinn gehoben. Das Gesicht wies eine intensive Blässe auf. Das dunkle Haar ragte über ihrer Stirn spitz herab und sank ihr in dicken Locken auf die Schultern. Die grünen Augen, funkelnde Jadeschlitze, musterten die Szene unter ihr. Um die Stirn zog sich ein juwelenbesetztes Band und stützte in der Mitte einen keilförmigen Jadekopf, der das Maul aufgerissen hatte und dessen Rubinaugen einen bösen Blick versprühten.
    Segs Luftschnappen war unmißverständlich.
    »Csitra!«
    Der Thron schwebte über den Moorkrim dahin. Zwei oder drei dieser Wesen, mutiger oder törichter als ihre Gefährten, riskierten einen Schuß. Die Pfeile durchstießen mühelos die Erscheinung. Die Frau schloß ein wenig die mit Goldplättchen bedeckten Lider. Der Mund, ein purpurroter Blütenumriß, nahm eine schmollende Form an.
    Die Wilden brachen zusammen. Sie sackten zu Boden und rührten sich nicht mehr, unverwundet, aber tot, ausnahmslos tot.
    Die Jikai-Vuvushis starrten in die Höhe. Kein Geräusch, kein Geruch, nichts störte die Ruhe der Berge außer dem vorrückenden Phantomthron mit der Hexe aus Loh.
    Die Szene waberte und schwankte. Ich blinzelte. Schwarze und rote Lichtblitze legten sich davor, wie richtige Blitze in einer Nacht des Notor Zans. Die Felsbrocken, die Berge, die Leichen der Moorkrim, auch der Thron – alles schimmerte, als sähe ich es durch Rauch oder als Szene tief unter dem Meer.
    Csitra – wenn die Erscheinung wirklich die Hexe aus Loh aus dem Coup Blag darstellte – schickte okkulte Energien aus. Sie

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