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34 - Die Hexen von Kregen

34 - Die Hexen von Kregen

Titel: 34 - Die Hexen von Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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denn alle hier sterben sollten, nun, dann konnte ich mir für meine Reise auf die Eisgletscher Sicces keine besseren Gefährten wünschen.
    Die näher kommenden Flutmänner zeichneten sich nun als einzelne Punkte ab. Diese Punkte entwickelten Flügel und wurden zu Fluttrells; die Reiter auf ihrem Rücken, die ihre Waffen schwenkten, entwickelten menschliche Gestalt.
    Es waren beinahe dreihundert.
    Wir richteten uns ein und packten Schwerter und Speere fester. Seg hob den Bogen.
    So griffen die Flutmänner an – mit wehenden Seiden- und Fellbahnen, mit im Sonnenlicht funkelnden Rüstungspanzern, mit wehenden Standarten.

2
     
     
    Seg schoß. Wie immer leistete er Hervorragendes. Vier Pfeile schnellten von seinem Bogen, rosagefiederte Striche des Todes. Vier Flutmänner schrien auf, sanken aus dem Sattel und hingen, von den Clerketern gehalten, in den Gurten, während ihre Waffen in die Tiefe wirbelten.
    Die Flügel der riesigen Vögel bewegten rauschend die Luft. Staub wirbelte auf. Einige Flutmänner begannen zu kreisen und versuchten mit Armbrüsten in das Gewirr zu schießen. Einige meiner Männer mußten daran glauben.
    Die Mehrzahl der Luftbanditen erkannte die zahlenmäßige Überlegenheit, landete einfach und sprang aus dem Sattel der Fluttrells.
    Ich, Dray Prescot, war nicht gewillt, mir von einem Gegner – und schon gar nicht von diesen ungehängten Luftpiraten – die Taktik eines Kampfes vorschreiben zu lassen. Schon möglich, daß sie landeten und herabsprangen und Anstalten machten, uns niederzuhacken. Nath hatte die Jungs in eine Verteidigungsstellung gebracht, was auch durchaus angemessen war, solange wir mit einem Pfeilangriff rechnen mußten. Nun aber war die Lage anders ...
    Die lässige, gemächliche Art und Weise, mit der manche Leute Anstalten machen, andere zu töten, hat etwas Widerliches. Dies darf man natürlich nicht mit den sorgfältigen Vorbereitungen verwechseln, die ein Kampf erfordert, denn das Kämpfen ist eine anstrengende Aufgabe, die man nicht auf die leichte Schulter nehmen darf. Nein, ich meine, daß man diesen Flutmännern förmlich ansah, daß sie sich am liebsten mit der Zunge über die Lippen gefahren wären, während sie aus dem Sattel stiegen und ihre Nahkampfwaffen zogen. So rückten sie schließlich vor, gewillt, das kleine Spielchen zu beenden und die angenehme Androhung des Schlimmsten in die konkrete Tat umzusetzen.
    Nun ja, aber dazu sollte ihnen die Zeit knapp werden, bei den stinkenden Augäpfeln und eiternden Nasenlöchern Makki-Grodnos!
    »Formiert euch!« brüllte ich schrill los, und Nath fuhr zusammen, als hätte ich ihm einen Schlag versetzt. »Bildet eine Kampfreihe, zwei Mann tief! Bratch! «
    Die Jungs, die mit uns kämpfen sollten, stammten zu einem Teil aus der Phalanx, zu einem großen Teil aus meiner Leibwache. Man konnte sie getrost als Elitetruppen bezeichnen.
    Sie bratchten. Sie bildeten eine doppelte Reihe. Ich hatte keine Zeit, mir über die Bravour meiner Geste Gedanken zu machen, darüber, daß sie angeberisch erscheinen mochte. Ich sprang nach vorn in die Mitte und brüllte Worte wie: »Vallia! Angriff! Nehmt sie euch vor!«
    Mit gellendem Aufschrei stürmten wir auf die Horde Flutmänner los, die im Begriff stand, abzusteigen und sich auf das Blutbad zu freuen, das sie unter uns anrichten wollte.
    Eine solche Reaktion hatten die Angreifer nicht erwartet.
    In Panik gerieten sie nicht. Nein, sie waren keine haltlosen, unerfahrenen Jünglinge, die Flutmänner. Sie benutzten den Himmel zu ihren eigenen üblen Zwecken und wurden niedergekämpft, wo immer sie uns in den Weg gerieten. Sie hätten aber nie die Flucht ergriffen, nur weil wir sie angriffen.
    Diese Männer konnten sich ihre Waffen normalerweise unter den besten aussuchen. Ihre Armbrüste hätten eine tödliche Wirkung entfaltet, doch kannte ich mich gut mit Flutmännern aus und wußte: War die Armbrust erst einmal abgeschossen, der Mann im Fluttrellsattel vor lauter Kampffieber normalerweise nicht die Zeit oder Geduld zum Nachladen aufbrachte. Dabei war diese Taktik bei den Leuten sehr beliebt. Und hier und jetzt war der größte Teil soeben zum Kämpfen gelandet. Als Waffen würden sie die übliche Mischung aus Schwertern und Speeren einsetzen. Einige würden Schilde heben. Ihnen ist natürlich bekannt, daß der Schild um jene Zeit in Vallia noch eine neue Errungenschaft war. Unsere Angreifer mochten aus Havilfar stammen – damit mußte man rechnen – und kannten daher den Schild und

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