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36 - Die Omen von Kregen

36 - Die Omen von Kregen

Titel: 36 - Die Omen von Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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    Der alte Hack-und-Stich, den man mit den Fingern in der Regimentskasse erwischt hatte, verlor die Beherrschung.
    Die ersten drei Burschen warf er durch die Tavernenfenster. Die Gäste kauerten sich in die Ecken, darunter sogar Soldaten verschiedener Regimenter, die den alten Hack-und-Stich kannten und wie jeder Normalbürger mit dieser Rauferei nichts zu tun haben wollten.
    In wildem Durcheinander stürzten sich sechs seiner Kameraden auf den alten Hack-und-Stich und wippten über ihm auf und nieder wie Männer, die sich bei Sturm an einem Boot festklammerten.
    Mit rot angelaufenem Gesicht und funkelnden Augen ließ der brüllende Mann keinen Zweifel daran, daß er nicht abgeführt werden wollte.
    »Beruhige dich, Jik!« kickste der Deldar, der an einem seiner Arme hing und wie ein gefiederter Flügel auf und nieder flatterte. »Du steckst fest!«
    Weingefäße wirbelten in alle Richtungen und bedeckten den Boden mit ihren stark riechenden Getränken. Die Düfte stiegen den Kämpfenden in die Nasen. Noch hatte niemand eine spitze oder scharfe Waffe gezogen, denn es handelte sich um eine regimentsinterne Angelegenheit. Die Angehörigen der 11. Churgur wollten die Sache unter sich ausmachen. Der alte Hack-und-Stich mochte wohl seine Klebefinger in die Regimentskasse gesteckt haben, doch blieb er Jiktar Nath Javed, Regimentskommandeur, zugleich Befehlshaber über die 32. Brigade, zu denen die 11. Churgurs gehörten, und er war allgemein bekannt und beliebt.
    »Ich kann das opazverfluchte Geld bis morgen beibringen!« brüllte Jiktar Nath Javed und ließ einen stämmigen Soldaten über die Schulter abrollen. »Laßt mich los!«
    »Das nützt nichts, Jik! Schnapp dir den Fuß, Ompey! Du nimmst seinen Arm, Cwonley, den linken Arm, du Onker!«
    Krachend brach ein Tisch zusammen und ließ weitere Krüge und Flaschen in intensiv riechende Scherben gehen. »Zieht ihm den Fuß unter dem Körper weg!«
    »Ich drehe dir alle Ohren ab, du scheußlicher ...«
    So wogte der Kampf längs und quer durch die Gaststube der Taverne, die der Geflügelte Cockerell genannt wurde. Hack-und-Stich gehörte nicht zu der Sorte, die sich von sechs Gegnern niederringen ließ, selbst wenn es sich um seine eigenen stämmigen Soldaten handelte.
    »Hört mir zu, ihr verflixten Famblys! Ich werde ...«
    »Autsch!« quiekte ein Churgur, von einem Ellbogen in die Rippen getroffen. Die anderen versuchten ihr Gewicht zum Tragen zu bringen. Schließlich gelang es ihnen auf raffinierte Weise, dem Gefangenen eine Schlinge um die Knöchel zu legen und ihn umzureißen, wobei er sich an der Kante des umgeworfenen Tisches die Nase aufschlug. Im nächsten Augenblick schwärmten sie über ihn wie Ameisen über einen Honigtopf; sie hielten ihn nieder, wickelten ihn in Fesseln, banden ihn zusammen wie ein Hühnchen für den Topf.
    Da er immer weiterbrüllte, was die Kehle hergab, stopfte man ihm ein Taschentuch in den riesigen Mund und sicherte es mit einem Halstuch. Als er die Sinnlosigkeit seines Tuns erkannte, beruhigte sich der alte Hack-und-Stich. Seine Soldaten hoben ihn an wie einen zusammengerollten Teppich und schleppten ihn fort.
    Es war ein angenehmer kregischer Abend, durch den sie ihn trugen; drei kregische Monde standen hoch am Himmel und verstreuten ihr intensives rosafarbenes Licht, und der Duft von Mondblüten wurde vom Wind herangetragen.
    Passanten, die eigentlich nur Spazierengehen wollten, drehten sich um und starrten der Gruppe nach. Grimmigen Gesichts marschierten die Soldaten durch die Gassen, ihren Kommandanten auf der Schulter. Sie wußten, daß die Szene etwas Würdeloses hatte, scherten sich aber nicht darum, was Unbeteiligte denken mochten.
    Immerhin handelte es sich um eine ernste Angelegenheit. Jiktar Nath Javed, der alte Hack-und-Stich, dem vor kurzem erst das Kommando über die 32. Brigade übertragen worden war, hatte die Kasse des eigenen Regiments ausgeräubert. Nur weil die Divisionsinspektion aufgetreten war und die Differenz gefunden hatte – ach, die leere Kassenschatulle war auf die Paradewiese geworfen worden, wo alle sie sehen mußten –, nur deswegen war Jiktar Javed erwischt worden.
    Nachdem man ihn in die Zelle geworfen hatte, gab er den Widerstand auf. Knebel und Fesseln wurden entfernt, ebenso seine Gurte und Rüstungsteile und Waffen. So saß er zusammengekauert in einer Ecke, den Kopf in die Hände, die Ellbogen auf die Knie gestützt, und machte an diesem Abend keinen Ärger mehr.
    Nachdem er sich am

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