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36 - Die Omen von Kregen

36 - Die Omen von Kregen

Titel: 36 - Die Omen von Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Loriman, der sich den Hals rieb, noch einige freundliche Worte. Ich war nicht so dumm anzunehmen, er würde keine Rache nehmen wollen für die Kratzer, die seiner Ehre zugefügt worden waren.
    Dementsprechend erfreulich war es, als er plötzlich mit Nachdruck sagte: »Du bist der Mann, den man Jak den Horkandur nennt. Also gut, Jak der Horkandur, ich warne dich. Bei den Ereignissen, die vor uns liegen, mögen wir Verbündete sein; aber wenn das alles vorüber ist, wirst du mir in der Frage der Ehre Rede und Antwort stehen müssen.«
    »Einverstanden«, erwiderte ich.
    »Du bist ein dermaßen tollkühn-voreiliger Dummkopf, daß ich mich manchmal frage ...«
    Ich erkundigte mich nicht, was er meinte. Wieder antwortete ich freundlich, diesmal mit einem Zitat des Barden Larghos des Lahmen, der bereits fünfhundert Perioden tot war. Loriman runzelte die Stirn und ließ dann plötzlich auf seinem schweren borstigen Gesicht einen Ausdruck erscheinen, den ich für ein Lächeln hielt.
    »Es wird mir Spaß machen, mit dir auf Abenteuer zu gehen. Und mit dir später abzurechnen.«
    »Wenn du lebendig herauskommst.« Mit einer Kopfbewegung deutete ich auf den Khibil-Zauberer, der an Deck gekommen war und angespannt an der Reling stand und nach unten schaute. »Er wird sich seinen Sold verdienen müssen.«
    Die Antwort des Jagd-Kovs löste große Erleichterung in mir aus. Er hatte mich und neben mir auch Seg und Ortyg und Nath als Verbündete akzeptiert, Verbündete gegen die bevorstehenden Anfechtungen. Er sprach ohne jede Herablassung und diskutierte ernst unsere Aussichten und Möglichkeiten.
    Über den Khibil sagte er: »Er wurde mir sehr empfohlen. Er hat in Hamal allerlei Wunder vollbracht. Er hat große Kräfte. Außerdem einen Ring, der ihn schützt.«
    »Zweierlei, Kov. Erstens, du darfst Schutzringe nicht wichtig nehmen – auch sonst keine Schutzmittel. Zweitens. Ich vermute, nicht der hitzige Hurngal ist der eigentliche Anführer dieser Expedition, sondern du.«
    »Oh, ich glaube an magische Ringe. Aber ja, diese Expedition ist eine Folge meiner Arbeit.«
    Der Voller verlor an Höhe. Die Sonnen neigten sich dem Horizont zu, und ihr Licht lief zu einem schimmernden opalinen Dunst zusammen. Unter uns erstreckte sich der See, braun und still, und am Strand stritten sich allerlei Wasservögel.
    »Dort wachsen Würzige Rippenknacker. Man kann sie riechen. Macht bloß einen Bogen darum!«
    »Erzähl mir von dem Labyrinth!«
    Wir legten uns wieder in die Waagrechte und landeten sanft wie eine Feder. Ich gab Loriman erste Einblicke in das üble Wirken Csitras und war amüsiert über seine Antwort: »Klingt wie eine ganz normale Moder-Kopie. Das wäre nun wirklich ein Labyrinth, in dem die stärksten Herzen zu beben beginnen.«
    »Es ist schlimm genug. Die Hexe heißt Csitra. Sie hat ein Kind, einen Hermaphroditen namens Phunik.«
    »Phunik? Ich habe gerüchteweise gehört, der Hyr-Notor, der in Pandahem das Kommando führte und in Vallias besiegt und in Ruathytu vernichtet wurde, hieße Phu-Si-Yantong.«
    Als ich diesen Namen hörte – ich gebe es zu –, schlug mein Herz einen Moment lang besonders heftig.
    »Der Vater des Uhus Phunik.«
    »Dann schulde ich ihm einen schnellen und gnadenlosen Tod!«
    »Ausgezeichnet!«
    Lorimans nächste Worte sagten einiges über seinen Charakter aus.
    »Solange wir mit der Dame Hebe zusammen sind, redest du mich an, wie es sich gehört. Versäumst du das, ist unsere Verabredung hinfällig, und ich töte dich auf der Stelle.«
    »Ich bin niemals unverschämt zu Frauen«, sagte ich, »es sei denn, sie hätten es verdient.«
    Loriman hielt sich eine Hand vor den Mund. »Ich muß sagen, trotz allem spüre ich ein erstes Bedauern, daß du sterben mußt, wenn alles vorüber ist.«
    »Ach, das werden wir sehen, das werden wir sehen.«
    »Jak, wir landen!« rief Seg.
    »Aye. Der Jagd-Kov und ich sind Verbündete.«
    »Ach? Na, man muß nehmen, was man kriegen kann, um sich zu betten. Ich ziehe mich an.«
    Loriman starrte hinter Seg her. »Noch so ein Typ wie du, nicht wahr?«
    Ich empfand Freude, während ich antwortete: »O nein, Seg ist schlimmer als ich, das kannst du mir glauben!«
    Er öffnete und schloß den Mund mit einem Schnalzen. Dann sagte er: »Ehe wir eindringen, muß ich noch einiges erledigen.«
    »Ich ebenfalls. Wir sehen uns dann dort.«
    Er verfügte über eine Horde schwerbewaffneter Wächter, außerdem umgaben ihn Sklaven, Gefolgsleute und Träger, die alles organisierten. Ich

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