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36 - Die Omen von Kregen

36 - Die Omen von Kregen

Titel: 36 - Die Omen von Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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...«
    Mit einigermaßen krächzender Stimme rief der Jagd-Kov herauf: »Alles in Ordnung, du Fambly!«
    »Quidang, Notor!«
    Ich brüllte: »Sag Hurngal, daß es Zeit zum Landen ist!«
    Kein Zweifel – auf meinem Gesicht stand wieder der bekannte Ausdruck von früher, den man die teuflische Dray Prescot-Miene nennt. Loriman war ins Schwitzen gekommen. Spätestens um diese Zeit wurde ihm klar, daß man mit mir nicht leichtfertig umspringen konnte.
    Ich nutzte den Augenblick und sprach sofort weiter.
    »Hör mal, Loriman, ich bin dir nicht übel gesonnen.« Nun ja, ganz stimmte das nicht; aber seit seinem Wechsel weg von Spikatur Jagdschwert hoffte ich, daß man etwas aus ihm machen konnte. »Ich muß dir schnell etwas klarmachen. Ich habe keine Ahnung, worauf diese anderen Famblys sich ihrer Meinung nach im Coup Blag einlassen. Ich bin schon mal da drin gewesen, ebenso mein Gefährte. Als wir herauskamen, waren wir eher tot als lebendig, wir hatten Glück, überhaupt das Tageslicht wiederzusehen.« Er versuchte etwas zu sagen, doch ich fuhr fort: »Halt den Mund und hör zu! In dem Berg sitzt eine verdammte Hexe, von der ich wetten möchte, daß sie mächtiger ist als unser Khibil-Magier. Es wird eine mühselige Sache.«
    Ich hatte mir über den Jagd-Kov eine Meinung gebildet. Er war einerseits durchaus von Selbstbewußtsein verblendet, andererseits aber konnte er verflixt nützlich sein bei Kämpfen gegen Ungeheuer und Mächte von der Art, wie sie uns dort unten begegnen würden. Wenn ihm eine Aufgabe gestellt wurde, würde er sich ihrer annehmen. Ich forderte ihn gewissermaßen heraus.
    Ich beendete meinen Vortrag: »Du wirst dein Leben riskieren müssen, Loriman.«
    Er saugte die Luft an und dehnte die Brust, doch ich sah darin nicht unbedingt ein angeberisches Gehabe: Er wollte lediglich frische Luft in seine Lungen holen.
    »Du redest mich nicht an, wie es sich gehört«, sagte er mit einer Stimme, die etwas Knirschendes hatte. »Du nennst mich Notor.«
    »Ich nenne dich Onker, wenn du jetzt verzagt reagierst, du großer ... großer Onker von Kov! Begreifst du nicht, was ich dir sage?«
    Er schüttelte den Kopf, und ich machte mir plötzlich klar, daß er den Boden unter den Füßen verloren hatte und sich vielleicht zum erstenmal in seinem Leben unsicher fühlte ...
    Ich mußte es ihm irgendwie in seinen dicken Voskschädel hämmern und versuchte es einmal anders herum: »Ich bin ein vernünftiger Bursche, Kov Loriman. Ich verabscheue die Gewalt. Mir liegt nicht an der Jagd auf Wesen, die sich bewegen. Aber sollte dir so etwas Spaß machen – meinetwegen. Du wirst im Labyrinth genügend Ziele für deine Waffen finden.«
    Mit irgendwie matter Stimme, wie Bleikugeln, die auf ein Bleidach fallen, sagte er: »Ich glaube, ich habe dich schon einmal gesehen.«
    Ich ließ mir nicht das geringste Interesse anmerken. Schließlich kam es wirklich nicht darauf an, ob er noch wußte, daß ich bei der Expedition in den Moder dabei gewesen war; aber Sie wissen, ich hab einen beinahe kindischen Spaß an Verkleidungen und falschen Namen und dem Versuch, mein Licht unter den Scheffel zu stellen.
    Ohne zu überlegen, welche Folgen meine Worte haben konnten, sagte ich: »Vielleicht im Heiligen Viertel von Ruathytu? Aber egal. Wenn wir Spikatur besiegen wollen, müssen wir zusammenhalten. Ich bin dazu bereit. Du auch?«
    Er wußte durchaus, was ich meinte.
    »Ich hätte dich sofort töten sollen. Seltsam, daß ich nicht gleich nach meinen Wachen rufe.«
    »Deinen Chulik-Schuriglern?« Ich lächelte. »Deine Wachen sollen es ruhig versuchen. Hanitcha der Sorgenbringer wird sie schließlich auf dem Rückweg begleiten.«
    »Ich glaube ...«, setzte er an, aber da brüllte Rogarsh los: »Kov Hurngal will direkt am Felsen landen.«
    »Dieser störrische, blöde Cramph!« war meine erste Reaktion, ehe ich mich zusammennahm und zum Nachdenken zwang. Ich war ziemlich sicher, daß Csitra von unserer Annäherung wußte, wenn sie auch nicht ahnen konnte, daß ich Teil der Gruppe war; dies hatte mir Deb-Lu versichert. Also landeten wir und stiegen aus und begaben uns zum Eingang. Das machte keinen großen Unterschied.
    Loriman mußte erkannt haben, daß ich mir die Angelegenheit überlegt hatte, als ich mit veränderter Stimme sagte: »Na schön. Ist doch alles egal.« Denn er machte keine Bemerkung über die Wandelbarkeit meiner Einstellung.
    Als wir uns nun im Flug dem Haupteingang von Csitras Labyrinth näherten, wechselte ich mit

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