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365 Geile Nacht Geschichten 1 Juni

365 Geile Nacht Geschichten 1 Juni

Titel: 365 Geile Nacht Geschichten 1 Juni Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kooky Rooster , Sissi Kaipurgay , Nia White , Savannah Lichtenwald , Sophie R. Nikolay , France Carol
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über seinen Rücken und merke, dass sich eine Gänsehaut bildet. Wow! Also reagiert er auf mich, was mich sofort mutiger werden lässt. Ich streichle weiter, bis ich in seinem Nacken angekommen bin, mich vorbeuge, ihn sanft auf den Hals küsse.
    „Lass das“, knurrt Yannic und rückt von mir ab.
    Mich beschleicht ein ungutes Gefühl. Er ist auch tagsüber schlecht drauf, redet kaum mit mir und macht den Eindruck, als plage ihn ein schlechtes Gewissen. Kann das sein? Ich will nicht länger in Ungewissheit leben, mach die kleine Leuchte auf dem Nachttisch an und setze mich auf.
    „Was ist los mit dir?“, frage ich flüsternd.
    „Nichts“, brummt Yannic.
    „Du bist aber so anders zu mir. Liebst du mich nicht mehr?“, bohre ich nach.
    „Oh doch, ich liebe dich wie am ersten Tag“, sagt mein Schatz und seufzt leise.
    „Was ist es dann? Ich meine – du schleichst hier herum und weist mich ab – ich will wissen, was wirklich los ist.“ Vor Anspannung knete ich die Bettdecke und starre dabei auf Yannics Rücken.
    „Oh Mann David“, stöhnt mein Partner, dreht sich um und guckt mich so unglücklich an, dass mein Herz ganz weh tut. „Ich bin fremdgegangen und habe solche Angst, dass du mich deswegen verlässt. Das ist los.“
    „Fremd – gegangen?“, wiederhole ich tonlos und die Welt stürzt für mich ein.
    Ich sehe Yannic, wie er sich mit einem fremden Mann in den Laken wälzt. Sein schmaler Körper ist von Schweiß bedeckt und er lässt sich ficken … Nein, das brennt zu sehr. Ich springe aus dem Bett und schnappe mir die Decke.
    „Ich – brauche Abstand“, krächze ich und laufe ins Wohnzimmer.
    Wie konnte er nur …? Mit wem hat er es getrieben und wo? Und vor allem: Warum? Habe ich ihn vernachlässigt? Okay, die letzten Wochen war ich in der Arbeit etwas eingespannt und der Sex dadurch etwas seltener geworden. Oft hatte ich dann etwas von ‚bin gerade nicht in Stimmung‘ gemurmelt. Verdammt, jetzt gebe ich auch noch mir die Schuld. Verärgert dreh und wende ich mich auf dem schmalen Sofa und komme nicht zur Ruhe. Was, wenn Yannic das schon öfter …? Nein, dass er sich von mir nicht mehr hat berühren lassen war noch nie vorgekommen. Warum eigentlich? Er hätte doch eher noch anschmiegsamer sein müssen, um meine Vergebung zu erbetteln. Doch stattdessen hat er sich ganz zurückgezogen. Ich verstehe nichts mehr und mach die Augen zu. Irgendwann holt mich der Schlaf …

    Der folgende Tag ist so ganz anders, als alle zuvor. Yannic schleicht umher, mit verschwollenen Augen und stumm. Ich habe auch keine Lust mit ihm zu reden, möchte ihn nur schütteln und endlich Antworten bekommen, doch ich kann nicht. Alles in mir ist erstarrt, wie blitzgefroren. Auch Liebe spüre ich keine mehr, ist sie weg? Ausgelöscht durch einen Fehltritt?
    Ich gebe Yannic keinen Abschiedskuss und mache mich auf den Weg zur Arbeit, auch wenn ich wohl heute nichts erledigen werde. Mein Kopf ist voll, gleichzeitig leer und der Magen rebelliert.
    Müde sitze ich an meinem Schreibtisch, starre auf den Monitor und nehme nichts wahr außer dem bohrenden Schmerz, der meine Eingeweide aufwühlt und mich auf Pfefferminztee umsteigen lässt. Yannic und ich, ich und Yannic. Fünf Jahre sind wir jetzt ein Paar, haben schon manche Klippe umschifft und waren uns einig, dass unbedingte Treue für uns ein ‚must have‘ für eine funktionierende Beziehung ist.
    Wir haben gestritten, ein paarmal auch sehr heftig, doch es hat immer im Bett geendet. Sex zwischen ihm und mir – wow! – es war nie besser. Okay, meine Erfahrungen sind begrenzt, doch so schön wie mit Yannic war es nie und wird es nie wieder sein. Wir vertrauen uns und das macht den Sex so geil. Ich darf ab und zu dominieren und kleine Spielchen mit ihm machen. Doch das Vertrauen – es ist nun weg, ausgeblasen wie eine Kerze, von jetzt auf gleich.

    Ausgebrannt und erschöpft verlasse ich das Büro, ohne auch nur einen Handgriff getan zu haben. Zuhause – in der Wohnung ist alles still. Yannic scheint nicht da zu sein. Spontan greife ich nach einer Tasche, packe ein paar Habseligkeiten hinein, stehe dann in der Küche, in der wir so oft zusammen gekocht und gevögelt haben, auf dem Tisch, an der Wand … Es tut so weh! Ich kritzle ein paar Worte auf einen Zettel. ‚Bin weg. Brauche ein bisschen Zeit. D.‘
    Dann bin ich auch schon draußen. Ich will Yannic nicht begegnen, denn meine Faust will in sein Gesicht und das möchte ich nicht. Erst mal Abstand und Ruhe –

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