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38 - Wiedergeborenes Scorpio

38 - Wiedergeborenes Scorpio

Titel: 38 - Wiedergeborenes Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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es Funken geben.
    Doch wurde die Begegnung auf beiden Seiten mit ausgesuchter Höflichkeit zu Ende gebracht. San Caran deutete San Tuong auf sehr indirekte Weise an, er solle verschwinden und sich nicht länger in Dinge einmischen, die ihn nichts angingen. San Tuong antwortete, er sei nicht glücklich über die Art und Weise, wie San Caran die Geschäfte des Trylons führte. Die Herren befleißigten sich einer hübschen Sprache, aber ich gewann schließlich doch den Eindruck, daß Caran, der die Besitztümer so lange verwalten durfte, seine Macht nicht so ohne weiteres an den Jungen abtreten wollte, den er schon als kleines Kind betreut hatte.
    Mit zynischem Spott, der mich selbst nicht ausnahm, konnte ich mir vorstellen, daß Trylon Kuong zufrieden und wohl versorgt war und von Mädchen gejagt wurde. Immerhin hatte er Geld und Besitztümer, bei Krun! Warum sollte er sich nicht vergnügen? Wenn diese Art zu leben seine Strafe war, so sollte man meinen, müßten sich die Menschen doch in langer Schlange anstellen, um sich eine solche Strafe abzuholen. Die Wirklichkeit sah natürlich ganz anders aus. Kein Tsungfariler war gewillt, ein Leben um das andere zu warten, bis ihm der Eintritt ins Gilium gewährt wurde. So prächtig das Leben eines Paol-ur-bliems auch sein mochte, das Paradies des Gilium bot unvorstellbare Verzückungen.
    San Caran hatte den Vorteil in zweifacher Hinsicht.
    Er genoß die Freuden eines üppigen Lebens im Hier und Jetzt, und sein Eintritt in das Gilium war gebucht und gesichert.
    O nein. Er war nicht gewillt, einem Jüngling seine Macht und seinen Luxus abzutreten.
    San Caran trug eine gelbbraune Robe mit grünen Pantoffeln und entsprechender Schärpe; sein langes Gesicht zeigte einen bekümmerten Ausdruck. Ich konnte mir nicht darüber klar werden, ob der schmerzliche Ausdruck der eines Märtyrers war oder der eines Mannes, der einen unangenehmen Geruch in der Nase hatte.
    Der Besuch zeitigte nicht das geringste Ergebnis. Kuong war vor kurzem nach Makilorn zurückgekehrt, nachdem er eine gewisse Zeit in Taranik verbracht hatte, das im Westen lag. San Tuong brummte mir kopfschüttelnd zu, daß es dort Ärger, großen Ärger geben werde. »Und das schon ziemlich bald!«
    »Ich nehme an, San Hargon und San Caran sind enge Freunde?«
    »Und ob!«
    »Vielleicht legt das jetzige System«, sagte ich vorsichtig, »eine zu große Macht in die Hand des Bewahrers.«
    »Unbedingt. Die Königin hat ein offenes Ohr gehabt für Argumente, die darauf abzielen, das Gesetz zu ändern. Aber so etwas dauert immer seine Zeit.«
    »Und unterdessen ...«
    Er unterbrach mich, denn ihm schien ein weiterer Gedanke gekommen zu sein. »Caran weiß sehr wohl, daß ich die Königin beeinflussen will, das Gesetz zu ändern. Wenn Hargon einen neuen Paol-ur-bliem zu versorgen hätte, könnte er Caran und die anderen Bewahrer unterstützen. Doch Grund zur Sorge haben wir vor allem wegen der derzeitigen Politik der Königin gegenüber Tarankar.« Er schien plötzlich etwas außer Atem zu sein. »Nun ja, es steht uns nicht zu, uns da einzumischen. Was die Königin will, das will sie nun mal.«
    Später am gleichen Tage mußte Mishuro an einer Versammlung teilnehmen, und ich hatte eine Zeitlang nichts vor. Nachdem ich mit Meister Twangs prächtigem Bogen einige Übungsschüsse abgegeben hatte, spürte ich den Wunsch nach einem kleinen Getränk. Das abendliche Geschäft begann gerade, auch wenn sich Makilorn doch sehr von Ruathytu oder Vondium unterschied, und noch mehr von Sanurkazz, wofür Mutter Zinzu meine Zeugin sei!
    Bei unsicheren Wetterverhältnissen gab es hier wohl ein- oder zweimal in einem Jahrzehnt Wolken zu sehen. Die anfänglichen Dunstschleier waren nicht von der Sonne aufgezehrt worden, sondern hatten sich so weit verdichtet, daß der Abend früher kam als sonst. Ich kam gerade an Tongwan dem Langsamen vorbei, der an der Tür Wache stehen mußte, als ein Bündel Stoff auf uns zuhuschte. Wir gewahrten einen Schopf dunklen Haars, leuchtende Augen, schlanke Beine, die sich eilig unter angehobenen Röcken bewegten. »San Tuong!« rief das Mädchen. »Mord! Man ermordet Trylon Kuong!«
    Tongwan packte sie und drehte sie herum. Ich erkannte das Mädchen, das Mishuro und mir während unseres Besuches bei Kuong Erfrischungen gereicht hatte. Tränen schimmerten in ihren Wimpern, aber sie war zornig wie ein Leem.
    »Beeilt euch! Schickt Männer!« Sie versuchte sich aus Tongwans Griff zu lösen, doch er hielt sie fest. »Du

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