4 Farben platin
auf – vielleicht fühlt sich jemand ungerecht abgefunden?«
Alex zieht mich in seine Arme. »So auf Anhieb habe ich keinen Verdacht, aber ich finde, Rhys sollte dir Personenschutz zur Seite stellen, zumindest so lange, bis diese Sache mit Christina geklärt ist. Falls sie eifersüchtig ist, weiß man nie, was sie sich noch so alles einfallen lässt.« Er küsst mich auf die Stirn.
Ohne anzuklopfen, öffnet Rhys die Tür und kommt in den Raum. Als er mich in den Armen meines Bruders sieht, entgleiten ihm für einen Augenblick die Gesichtszüge, doch er fängt sich sofort wieder.
»Alexander, ich habe dich erst morgen erwartet.« Mit großen Schritten kommt er auf uns zu und küsst mich. »Hallo, Darling!«
Ich löse mich aus Ale xʼ Armen und hake mich bei Rhys unter.
»Ich bin einen Tag eher geflogen «, sagt Alex, »wir müssen die Übernahme der Taitinger-Galerien besprechen, es gibt dort Probleme.« Er erhebt sich, streicht mir über die Wange. »Wir sehen uns.«
Ich nicke ihm zu und er lässt un s allein.
»Wie geht es Trish?«, frage ich Rhys.
»Sehr gut, ich soll dich grüßen. Sie will am Mittwoch mit uns zu Abend essen.«
»Gerne.«
Ich sehe seinen skeptischen Blick. »Ich habe kein gutes Gefühl, wenn Alex dir so nahe ist.«
»Rhys, lass es los!« Wütend schleudere ich ihm die Worte entgegen.
» Trotzdem, ich bleibe bei ihm auf der Hut?« Sein Ton ist scharf.
»Mein Gott, er ist mir nie zu nahe gekommen, du machst aus einer Mücke einen Elefanten.«
»Sehr weit war er gerade nicht von dir entfernt.«
»Du weißt genau, was ich meine«, zische ich, »warum kannst du das Thema nicht endlich fallenlassen?«
Ich bin so zornig, dass ich mir meine Tasche schnappe und das Büro verlasse.
»Ach , Jaz, Schwerster Gabrielle hat ange ...«
»Jetzt nicht!«
Im Aufzug klingelt mein Handy und ich kann nur hoffen, dass es nicht Rhys ist.
»Darling«, melde ich mich unfreundlich, weil die Nummer des Anrufers auf dem Display unterdrückt wird.
»Ich brauche wohl nicht zu fragen, wie es dir geht«, erklingt Pauls Stimme und ich schließe kurz die Augen. Verdammt, warum kann er mich nicht in Ruhe lassen ? Das Geld – schießt es mir durch den Kopf.
»Nein, doch, sorry, ich war im Moment etwas abgelenkt.«
»Hast du Zeit, kannst du zu mir kommen?«
»Nach Frankfurt?«, frage ich überrascht, als ich sein leises raues Lachen höre.
»Nein, Jaz, ich bin in New York. In meiner Wohnung. Ich dachte mir, du kommst vorbei ...«
»Hältst du das wirklich für eine gute Idee?«, unterbreche ich ihn.
»Ja, ich wohne 1 Central Park South, gar nicht weit von dir,«, sagt er und legt einfach auf.
Ich falle fast aus allen Wolken. Das ist die Adresse des legendären Plaza, dem ehemaligen Grand Hotel von New York, in dem jetzt zum größten Teil Luxusappartments untergebracht sind. Rhy sʼ Appartement ist zwar teuer und exklusiv, doch diese Adresse spielt in einer anderen Liga. Sie war in den letzten Jahren oft in den Schlagzeilen und ich bin auf Pauls Immobilie gespannt.
Es ist wirklich nicht weit . Am Empfang werde ich erwartet und in den zweiten Stock gebracht. In der Tür steht Paul und lächelt.
Er trägt eine enge schwarze Jeans aber kein Oberteil, sein durchtrainierter Oberkörper lässt mich unbewusst scharf die Luft einziehen. Mehrere Lederbänder mit silbernen Anhängern hängen um seinen Hals und sein Haar fällt ihm offen über die Schulter. Mit einer Hand stützt er sich am Türrahmen ab.
»Ich wusste, dass du kommen würdest.«
Hatte ich eine Wahl? Ich schulde ihm ja nicht gerade wenig und bin froh, wenn ich das jetzt erledigen kann. Ich muss allerdings zugeben, dass mich sein Anblick ein wenig aus der Fassung bringt. Mir buchstäblich den Atem raubt. Was genau ist es an ihm, das mich so anzieht?
»Hallo Paul.« Ich habe fast Angst, dass er hört, wie stark mein Herz klopft. Als wäre ich ein Teenager auf dem ersten Date.
Er öffnet weit die Tür und lässt mich eintreten.
Weiße Marmorsäulen fallen als Erstes ins Auge, sie dominieren den Raum und passen gut zum dunklen Eichenparkett. Ein eleganter aber harmonischer Kontrapunkt. Die Höhe der Räume ist gewaltig.
»Wow«, entfährt es mir, »was für eine Wohnung. Man kommt sich vor wie in einem Museum.«
Ich kann mich gar nicht stattsehen. Paul nimmt mir die Tasche und meine Jacke ab , führt mich durch die Räume.
»Diese Wohnung muss Millionen gekostet haben.«
Er grinst wissend. »Es geht mir nicht um den Preis, sondern um das
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