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41 - Scorpio in Flammen

41 - Scorpio in Flammen

Titel: 41 - Scorpio in Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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den beiden vorstellen, wenn sie versuchten, Wild zu fangen, das sich in diese tödliche Schneise verirrt hatte.
    Doch wie Fan-Si schon gefragt hatte: Was konnten wir tun?
    Den ersten und klar auf der Hand liegenden Einfall hatte ich sofort verworfen. Die Gefahr, die dabei für die Leute auf dem fliegenden Floß bestand, war nicht annehmbar. Doch während ich mir das Gehirn nach einer besseren Idee zermarterte, kam ich stets zu der offensichtlichen Möglichkeit zurück. Die elegante Lösung eines Problems sagt mir immer zu. Wenn die Leute an Bord des Floßes sich ruhig verhielten, konnte man ihre Gefährdung auf ein annehmbares Maß verringern. Die Eleganz rührte daher, das Problem zu lösen, indem man es mit der ihm innewohnenden Tödlichkeit besiegte.
    Ließ ich die Besatzung irgendwo in der Nähe von Bord gehen, konnte sie in genau so große Gefahr geraten – sei es durch Flitchlak, Slaptras, hungrige Reptilien oder eine andere der hundert Gefahren des Dschungels –, als wenn sie bei mir auf dem fliegenden Floß blieb. Wie dem auch sei, ich war nicht in der Stimmung zu zögern. Ich wollte die Sache erledigen, und zwar schnell.
    Da ich keine andere Möglichkeit sah, traf ich also eine Entscheidung.
    »Llodi, Moggers, Larghos, Tuco – helft mir, die hinteren Baumstämme zu lösen. Durchtrennt aber nicht die Seile, wir brauchen sie, um die Stämme neu zu verschnüren.«
    Nach diesen Worten stürmte ich zum Heck des Floßes, um die hinteren Stämme aus dem Viereck zu lösen. Meine Freunde starrten mich verständnislos an, allerdings nur einen Augenblick lang, bei Krun! Nur einen Augenblick lang.
    »Fangt endlich an, ihr Horde Hulus! Bratch!«
    Sie sprangen.
    Sie folgten meinem ungeduldigen Vorbild und trugen die gelösten Baumstämme zu dem Kontrollstand am Bug. Dort wurden sie schräg über den Auftriebs- und Geschwindigkeitshebeln auf den Planken positioniert. Kürzere Hölzer bildeten die Vorderfront; man ließ lediglich einen Spalt bestehen, der groß genug war, damit ich hindurchsehen konnte. Nach kurzer Zeit war die Steuerung von einem schrägen dreieckigen Unterstand umgeben.
    »Nehmt jetzt die Seile. Bindet sie fest! So ist's richtig.«
    »Ich passe da ganz gut hinein«, sagte Rollo. »Doch wozu?«
    »Du paßt da nicht hinein«, sagte ich. »Aber ich.«
    »Aber ...«
    »Du hilfst dabei, daß jedermann im Decksunterstand verschwindet. Und laß niemanden nach draußen!«
    »Ich verstehe!« Er schleuderte es mir entgegen. »Dieser Plan ist verrückt! Der Flitchlak wird den fadenscheinigen Steuerraum in Stücke reißen, dich herauszerren und zum Mittagessen verspeisen!«
    Ich hatte keine Lust zu streiten. Ich hätte ihm sagen können, daß es den Ranken nicht leichtfallen werde, mich zu erwischen. Wenn es doch dazu kam, hatte ich mein Schwert. Doch obwohl meine Problemlösung elegant war, blieb es doch ein verrückter Plan.
    Wie ich es mir gedacht hatte, gab es die unvermeidliche Diskussion mit Trylon Kuong. Resigniert ließ ich sie über mich ergehen und versuchte, meine Ungeduld nicht zu sehr zu zeigen.
    »Ich verstehe zwar nicht ganz, was du eigentlich erreichen willst, aber ich werde dir zur Seite stehen«, sagte er in seiner offenen Art.
    Bei dieser Gelegenheit zahlte sich der Unsinn mit dem Prinzentitel einmal aus.
    »Das Angebot ist deinem Mut angemessen, Trylon. Doch ich bin hier der Prinz, und diese Aufgabe muß ich übernehmen.«
    Er sah ehrlich enttäuscht aus. »Natürlich, Prinz.«
    Wir zogen die letzten Seile an den zusammengeschnürten Stämmen fest. Ich wußte nicht, wozu die verdammten Flitchlaks fähig waren. Bedenklicherweise hüllte sich Rollo, der sich auskannte, in gekränktes, düsteres Schweigen. Mevancy konnte ihre Nervosität nicht verbergen. »Wir können immer nur ein paar Leute nacheinander aufnehmen, Kohlkopf. Und während wir warten, werden die Ranken uns packen.«
    »Ich will, daß die Ranken uns packen. So viele wie möglich.«
    »Was?«
    »Du bleibst im Decksunterstand. Wenn ein Flitchlak deinen Kopf mit einer Ranke trifft, bleibt er nicht auf deinen Schultern.«
    »Und was ist mit deinem Kopf – Kohlkopf?«
    Dazu gab es nichts zu sagen. Gerade als ich mich hinter die Kontrollen in den engen dreieckigen Verschlag zwängen wollte, kam mir der Gedanke, ob es nicht doch besser gewesen wäre, eine Stelle zu finden, an der ich meine Kameraden hätte abladen können. Ich brachte sie in schreckliche Gefahr. Die Bewegungen des Vollers unten auf der Lichtung zwangen mich auf

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