Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
41 - Scorpio in Flammen

41 - Scorpio in Flammen

Titel: 41 - Scorpio in Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
noch nie betrunken gesehen. Wenn sich jemand in meiner Umgebung betrank, erhielt er noch eine zweite Chance. Beim nächsten Besäufnis wurde er verstoßen. Betrunkene sind nicht komisch. Sicher, man lacht über ihre Possen, wenn sie auf der Bühne überzeugend nachgeahmt werden; echte Trunkenheit ist ekelhaft.
    Er sagte: »Lahal, Dray.«
    Ich blieb stehen und schwieg; ich konnte ihn im Schein der Monde bloß anstarren.
    »Es bleibt nicht mehr viel Zeit. Kannst du sofort losfliegen?«
    »Natürlich, Deb-Lu. Wohin? Was ist passiert?«
    Rollos Stimme hatte sich in den freundlichen, keuchenden Tonfall Deb-Lu-Quienyins verwandelt. Deb-Lu war Dwaburs weit weg in Vallia und projizierte mit Hilfe seines Kharma statt seines Bildes Sehvermögen und Stimme. Als sehr mächtiger Zauberer aus Loh war Deb-Lu ein geschätzter Kamerad. Er sprach hastig.
    »Nördlich von dir befindet sich ein Flugboot, am Rande von Chem. Große Gefahr. Wenn du dich der betreffenden Stelle näherst, werde ich dich für den Rest der Strecke führen.«
    »Gut. Also geht es Kurs Norden. Wer ist an Bord?«
    »Frag lieber, wer nicht an Bord ist.«
    Mein Herz wurde schwer, doch gleichzeitig frohlockte es. Bei Zair! Das sah ihnen ähnlich, und auch ihr ... »Deb-Lu hat sich zurückgezogen«, sagte Rollo.
    »Brecht das Lager ab! Alle Mann an Bord! Wir fliegen nach Norden.«

5
     
     
    Von Tarankar aus gesehen beschrieb die Küste Lohs einen großen Bogen nach Westen, bis sie direkt südlich des Äquators nach einer sanften Kurve zum nördlichsten Punkt des Kontinents führte. Das war das Land der Berge und Täler, das Erthyrdrin genannt wurde und Segs Heimat war. Chem erstreckte sich über den ganzen Äquator. Die direkte Route nach Norden bot keine Vorteile. Wir wollten uns nicht schon wieder mit den Fischgesichtern und ihren fliegenden Schiffen auseinandersetzen müssen. Also blieb uns entweder der Weg nach Westen übers Meer oder der nach Osten über die Wüste. Meine Entscheidung für die östliche Route wurde von dem dringenden Wunsch getragen, bei einem Versagen der Bronzekästen nicht im Wasser zu landen. Um auf einen Absturz in der Wüste vorbereitet zu sein, nahmen wir viele Töpfe mit Wasser an Bord. Dann flogen wir los.
    Ich übernahm die Kontrollen, ging, von wilder Ungeduld gepackt, auf volle Kraft und zwang das kleine, aus Baumstämmen bestehende Fahrzeug förmlich vorwärts.
    Die Kameraden warfen mir einen Blick zu – und hielten Abstand.
    Nur Fan-Si traute sich schüchtern heran; ihr Schweif schlug erst über die eine Schulter, dann über die andere. Sie bat mich, einen anderen ans Steuer zu lassen, damit ich ausruhen konnte.
    Das war natürlich vernünftig. Wenn Delia sich in Gefahr befindet, stellt sich das Problem, daß die Vernunft und ich verschiedene Wege beschreiten. Ich sah die kleine Fristle-Fifi auf eine Art an, die sie nicht zurückzucken ließ. Ich glaube eher, daß sie den verwirrten Ausdruck auf meinem Gesicht sah und verstand, daß ich unter dem Bann eines mächtigen Gefühls stand.
    »Ausruhen?« fragte ich dümmlich.
    »Sonst brichst du zusammen ... Prinz.«
    Mevancy trat mit zusammengepreßten Lippen hinzu. Sie warf mir einen Blick zu.
    »Also gut.« Sie hatten natürlich recht. Ich wäre von keinerlei Nutzen mehr, wenn wir bei unserer Ankunft sofort in einen Kampf verwickelt würden und ich in den Schlaf fiele. »Wir werden nachts durchfliegen. Rollo muß dann die Kontrollen übernehmen.«
    Nun muß man sich dies einmal genau vorstellen: Unsere eigentliche Aufgabe bestand darin, Tarankar von den Schtarkins zu befreien. Wir hätten durch die Gegend fliegen, den Tag des Aufstandes vorbereiten, uns mit Königin Kirstys Heer in Verbindung setzen und alle Bewegungen koordinieren sollen, damit die Fischgesichter vertrieben werden konnten. Doch keiner stellte die Frage, warum wir mit solcher Eile nach Norden und von Tarankar fortflogen.
    Angst und Sorge um Delia und die anderen ließen mich schwindelig werden, doch interessanterweise und entgegen meiner Überzeugung konnte ich schlafen. Ich schloß die Augen, dann rüttelte mich Mevancy an der Schulter und rief: »Es ist Morgen, Kohlkopf!«
    Ich setzte mich blinzelnd auf.
    Ich hatte mich in letzter Zeit tatsächlich zu sehr angetrieben – obwohl es auf Kregen mein Normalzustand ist, bei Vox! Die Natur hatte alles in ihrer Macht Stehende getan, um mich wieder herzustellen. Ich fühlte mich erholt.
    Mevancys Augen waren rot.
    »Hast du geschlafen, Hühnchen?«
    »Etwas. Dort

Weitere Kostenlose Bücher